Die Bauernhof-Kita in Buseck befindet sich in einem festen Gebäude.
Foto: CDU
Innenansicht.
Foto: CDU

Viernheim (T.Kruhmann) – Deutschlandweit entstehen immer mehr Naturkindergärten und die Anzahl an nachahmungswürdigen Konzepten steigt kontinuierlich. Die Viernheimer CDU zeigt sich verwundert, dass ein Projekt, dass anscheinend überall im Land bereits umgesetzt wird, in Viernheim als nicht oder nur schwierig umsetzbar dargestellt wird.

„Wir nehmen die Sorgen der AWO in Bezug auf die Einrichtung einer Bauernhof-Kita sehr ernst“, beschreibt der CDU-Vorsitzende Torben Kruhmann, „allerdings zeigt sich sehr schnell, dass die genannten Argumente an unserer Idee schlichtweg vorbeigehen.“

Die Argumente der AWO zielen auf den Betrieb einer „Bauwagen-Kita“ ab. Eine Bauernhof-Kita ist allerdings ein anderes Konzept, was den Verantwortlichen der AWO auch sicherlich bewusst ist. Eine Bauernhof-Kita kann in einem Bauwagen untergebracht sein, sie muss es aber nicht. „Ob die Bauernhof-Kita in einem festen Gebäude oder in einem ausgebauten und beheizten Bauwagen angesiedelt wird und welche Betriebszeiten sie hat, hängt vom Standort und vom Konzept des Trägers ab“, erklärt Kruhmann, „alle Argumente gegen eine Ganztagestauglichkeit lösen sich sofort in Luft auf, wenn die Bauernhof-Kita beispielsweise in einem festen Gebäude neben einem Bauernhof gebaut wird.“ Eine solche KiTa besuchten die Christdemokraten bereits vor rund einem Jahr in Buseck.

Noch im vergangenen Jahr hat das Stadtparlament – auch durch die Stimmen der SPD – den Bürgermeister beauftragt, landwirtschaftliche Betriebe auf der Suche nach einem Standort anzusprechen. Den Zwischenstand erfuhren die erstaunten Ehrenamtler im Sozialausschuss: Im vergangenen halben Jahr wurde nur ein einziger Landwirt auf das Thema angesprochen. „Das ist unfassbar. Wenn die Stadtverwaltung ihrem Such-Auftrag nachgekommen wäre, hätten wir vielleicht schon einen Standort, und die AWO müsste gar nicht spekulieren“, zeigt sich der CDU-Fraktionsvorsitzende Jörg Scheidel entsetzt über den Umgang des Bürgermeisters mit der einstimmig beschlossenen Idee.

Selbst wenn doch eine Bauwagen-Variante bevorzugt werden sollte, wäre dies nachweislich kein Ausschlussgrund für den Ganztagesbetrieb. Just in diesem Monat hat im benachbarten Mannheim eine Bauwagen-Kita im Ganztagesbetrieb eröffnet. Inklusive Mittagessen, Ruheräumen und sanitären Anlagen. „Natürlich muss man diese Dinge bedenken“, so Kruhmann, „aber wenn sie dann bedacht sind, sind sie auch lösbar. Genau das beweisen die bereits existierenden Kitas. Der Pessimismus der AWO ist nicht nachvollziehbar.“ Die 20 Plätze in Mannheim waren innerhalb von nur einer Woche belegt – von fehlender Nachfrage spricht dort niemand.

Bei der CDU haben sich bereits vergangenes Jahr vier private Träger gemeldet und ein Interesse für eine Bauernhof-Kita angemeldet. „Die potenziellen Träger rennen uns jetzt schon die Bude ein, obwohl es bislang keine Ausschreibung gab“, erzählt Scheidel, „wenn die AWO die Trägerschaft der Bauerhof-Kita nicht übernehmen will, gibt es ausreichend Alternativen.“ Auch das Argument, dass man engagierte Eltern und Personal brauche, entpuppt sich schnell als Scheinargument, denn dies gilt offensichtlich für alle diskutierten Kita-Konzepte. „An engagierten Eltern wird es ebenfalls nicht mangeln, das zeigen die bisherigen Rückmeldungen aus der Bevölkerung mit ihrem deutlichen Wunsch nach einer Bauernhof-Kita“, ergänzt Kruhmann.

Die Christdemokraten hoffen, dass die Argumentation mit Scheinargumenten seitens der SPD und der ihr nahestehenden Organisationen aufhört und man sich auf die zahlreichen Vorteile einer Bauernhof-Kita besinnt. „Spätestens wenn die Stadtverordnetenversammlung den Wunsch nach diesem Konzept beschlossen hat, muss auch der Bürgermeister seine Blockadehaltung endlich aufgeben“, fordert Scheidel abschließend.