Foto: Andrea Herschel

Viernheim (P.Dresen) – Bereits im vergangene Jahr waren nach vielen Jahre wieder in den Feldern bei  Viernheim mehrere, offenbar neu angelegte Bauten von Feldhamstern entdeckt worden. Gefunden hatte sie die Aktionsgemeinschaft „Feldhamsterschutz“ der HGON, die sich um den Erhalt der letzten Feldhamstervorkommen in Hessen kümmert. Schon im Jahr zuvor hatten sich zwei Viernheimer Landwirte dazu bereit erklärt, an geeigneten, kleinen Stellen das dort eingesäte Getreide nicht sofort nach seiner Reife abzuernten und den Boden nicht gleich nach der Ernte umzubrechen, sondern hier die Frucht noch bis Ende September weiter stehen zu lassen. Das vom Heppenheimer Landwirtschaftsamt geförderte Ansiedelungsprojekt sollte zeigen, ob es möglich ist, die Hamster über die südliche Landesgrenze bis nach Viernheim zu locken, wenn ihnen dort hinreichend Unterkunft und Nahrung geboten wird. Überraschend schnell trat der Erfolg ein. Das seit Jahrzehnten hier, wie auch in fast ganz Hessen und Deutschland, verschollene Tier ist wieder da. Viernheim gehört damit zu den ganz wenigen Orten in Deutschland, die auf diesen Erfolg stolz sein können.
Im September war erneut ein Gruppe der engagierten Hamsterfreunde aus Gießen und dem Main-Kinzig Kreis angereist um, unterstützt vom Viernheimer BUND, auch in diesem Jahr nach neu angelegten Hamsterbauten zu schauen. Und wie erhofft, wurden von ihnen hier wieder befahrene Bauten entdeckt. Mit von der Partie war auch die Naturschützerin und Naturfotografin Andrea
Herschel, die bei solchen Einsätzen schon oft Beweise für das Vorkommen seltener Tiere geliefert hat. Und so gelang es ihr auch hier, die ersten Fotos von einem Viernheimer Hamster aufzunehmen.
Damit der Erfolg keine Eintagsfliege bleibt, wurde zwischen dem Landwirtschaftsamt und den beiden Landwirten bereits besprochen, an welchen Stellen dem Hamster 2022 wieder kleine Refugien bereitgestellt werden können, um so die hübschen Tiere davon zu überzeugen, dass Viernheim ihnen dauerhaft eine Heimat bieten will.