Foto: Stadt Lorsch

LORSCH_SOMMERPARK_A1_facts_20210707_FINAL (002) Lorsch (Stadt Lorsch) – Dem Wetter geschuldet, ging der LORSCHER SOMMERPARK am Sonntagabend (29.8.21)  ganz leise zu Ende. Als weit nach Einbruch der Dunkelheit die Schirme zugeklappt, die Liegestühle verräumt, der Vogelkäfig zum letzten Mal abgehängt und schließlich der Blumenhimmel in der Stadtmitte dunkel wurde, war dem an diesem Abend keine Veranstaltung vorausgegangen. Doch angesichts der über vierzig Konzerte, Lesungen, Aufführungen, Kinderworkshops, Informationsveranstaltungen und einem Nachmittag, an dem auf dem lauschigen Platz Tabak genäht worden war, vielleicht zu verschmerzen. Mehr als sechs Wochen lang hatte damit die „Liebeserklärung an die Bevölkerung und unsere Gäste“ – wie das Schild am Eingang sagte – gedauert und erreicht, was die Verantwortlichen wollten: „den Leuten ein Lächeln ins Gesicht zaubern“.

 

Lieder und Lampions
Noch am Abend zuvor hatte sich die Wettergöttin milde gezeigt und schließlich noch wärmende Sonnenstrahlen zum Auftritt der „Twenty Legends“ geschickt. Die Bergsträßer Formation hielt, was ihr Name verspricht und servierte legendäre Songs aus der Geschichte des Rock und Pop, deren Interpreten heute allesamt zu den Ikonen des Genres gehören. Mit zwei Gitarren, einem Bass und betont gesanglich dominierten, melodienstarken Interpretationen, passten diese perfekt ins Ambiente und verstärkten die persönliche, ja träumerische Atmosphäre des LORSCHER SOMMERPARKS. Als schließlich Kerzen und bunte Papierlampions den Abend illuminierten, war das Glück der Zuhörenden perfekt.

 

Aus der Not die Tugend
Der LORSCHER SOMMERPARK war 2020 rund um das Haus Lorbacher erstmals aufgebaut worden. Die Idee war als Ersatz für das Pandemie-bedingt gestrichene Johannisfest geboren worden. Das Konzept erwies sich nicht nur als gesetzeskonform durchführbar, sondern avancierte sofort zum Publikumsliebling. Ohne dass es beworben worden wäre, sprach sich schnell herum, dass ein Besuch im Lorscher „Outdoor-Wohnzimmer“ immer lohnend und ein entspannendes, ungewöhnliches Erlebnis war, selbst wenn es an einigen Tagen kein Programm gab. „Ein bisschen muss man auch an die Nachbarschaft denken, die durch so eine lange Veranstaltungsdauer sowieso schon belastet ist und der wir sehr dankbar für ihre Geduld sind“, so Kulturamtsleiterin Gabi Dewald.

 

„Wie für Freund*innen“
„Wir haben alles so gemacht, als ob wir ein Gartenfest für Freund*innen aufbauen würden“, erklärt sich das Team vom Lorscher Kulturamt die ausnehmend positive Reaktionen des Publikums. Jede der vielen Blumengirlanden war selbst angefertigt, der kupferfarbenen Schmuck des kleinen Ahornbaumes selbst hergestellt, „so etwas können Sie nicht kaufen.“ Die an warmen Tagen mit Wasser gefüllte große Zinkwanne war eine Reminiszenz an längst vergangene Zeit und erfreute mit zahlreichen Wasserspielzeugen nicht nur die Kleinen. „Unser phantasievoll angemalter Poesieautomat war einmal mehr ein vielumschwärmter Anziehungspunkt und der kleine blaue Kulturkarren der Star des Ensembles“, freuen sich die Macher*innen über das positive Echo, das durch alle Generationen geht.

 

Erfrischend anders
Einmal mehr hatte das Stadtparlament damit grünes Licht gegeben für eines der individuell auf Lorsch angepassten Konzepte, mit denen sich die Klosterstadt in den letzten Jahren einen Namen machte. „Klein, fein, liebe- und phantasievoll ausgestattet, unverwechselbar und damit erfrischend anders – dafür lieben die Leute die Lorscher Veranstaltungen – egal ob Einheimische oder Gäste“, lautet hier die Erklärung der Außenwirkung. Und als kleiner Trost dafür, dass der LORSCHER SOMMERPARK mit den hessischen Ferien zu Ende ging: Am letzten Donnerstag öffnete unweit davon, zu Füßen des UNESCO Welterbes, die LORSCHER SOMMERBÜHNE. Hier gibt es bis zum 12. September fast durchgängig kulturelle Abendprogramme mit Ticket (Infos www.lorsch.de/sommerbuehne).