CdG: Neujahrsempfang von „Vanessa I. von der närrischen Galoppade“
Viernheim (CdG/ T.Weber) – Am Sonntag (5.1.2025) war es wieder so weit. Wie immer, am ersten Sonntag im Januar, fand der Neujahrsempfang der CdG- und Stadtprinzessin im Ratssaal des alten Rathauses statt.
Zuvor aber hatte Vanessa I. ins Vereinsheim des „Club der Gemütlichen“ eingeladen. Dort verfolgte sie mit Familie, Freunden und ihrem Gefolge, wie (so schnell wie selten) für sie die Fahnen gehisst wurden. Nach dieser ersten offiziellen Prozedur des Tages wurden alle Anwesenden mit Kartoffelsuppe und Würstchen verköstigt und konnten bei Glühwein und anderen Getränken in den Tag starten. Dann wurde es spannend. Wie wohl wird „Vanessa I. von der närrischen Galoppade“ ihren Weg Richtung altes Rathaus zurücklegen? Zu Fuß, im Auto oder doch anders? Standesgemäß war es dann doch hoch zu Ross. Von einem Zweispänner gezogen ging es für Vanessa I. mit einem Teil der Garden, ihrem Elferrat und weiterem Gefolge durch die Innenstadt Viernheims zum alten Rathaus. Von Musik begleitet und einem wohl gesonnen Wettergott kamen alle trockenen Fußes vor dem alten Rathaus an. Schnell das Pferd noch angebunden und dann ging es los. Die Einmarschmusik erklang, gespielt von Musik³ Viernheim e.V., und „Vanessa I. von der närrischen Galoppade“ zog gemeinsam mit ihrem Elferrat und Garden ein. Beifall des närrischen Publikums im gut gefüllten Saal begleiteten sie dabei. Begrüßt durch den Viernheimer Bürgermeister Matthias Baaß, galt es nun den Stadtschlüssel für die beiden Rathäuser zu erobern. Durch den Präsident Detlef Gläser angekündigt, wurde dies durch den Tanz der Konfetti-Garde in Angriff genommen. Die Kleinsten unter den Aktiven des CdG brachten den Saal zum Toben, der sich mit der ersten Rakete des Jahres dafür bedankte. Trotz dieser Bemühung musste nun doch noch der Elferrat ran. An dem Namen der Prinzessin angelehnt, durfte ein Teil des Elferrats zusammen mit ihren „Pferdchen“ unter Beweis stellen, ob auch sie einen Bezug zum Pferdesport haben. In Kleingruppen eingeteilt, mussten diese nun ihre individuelle Kür vorstellen, was zu vielen Lachern im Saal führte. Dies war aber der ausschlaggebende Punkt dafür, dass kurz darauf Vanessa I. den Stadtschlüssel überreicht bekam. Mit einem großen Lachen wurde dieser dankend entgegengenommen. Den Stadtschlüssel im Sack und einen Ersten Sekretär gewonnen, verkündete nun „Vanessa I. von der närrischen Galoppade“ ihre 11 Paragraphen, die für die kommenden 8 Wochen gelten und schnellstmöglich umzusetzen sind. Bei der Vorstellung der Regierungserklärung wurden sowohl närrische Punkte genannt, die für ein Schmunzeln im Publikum sorgten, aber auch solche, die ernste Themen des Lebens beleuchten. Die letzten Worte richteten der Präsidenten Detlef Gläser und der Bürgermeister Matthias Baaß an das närrische Publikum bevor der Neujahrsempfang seinen gemütlichen Abschluss bei einem Sektempfang fand. An dieser Stelle vielen Dank an die herzlichen Worte von Celina I. mit ihrer Abordnung der „Großen 3“ und an all denen, die zu dem gelungenen Nachmittag beigetragen haben.
Regierungserklärung
Ihrer Lieblichkeit, CdG und Stadtprinzessin Vanessa I. von der närrischen Galoppade
Ich, Vanessa I. von der närrischen Galoppade,Stadtprinzessin von Viernheim und Prinzessin des CdG, gebe hiermit bekannt
1.
Mit heutigem Datum wird die gesamte Verantwortung und Durchführung meiner dienstlichen als auch närrischen Verfügungen und Befehle meinem 1.Sekretär, dem Bürgermeister dieser Stadt, Herrn Matthias Baaß, sowie dem hohen Ministerium des CdG übertragen.
Als erstes hat der Bürgermeister dafür zu sorgen, dass wir mit dem erkämpften Stadtschlüssel ungehinderten Zutritt zu beiden Rathäusern haben.
Da auch für das kommende Jahr keine Besserung bei den Stadtfinanzen zu erwarten ist, lassen wir die Kasse da wo sie ist.
Leere Kassen sind nicht unser Ding.
2.
Im Oktober 2024 begannen die Arbeiten zur umfassenden Umgestaltung der Saarlandstraße.
Die Umgestaltung erfolgt in mehreren Bauabschnitten, und soll spätestens bis Ende 2027 abgeschlossen sein.
Nach Durchsicht der Pressemitteilungen und der Pläne zur Umgestaltung ist uns ein erheblicher Mangel aufgefallen, der umgehend zu beseitigen ist. Es fehlt die Planung zu Errichtung eines Prinzessinnen-Parkplatzes in unmittelbarer Nähe des Eingangs zum Bürgerhaus.
Der Parkplatz sollte ausreichend beleuchtet, überdacht und gegebenenfalls beheizt sein, so dass die Prinzessin nach Veranstaltungsende im Bürgerhaus, in ein wohltemperiertes Fahrzeug steigen kann.
3.
Die Stadt Viernheim und auch die City-Gemeinschaft organisierten im letzten Jahr vielfältige Veranstaltungen in der Innenstadt, sprich in der Fußgängerzone. Nicht zuletzt das gemeinsame Schmücken der Weihnachtsbäume mit anschließendem Glühweinfest. Dabei mussten wir leider beobachten, dass viele motorisierte Verkehrsteilnehmer den Begriff Fußgängerzone und die damit verbundenen Bestimmungen nicht kennen bzw. einfach ignorieren.
Während unseres Aufenthalts am 30.11.24, befuhren in der Zeit zwischen 11:30 Uhr und 14:00 Uhr über 10 Autos die gut besuchte Fußgängerzone. Teilweise mit sehr aggressiven Fahrverhalten, um die Durchfahrt zu erzwingen. Ich wage zu bezweifeln, dass all diese Fahrzeuge eine Sondergenehmigung zum Befahren der Zone hatten.
Was nützen die besten Bestimmungen, wenn sie nicht kontrolliert, und Zuwiderhandlungen nicht sanktioniert werden.
Ich ordne deshalb verstärkte Kontrollen in diesem Bereich an.
Sollte dies aufgrund von Personalproblemen nicht ausreichend möglich sein, ist die Ehrengarde der Großen 3 zu rekrutieren.
4.
Am 11.11.2022 hat die Stadtverordnetenversammlung die Neufassung der Gefahrenabwehrverordnung über die Aufrechterhaltung der öffentlichen Sicherheit und Ordnung im Gebiet der Stadt Viernheim beschlossen.
Bestandteil dieser Verordnung ist ein Bußgeldkatalog, in dem festgelegt ist, mit welchen Geldbeträgen die Verstöße gegen diese Verordnung geahndet werden.
Nach nunmehr über zweijähriger Beobachtung können wir feststellen, das auch hier die beste Verordnung nichts bringt, wenn sie nicht durchgesetzt wird. Manche Zeitgenossen und Zeitgenossinnen verstehen die Verordnungen eben erst, wenn ihr Geldbeutel strapaziert wird.
Außerdem mussten wir leider feststellen, das in der Verordnung und damit auch im Bußgeldkatalog keinerlei Ausführungen über karnevalistisches Fehlverhalten, wie z.B. das Nichttragen von Orden oder das Ignorieren der A-hoi –Rufe zur Begrüßung und Verabschiedung während der närrischen Tage, zu finden sind.
Wenn man schon an einem 11.11. eine Verordnung beschließt, gehört das unbedingt dazu.
Ich weise deshalb an, die Verordnung im Sinne der Karnevalisten der Stadt Viernheim zu überarbeiten, und die eingenommenen Bußgelder auf das Konto des CdG zu überweisen.
5.
Nach mehreren Jahren der Vorbereitung startete im Herbst 2023 die öffentliche Beteiligungsphase für das Neubaugebiet „Nordweststadt 2“.
Im letzten Jahr formierte sich eine Bürgerinitiative, die gegen die geplante Bebauung dieses Gebietes votiert.
Um der Diskussion ein Ende zu setzen,
ordne ich folgendes an:
Der Bebauungsplan wird verworfen. Stattdessen soll auf diesem Gebiet ein Schloss, das Viernheimer Stadtschloss, mit Nebengebäuden zur Unterbringung der majestätischen Reitpferde, und dazugehörigem Schlosspark errichtet werden. Das Schloss und der Park soll dann, im Zusammenwirken mit dem noch zu erbauenden Kreuzfahrterminal, eine weitere touristische Attraktion in Viernheim bilden.
Viernheimer Bürger und Bürgerinnen und Vereine können das Schloss und den Park für repräsentative Veranstaltungen und Feierlichkeiten nutzen.
Das Schloss soll zudem als Residenz für die Viernheimer Stadtprinzessin während der närrischen Tage genutzt werden.
6.
Ein letztens erschienener Bericht bei Focus–Online ließ uns aufhorchen.
Folgendes wurde berichtet:
Nach über einem Jahrzehnt kehrt Schweden, einst ein Vorreiter der digitalen Bildung zu traditionellen Schulbüchern zurück. Studien belegen, dass das Lernen mit gedruckten Büchern die Konzentration fördert und Inhalte nachhaltiger vermittelt. Die intensive Digitalisierung des Unterrichts hat laut Experten zu sinkenden schulischen Leistungen, vermehrten Konzentrationsproblemen und einer abnehmenden körperlichen Aktivität geführt.
Aufgrund dieser Erkenntnisse weise ich an, das ab sofort die sowieso noch in den Anfängen steckende Digitalisierung unseres Bildungssystems beendet wird, und das Wissen weiter auf konservative Weise vermittelt wird.
Auch für die Verwaltung und alle Bediensteten im Rathaus sind alle Digitalisierungsmaßnahmen unverzüglich einzustellen, dadurch erhöhen wir die Konzentration, die Leistung und auch die körperliche Aktivität.
Dies gilt auch für die Damen und Herren in der Politik! Vielleicht werden dann auch wieder kreative Lösungen zum Stopfen der Haushaltslöcher gefunden, ohne hierfür die Steuern zu erhöhen.
7.
Ein besonderes Thema in letzter Zeit war die Feststellung, dass die Feuerwache in Viernheim nicht mehr den heutigen Ansprüchen genügt, sowohl beim Personal als auch beim Gebäude gibt es investitionsbedarf.
Sollte es zu einem Neubau der Feuerwache an einem geeigneteren Standort kommen, bestimme ich folgendes;
Die alte Feuerwache ist dann in eine Kindertagesstätte umzubauen. Erstens fehlen in Viernheim sowieso Kindergartenplätze, und zweitens kann man aus den Reihen der Kindergartenkinder Nachwuchskräfte für die Feuerwehr gewinnen.
Dieses Modell soll auch beim alten Rathaus erfolgreich praktiziert werden, wo Kindergartenkinder in freigewordenen Räumlichkeiten schon früh an den Büroalltag heran geführt werden, um später als städtische Bedienstete bzw. als Mitarbeiter in der Verwaltung erfolgreich tätig zu sein.
8.
Für eine Region, oder auch für eine Stadt, ist der dort beheimatete Dialekt ein besonderes Erkennungsmerkmal, und verleiht diesem Ort auch ein gewisses Flair.
Viernheim ist auch so ein Ort mit besonderem Dialekt.
Hier spricht man „Vernemerisch“!
Aber wer spricht hier eigentlich noch vernemerisch ???
Stirbt „vernemerisch“ aus ???
Hier ist vor allem die jüngere Generation gefragt!
Ich ordne deshalb an: Um den Dialekt zu erhalten und zu verbreiten, sind Sprachkurse abzuhalten.
Unter der Leitung des Elferrates des CdG, und den fastnachtlich Aktiven vom Katholischen Frauenbund, sind Kurse für Anfänger und Fortgeschrittene anzubieten. Für die Verbreitung des Dialekts bei der jüngeren Generation sind die KJG`s unter der Leitung der Großen 3 verantwortlich.
Als weitere Maßnahme zur Erhaltung des Dialekts haben die städtischen Bediensteten sämtliche Behördenbriefe und Schreiben auf „vernemerisch“ zu verfassen.
9.
Wie bereits im § 3 erwähnt, fand am 30.11.24 in der Innenstadt im Rahmen der lebendigen Adventszeit das gemeinsame Schmücken der Weihnachtsbäume statt.
Was allen Beteiligten viel Spaß bereitete.
Gemäß dem Schreiben vom Amt für Kultur und Sport, sollen die Bäume bis zum 05.01.25 wieder abgeschmückt werden, damit sie am 07.01.25 eingesammelt und entsorgt werden können.
Wie wir vorhin sehen konnten, sind noch nicht alle Bäume abgeschmückt.
Ich verordne hiermit dem Elfer-Rat der Großen 3 noch ein wenig Bewegung an der frischen Luft, und weise sie an, nach Beendigung dieses Empfangs, alle noch geschmückten Bäume abzuschmücken.
Besondere Sorgfalt erbitte ich beim Abschmücken des Baumes vom CdG. Der Schmuck ist im Vereinsheim des CdG abzugeben. Als Belohnung werden wir der Prinzessin Celina I. und dem Präsident Tim bei einer unserer Veranstaltungen ein Hütchen spendieren. Beim Rest des Elferrats sind wir uns nicht sicher, ob sie schon 18 Jahre alt sind, und Alkohol trinken dürfen.
Dankeschön!
10.
Als närrische Regentin bin ich nicht nur für die lustige Seite der Fastnacht zuständig. Nein auch ein ernstes Wort ist von Zeit zu Zeit angebracht, handle ich doch stets zum Wohle meines närrischen Volkes.
Liebe demokratischen Kräfte in diesem, unseren Land, wie lange wollen wir solche Ereignisse, wie die in der Silvesternacht noch tolerieren?
Gegenseitige Schuldzuweisungen, wer für diese Zustände verantwortlich ist, helfen uns nicht weiter. Alle demokratischen Kräfte sind aufgerufen, nicht nur Bestürzung zu zeigen und von der Härte des Gesetzes zu sprechen, sondern Lösungen aufzuzeigen, dass sich solche Ereignisse in Zukunft nicht wiederholen.
Alles andere wäre Wasser auf die Mühlen der Extremisten und Populisten.
Und das darf nicht sein! Ausrufezeichen!!
Keine Gewalt gegen Einsatzkräfte !!!
11.
Trotz vieler politischer und wirtschaftlicher Streitigkeiten, ist und bleib Viernheim eine liebenswürdige Stadt in Mitten der Metropolregion Rhein-Neckar. In der Pflege des
karnevalistischen Brauchtums wird der CdG und auch ich als Stadtprinzessin der Kampagne 2024/2025, alles dafür tun, das die Fastnacht weiterhin in Viernheim gelebt und gefeiert wird.
Ich lade sie hier und heute herzlichst ein: Besuchen sie zahlreich unsere Saalveranstaltungen.
Feiern sie mit uns die Straßenfastnacht, verleben sie mit uns gemütliche Stunden voller Frohsinn und Heiterkeit. Bleiben sie, oder werden sie, ein Teil des karnevalistischen Lebens in unserer
Heimatstadt.
Angeordnet und verkündet im Ratssaal der Stadt Viernheim am 5. Januar 2025
Vanessa I. von der närrischen Galoppade
Wir wünschen Allen ein frohes und gesegnetes Neues Jahr 2025 und begrüßen es mit einem dreifachen: A-hoi, A-hoi, A-hoi!!!