Viernheim (TSV Amicitia) – Es gibt in der Saison nicht viele Spiele bei Privatmannschaften (PM) im Fußballkreis Mannheim, die so sehr elektrisieren und Zuschauer anlocken. So auch diesmal, als am zweiten Spieltag die PM des TSV Amicitia Viernheim und die erfolgreichste Mannschaft der letzten Jahre – Harmonia Waldhof – im Viernheim Waldstadion aufeinandertrafen – ein echter Klassiker. Das herrliche Spätsommerwetter nutzten auch einige Gästeanhänger, um mit dem Rad durch den Käfertaler Wald nach Südhessen zu gelangen in der Hoffnung, mit 3 Punkten im Gepäck den Heimweg antreten zu können..
Rund 120 Zuschauer  – sicher eine erstaunliche Kulisse an einem Sonntagvormittag – erlebten von Anfang an ein packendes und von beiden Seiten hart geführtes Duell. Dabei kochten sowohl auf als auch neben dem Platz immer wieder die Emotionen hoch und machten es Schiedsrichter Zelyko Vlatkovic  nicht gerade einfach. Die favorisierten Gäste, die das erste Saisonspiel gleich mal mit 12:0 gewonnen hatten, zeigten sich präsent und hellwach – trafen aber auf kompakte und gut gestaffelte Viernheimer Gastgeber, die sich enorm lauf – und zweikampfstark präsentierten. So konnten die Waldhöfer nicht ihr gewohntes Spiel aufziehen. Trotzdem tauchten die Gäste, auch aufgrund individueller Fehler und Leichtsinnigkeiten in der Hintermannschaft der Gastgeber, immer wieder gefährlich vor Viernheims Torwart Jens Weber auf. Die blau-grüne PM bewies allerdings auch, dass sie auch in der Lage ist, spierlische Akzente zu setzen. Das 1:0 bereitete John Wells per Flanke vor – das Kopfballduell im Fünfmeterraum entschied Kapitän Michael Wunderle klar für sich und sorgte für den umjubelten Viernheimer Führungstreffer nach 36 Minuten. Kurze Zeit später war Steffen Niebler der Ausgangspunkt zum 2:0, als er John Wells herrlich freispielte und schickte, dessen Rückpass Robin Englert überlegt einschob. Quasi mit dem Halbzeitpfiff entschied der Unparteiische zur Überraschung der meisten Zuschauer und zum Ärger für Viernheims Spielertrainer Stefan Winkenbach auf Strafstoß für Harmonia, als er ein angebliches Handspiel der Gastgeber nach einer Freistoßsituation ahndete. Torjäger Kreutzer ließ sich diese Chance nicht nehmen und verkürzte.
In der zweiten Hälfte ein unverändertes Bild – gleich mehrfach segelte der Ball gefährlich durch den Viernheimer Strafraum am Tor vorbei. Unbestritten der zweite Elfmeter für Harmonia nach klarem Foul im Strafraum – Waldhofs Seitz verwandelte zum 2:2. Wer dachte, dass Viernheim jetzt einbricht, sah sich getäuscht. Die PM ließ sich in der spielentscheidenen Phase nicht aus der Ruhe bringen, auch, als die Emotionen wieder hochkochten. Schiedsrichter Vlatkovic, der kurz zuvor den beiden Spielführern ankündigte, konsequent durchgreifen zu wollen, ließ umgehend Taten folgen. Zuerst dezimierten sich die Gäste nach 68 Minuten nach wiederholtem Meckern, kurze Zeit später flog ein weiterer Waldhof-Spieler vom Platz, als er nach einem Foul rüdester Art Viernheims Marco Kempf gelegt hatte. Trotzdem blieben die Gäste gefährlich, Viernheim hatte das Glück nach Latten – und Pfostetreffer auf seiner Seite. Die Überzahl sorgte aber für den notwendigen Platz zum Kontern. Wunderle spielte Niebler frei, der seinen Sololauf mit einem platzierten Schuss nach 75 Minuten erfolgreich abschloss. Endgültig brachen die Dämme auf Viernheimer Seite, als eine Minute später John Wells für das entscheidene 4:2 einnetzte und seine tolle Leistung krönte. Für das letzte Tor das Gastgeber sorgte Harmonia selbst. So stand nach einer packendenden und emotionsgeladenen Partie ein am Ende verdienter, wenn auch zu hoch ausgefallener Viernheimer 5:2-Sieg zu Buche. Die Freude und der Stolz war der PM in Anwesenheit ihres Präsidenten Achim Werle anzusehen. Jetzt gilt es, in den nächsten Spielen diesen Sieg zu vergolden.
Im Kader standen: Weber, Englert, Wetzel, Bieber, Özkaya, Scheidel, Winkenbach, Wunderle, Winkenbach, Gleißner, Papadopoulos, Wells, Ott, Kempf, Maier, Müller, Niebler, Mandel