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Heppenheim(SPD) –  Gemeinsam mit dem bildungspolitischen Sprecher der SPD-Landtagsfraktion Christoph Degen besuchten die Landtagsabgeordnete Karin Hartmann und Landratskandidat Karsten Krug die Kreisschülervertretung. Schwerpunkt des Gesprächs waren die Herausforderungen der Corona-Krise an Schulen und für die Schülerschaft.

„Was sich zeigt ist, dass die Schwarz-Grüne Landesregierung ein anderes Politikverständnis an der Tag legt als die SPD. Meine CDU-Landtagskollegin Birgit Heitland sieht keine Versäumnisse bei der Landesregierung und verwies in einer Presseerklärung zuletzt auf erhöhte Budgets im Haushalt. Dass die Situation von Betroffenen, also Lehrkräften, Eltern und Schülerinnen und Schülern ganz anders wahrgenommen wird, das berücksichtigt sie nicht“, meint Hartmann nach vielen Treffen mit Schulelternbeiräten, Lehrkräften und der Kreisschülervertretung.

Jetzt räche sich die schleppende Digitalisierung an Hessens Schulen. Die Kreisschülervertreter haben Anfang Mai eine Befragung durchgeführt, an der über 1200 Schüler aus dem Landkreis teilgenommen haben. Sie kommen zum Ergebnis, dass das Arbeitspensum im Homeschooling für viele Schüler zugenommen habe und die Vereinheitlichung der Kommunikationskanäle zwischen Lehrkräften und Schülern dringend angegangen werden müsse. Daran hat sich auch einen Monat später wenig geändert, wie die jüngste Umfrage an Haupt- und Realschulen bestätigt. Kreisschulsprecher Luc Châtelais beklagt: „Selbst wenn die Technik vorhanden ist, viele Lehrkräfte wurden nie auf das Unterrichten mit digitalen Medien vorbereitet, es gibt zu wenige Fortbildungen und kaum Support.“

„Wir müssen aus der Pandemie und Ihren Folgen lernen und die wichtigen Maßnahmen hieraus ableiten. Diese liegen ganz klar im Aufbau einerseits einer digitalen Infrastruktur für Schule, Eltern und Familien und andererseits eines digitalen Konzeptes für den schulischen Bereich hinsichtlich Kompetenzvermittlung für Lehrer und Schüler.“, meint Landratskandidat Karsten Krug. Die Befragung der Kreisschülervertretung zeigt, dass nur 75% der Schülerinnen und Schüler an den Haupt- und Realschulen im Landkreis uneingeschränkten Zugang zu einem Laptop oder Tablet haben.

Bildungspolitiker Christoph Degen kritisiert die Telekom-Studie, die sich mit der digitalen Ausstattung von Schülerinnen und Schülern befasst und von der Landesregierung als Grundlage ihrer Politik genannt wird: „Die Telekom-Studie wurde online durchgeführt. Das ist wohl die ungeeignetste Art festzustellen, wie viele Schülerinnen und Schüler kein eigenes Gerät oder keinen WLAN-Anschluss haben. Ungleiche Rahmenbedingungen beim Lernen zuhause verschärfen die Chancengleichheit massiv. Solange Präsenzunterricht nur eingeschränkt möglich ist, muss das Land Hessen dafür sorgen, dass alle Schülerinnen und Schüler gleichermaßen Zugang zu digitaler Bildung haben“