Darmstadt (RP) – Angehende Hebammen werden in Deutschland künftig in einem dualen Studium ausgebildet und verbinden damit ein wissenschaftliches Studium mit einer beruflichen Ausbildung. Als zuständige Landesbehörde ist das Regierungspräsidium Darmstadt an der Einführung des hessenweit ersten Hebammenstudiengangs „Hebammenkunde“ an der Hochschule Fulda beteiligt: Im Rahmen des neuen Hebammengesetzes hat das RP das Studienziel und den modularen Lehrplan geprüft und als gelungene Verzahnung zwischen Theorie und Praxis einer modernen Hebammenausbildung gewertet. Hebammen leisten einen wichtigen Beitrag zur gesundheitlichen Versorgung von Frauen während der Schwangerschaft, bei der Geburt, während des Wochenbetts und der Stillzeit sowie von Neugeborenen und Säuglingen. Der neue Bachelor-Studiengang umfasst sieben Semester und schließt mit dem „Bachelor of Science“ ab, zusätzlich wird durch das RP die Berufserlaubnis für Hebammen erteilt.

Die neuen Inhalte des Hebammenstudiums wie wissenschaftliches Arbeiten, Förderung der Selbstbestimmung von Frauen, Einbeziehung ihrer Biographie, gesellschaftlicher Rahmenbedingungen sowie Diversitätsaspekte und eine auf den Betreuungsprozess ausgerichtete Kommunikation ergänzen die bisherige schulische Hebammenausbildung.

Eine gute und intensive, praktische Ausbildung in klassischen Krankenhäusern und auch in der außerklinischen Geburtshilfe wird durch eine qualifizierte Praxisanleitung vor Ort gewährleistet. Das RP trägt dazu bei, dem eklatanten Mangel an Hebammen zu entgegnen und jungen Menschen eine interessante und qualitativ hochwertige, hochschulische Ausbildung in einem zukunftsorientierten Beruf im Gesundheitssektor mit Jobgarantie zu ermöglichen.

Hintergrund:

Mit dem neuen Hebammengesetz soll die Hebammenausbildung attraktiver und moderner werden. Bislang wurden Hebammen in Deutschland überwiegend an einer Hebammenschule ausgebildet. Gesundheitsminister Jens Spahn setzt damit eine EU-Richtlinie zur europaweiten Anerkennung von Berufsqualifikationen um.