DRK Informationen zur Covid-19 Symbolbild zum Thema Corona-Virus.
Foto: DRK

Heppenheim (DRK) – Schutz des Rettungsdienstes und ehrenamtlicher Helfer | Ausbildungen, Kurse und Veranstaltungen werden bis mindestens 30. April 2020 ausgesetzt
Kreis Bergstraße. Die aktuelle Lage zum Corona-Virus geht auch am Deutschen Roten Kreuz nicht spurlos vorbei. Anfang der Woche hat sich der Planungsstab des DRK Bergstraße zusammengefunden, um über den Umgang des DRK im Kreis Bergstraße zu beraten. Das Bergsträßer DRK gibt für seinen Rettungsdienst, die ehrenamtlichen Helferinnen und Helfer und auch für die Angebote für die Bevölkerung umfangreiche Informationen.
Welche Veranstaltungen werden abgesagt und warum?
Zunächst werden alle Ausbildungsveranstaltungen und öffentliche Veranstaltungen des DRK, welche in DRK Liegenschaften stattfinden abgesagt. Darunter fallen insbesondere die Erste Hilfe Aus- und Fortbildungen für die Bevölkerung und Betriebsersthelfer. Auch wenn die Erste Hilfe Kurse unter höchsten hygienischen Auflagen durchgeführt und das verwendete Material bestens aufbereitet wird, geht es in erster Linie darum, Menschenanhäufungen zu vermeiden, um potentielle Krankheitsübertragung zu minimieren. Außerdem versucht man auch potentielle Infektionen solange wie möglich vom DRK und dessen Einsatzkräften fernzuhalten. Neben dem Schutz der Teilnehmerinnen und Teilnehmer geht es insbesondere um den Schutz unserer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im Rettungsdienst, sowie der ehrenamtlichen Helferinnen und Helfer in den Ortsvereinen. Sollte sich das Virus weiter ausbreiten, sind gerade der Rettungsdienst und der Katastrophenschutz sehr wichtig, insbesondere bei der Versorgung und Verlegung von Infizierten, „normalen“ medizinischen Notfällen und auch einer Versorgung der Bevölkerung bei flächendeckender Quarantäne. Deren Einsatzfähigkeit muss unbedingt gewährleistet bleiben. Lehrsäle wie zum Beispiel in der Hauptrettungswache in Heppenheim stehen in baulicher Verbindung zur Rettungswache, ebenso die Lehrsäle in den Ortsvereinen zu deren Umkleiden und Fahrzeughallen. Kontakt von Außenstehenden zu diesen Räumlichkeiten muss vermieden werden. Auch eigene Ausbildungen des DRK wie Sanitätsdienstausbildung oder Funk-Lehrgang, sowie Rettungsdienstfortbildungen sind davon betroffen. Auch Erste Hilfe Veranstaltungen, welche in Unternehmen stattfinden, werden bis mindestens 30. April ausgesetzt.
Auswahlverfahren für Ausbildungsplätze zum Notfallsanitäter verschoben
Aufgrund der aktuellen Situation kann das Auswahlverfahren für die Ausbildungsplätze zum Notfallsanitäter nicht wie geplant durchgeführt werden. Dieses ist nun voraussichtlich für Ende Mai 2020 geplant. Die Bewerbungsfrist hierfür ist bereits abgelaufen, die Ausbildung startet regulär im September 2020.
Seniorenangebote in der DRK Begegnungsstätte
Die Angebote in der Heppenheimer Begegnungsstätte werden ebenfalls bis mindestens 30. April ausgesetzt. Hier geht es insbesondere darum die Risikogruppen vor dem Virus zu schützen. Davon sind nicht nur die Seniorenangebote wie „Musik und Tanz“, Bewegungsprogramme und das Demententreffen betroffen, sondern auch das Café Welcome und Sprachkurse. Wer mit der Migrationsberatung für Erwachsene Kontakt aufnehmen möchte, möge dies ohne persönlichen Kontakt zu den Beraterinnen durchführen. Dies geht unter anderem per Telefon unter 06252 689174 oder per E-Mail an Gaby.schuessler@drk-hp.de .
Jugendzentrum Mörlenbach und DRK Kleiderläden in Fürth, Heppenheim und Mörlenbach sowie Kleiderkammern bleiben geschlossen
Leider ist das DRK gezwungen auch seine sozialen Einrichtungen vorübergehend zu schließen. Das DRK Kinder- und Jugendzentrum in der Mörlenbacher Schmittgasse bleibt bis auf weiteres geschlossen. Auch die JUZ-Ferienspiele in den Osterferien müssen abgesagt werden. Die Migrationsberatung für Erwachsene in den Räumlichkeiten des Jugendzentrums bleibt ebenfalls geschlossen. Gleiches gilt für die drei DRK Kleiderläden in Fürth, Heppenheim und Mörlenbach, welche genauso wie die DRK Kleiderkammern in den Ortsvereinen ihre Türen schließen. Für absolute Notfälle (z.B. für die Versorgung der Betroffenen eines Brandeinsatzes) können die Kleiderkammern im Einzelfall kurz geöffnet werden.
Kreisgeschäftsstelle in Heppenheim schränkt Publikumsverkehr ein | Hausnotruf weiterhin aktiv
Das DRK bittet darum, Anliegen möglichst per Telefon oder E-Mail zu klären. Eine Liste mit den Telefonnummern unserer Mitarbeiter*innen finden sie auf unserer Internetseite unter www.DRK-Bergstrasse.de alternativ nutzen Sie die Nummer der Telefonzentrale unter 06252 7004 0. Das Angebot des DRK Hausnotrufes bleibt selbstverständlich weiterhin aktiv, Teilnehmer, welche bei einem häuslichen Notfall die Notruftaste drücken, werden auch weiterhin versorgt. Ebenso finden notwendige Wartungen und Neuanschlüsse statt.
Auch eigene Veranstaltungen betroffen
Neben den Veranstaltungen und Angeboten für die Öffentlichkeit sieht sich das Bergsträßer DRK auch gezwungen eigene Veranstaltungen abzusagen. Somit musste auch der JRK Kreiswettbewerb und Schulsanitätsdienstwettbewerb, welcher am vergangenen Samstag mit 150 Teilnehmer*innen und Schüler*innen aus dem gesamten Kreis Bergstraße, hätte stattfinden sollen, verschoben werden. Außerdem finden Dienstabende der Katastrophenschutzeinheiten ebenfalls nicht statt. Dies soll zu einer weiteren und langfristigen Einsatzfähigkeit der Einheiten beitragen. Gremiensitzungen, finden sofern notwendig, statt, um beispielsweise das weitere Vorgehen in dieser dynamischen Lage zu beraten. Die Dienstabende der Ortsvereine liegen in eigener Zuständigkeit, die Ortsvereine treffen der Lage angepasste Individualentscheidungen.
Tipps für die häusliche Quarantäne | Eigenen Alltag gestalten
Als Schutzmaßnahme und um eine zahlenmäßig flache Ansteckungskurve mit dem Corona-Virus zu erreichen, werden Menschen, auch im Kreis Bergstraße, in häusliche Quarantäne geschickt. Grundsätzlich empfehlen sich die Beachtung aller aktuellen Vorgaben der Behörden und die Anpassung der eigenen Mobilität. Jedoch stellt sich vielerorts die Frage, wie kann man zu Hause seinen Alltag und sein Verhalten so regeln, dass Männer, Frauen und Kinder dies gut physisch und psychisch überstehen?

Das DRK gibt hierzu ein paar Tipps:
1. Sorgen Sie zu Hause für einen geregelten Alltag und geben Sie ihm Struktur.
2. Falls Sie im Homeoffice arbeiten, trennen Sie Ihren Arbeitsplatz vom Privatleben – wenn möglich auch räumlich.
3. Legen Sie feste Zeiten für Arbeit (Erwachsene) und schulisches Lernen (Kinder) fest.
4. Bestimmen Sie fixe Zeitpunkte, an denen die Familie (sofern alle gesund sind) sich zur gemeinsam Mahlzeit trifft.
5. Sorgen Sie für Privatsphäre für jedes Familienmitglied.
6. Organisieren Sie Erholungsmomente für alle, die mit Entspannungsübungen, Spiele spielen, lesen, fernsehen etc. gefüllt sind.
7. Versuchen Sie sich – auch in den eigenen Räumen – sportlich zu betätigen, z.B. mit Gymnastik- oder Kraftübungen.
8. Minimieren Sie ihre sozialen Kontakte nach draußen und verabreden Sie sich stattdessen zum Telefonieren oder Videotelefonie.
9. Nutzen Sie auch die digitalen Geräte, falls Sie psychologische Unterstützung benötigen.
10. Achten Sie aufeinander und kontaktieren Sie ärztliche Hilfe per Telefon oder Notruf (112 im Notfall oder ärztlicher Bereitschaftsdienst 116 117), wenn es bei einem Familienmitglied zu gesundheitlichen Problemen kommt.
11. Lassen Sie sich von Nachbarn mit Einkäufen versorgen oder bieten Sie umgekehrt Hilfe an, falls die Personen von nebenan Unterstützung benötigen. Die Einkäufe sollten am besten in Kartons o.ä. vor die Haustüre gestellt werden und nach einmaliger Nutzung entsorgt werden.
12. Sorgen Sie für regelmäßige Belüftung der Räume und reinigen Sie Ihr Zuhause gründlich nach Ablauf der Quarantäne.
13. Bleiben Sie trotz des Ausnahmezustandes positiv und gelassen. Diese Krise wird vorbeigehen.