Jungaale werden behutsam im Rhein ausgesetzt
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Darmstadt (Regierungspräsidium Darmstadt) – Am Samstag (15.6.2019)  sind wieder rund 60.000 Jungaale (Anguilla anguilla) im hessischen Rheinabschnitt zwischen Lampertheim und Rüdesheim ausgesetzt worden. Die Obere .6.2019) Fischereibehörde beim Regierungspräsidium (RP) Darmstadt lässt das Projekt seit vielen Jahren wissenschaftlich begleiten. Die Aktion wurde von der Hessischen Landgesellschaft als Verwalterin des Fischereirechts am Rhein sowie vom Verband Hessischer Fischer unterstützt und von Mitgliedern beteiligter Angelvereine bzw. der Interessengemeinschaft der Rheinanliegervereine (IGR) durchgeführt.

Die Tiere wurden, angepasst an die Möglichkeiten der vorhandenen Lebensräume, von Booten aus in die Freiheit entlassen – so hatten sie optimale Startvoraussetzungen. Die Aale sind eine sehr bedrohte und daher besonders geschützte Art. Alle ausgesetzten Tiere waren auf natürliche Weise in den Tiefen des Atlantiks aus dem Ei geschlüpft und hatten als Larven schon eine sehr lange Reise zu den europäischen Küsten hinter sich. Denn anders als etwa bei der Forellen- oder der Lachszucht gibt es bisher keine Möglichkeit, Aale in großen Mengen in Aquakulturen zu produzieren.

Die ausgesetzten Aale werden fünf bis zwanzig Jahre im Rhein heranwachsen und wandern dann vor ihrer Geschlechtsreife über die Nordsee durch den Atlantik in die Sargassosee, um sich dort in der Nähe der Bahamas in großer Tiefe fortzupflanzen. Das Land Hessen hat Ende 2016 als erstes Bundesland den Aalbesatz in abgeschlossenen Gewässer, aus denen eine Abwanderung in das Meer nicht möglich ist, verboten.

Den rechtlichen Rahmen für den Aalbesatz in Hessen bildet die Verordnung (EG) Nr. 1100/2007 des Rates vom 18. September 2007 mit Maßnahmen zur Wiederauffüllung des Bestands des Europäischen Aals (EU-Aalverordnung) sowie ein von den Rheinanliegerstaaten gemeinsam erstellter Aalbewirtschaftungsplan. Darin haben sich alle Rheinanlieger-Länder dazu verpflichtet, bestandsstützende Maßnahmen für den Aal u.a. durch verstärkte Besatzmaßnahmen zu ergreifen. Ähnliche Maßnahmen finden etwa auf der rheinland-pfälzischen Seite regelmäßig statt.

Weitere Informationen zum Thema gibt es auf der Webseite des Regierungspräsidiums (rp-darmstadt.hessen.de) unter Umwelt >> Landwirtschaft/Fischerei/Weinbau >> Fischerei >> Fischartenschutz >> Aal.