Fühlen sich Frauen und Männer in Viernheim gleichgestellt? Aufschluss geben die Ergebnisse der zuletzt durchgeführten Bevölkerungsbefragung, die jetzt vorliegen.
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Viernheim (Stadt Viernheim) – Im Rahmen des 30-jährigen Jubiläums des Gleichstellungsbüros Viernheim wurde Mitte Oktober 2019 eine Bevölkerungs-Befragung zum Thema „Gleichstellung von Männern und Frauen in Viernheim“ durchgeführt. Die Ergebnisse wurden aktuell dem Magistrat und dem Haupt- und Finanzausschuss der Stadt in ihren vergangenen Sitzungen vorgestellt. Befragt wurden 850 per Zufallsgenerator ausgewählte Bürgerinnen und Bürger sowie 665 der so genannten Panelisten, die sich grundsätzlich bereit erklärt haben, an Befragungen dieser Art teilzunehmen. Außerdem waren alle anderen interessierten Bürgerinnen und Bürger dazu aufgerufen, an der Befragung in Papierform oder digital auf der Homepage der Stadt teilzunehmen. Die Beteiligung der Befragten lag bei 22 % bei den 850 per Zufall ausgewählten Personen, 31,5 % bei den insgesamt 650 Panelisten. An der „offenen“ Befragung hatten weitere 82 interessierte Bürgerinnen und Bürger teilgenommen.

Insgesamt 13 Fragen rund um das Thema Gleichstellung galt es, zu beantworten. Ebenfalls befragt wurden Themen, denen sich das Gleichstellungsbüro in seiner täglichen Arbeit widmet, wie zum Beispiel „Migration und Integration“, „Vereinbarkeit von Familie und Beruf“, „Mädchen und Jungen“, „Schutz vor Gewalt sowie Selbsthilfe“ usw. Das Ergebnis zeigt, dass die Themen des Gleichstellungsbüros als sehr wichtig eingestuft werden. Die verschiedenen Angebote des Gleichstellungsbüros werden nicht nur von Frauen genutzt, auch Männer nehmen bei verschiedenen Aktivitäten wie zum Beispiel „Gewalt kommt mir nicht in die Tüte“ ebenfalls teil.

Bemängelt wird, dass eine Karriere mit dem Familienleben für Frauen immer noch schwierig vereinbar sei, da es nicht genügend Möglichkeiten zu flexiblen Arbeitszeiten gäbe und es auch an Ganztagsangeboten zur Kinderbetreuung fehle. Trotzdem sind sich die Befragten einig, dass es ein Vorteil wäre, wenn mehr Frauen in Führungspositionen arbeiten würden, da diese sozialer als Männer seien und eine höhere emotionale Intelligenz hätten.

Positiv festzustellen ist, dass es im Arbeitsumfeld eher selten zu Problemen aufgrund von Missbrauch / Gewalt (ca. 3%), sexueller Belästigung (ca. 5%) oder Antisemitismus (ca. 8%) kommt. Dies war überwiegend „nur in Einzelfällen“ als bekannt angegeben.

Selbstverständlich ist jeder Einzelfall ein dringliches Problem und – sofern bekannt – unbedingt von Unternehmen aufzugreifen. Demgegenüber geben über die Hälfte der Befragten an, Probleme mit psychischen Erkrankungen und Burnout im Arbeitsumfeld zu haben. Frauen stärker als Männer.

Die Ergebnisse der Bevölkerungs-Befragung sind auf der städtischen Homepage www.viernheim.de unter der Rubrik „Rathaus und Politik“ unter dem Menüpunkt „Bürgerbeteiligung“ zu finden.

Zusätzlich wird demnächst eine Langfassung der Befragung unter der Schriftenreihe der Deutschen Universität der Verwaltungswissenschaften Speyer, die die Befragung im Auftrag der Stadtverwaltung durchgeführt hat, auf deren Homepage veröffentlicht. Zu finden ist diese dann unter www.uni-speyer.de/forschung/level2/veroeffentlichungen/schriftenreihe-der-universitaet-fuer-verwaltungswissenschaften