Kreisbeigeordneter Karsten Krug (links) überreichte gemeinsam mit dem Leiter der Abteilung ÖPNV des Kreises Bergstraße, Reinhold Bickelhaupt (rechts), den Hauptpreis des Gewinnspiels im Rahmen der Bürgerbeteiligung an die Rimbacherin Anett Schmidt (Mitte).
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Kreis Bergstraße (kb) –  250 Bürgerinnen und Bürger beteiligten sich an der Umfrage bezüglich der Fortschreibung des neuen Nahverkehrsplans des Kreises Bergstraße. Insgesamt 320 Verbesserungsvorschläge kamen so in den drei Monaten von Mitte Januar bis Mitte April zusammen. Dabei reichte die Bandbreite der Wünsche vom Ausbau des Schienenpersonennahverkehrs und des lokalen, wie auch regionalen Busverkehrs über die Tarifgestaltung im Kreisgebiet bis hin zur Ausstattung der Fahrzeuge und Haltestellen.

„Die rege Beteiligung und die Vielfalt der eingebrachten Vorschläge werden den Kreis Bergstraße im Bereich ÖPNV noch weiter voranbringen“, betonte der hauptamtliche Kreisbeigeordnete und für den ÖPNV zuständige Dezernent Karsten Krug. „Ein bürgerorientierter ÖPNV wird dabei helfen, mehr Menschen davon zu überzeugen, Bus und Bahn statt den privaten PKW zu nutzen. Besonders in Hinblick auf den Klima- und Umweltschutz können wir mit einem noch besser ausgebauten ÖPNV einiges zur CO2-Einsparung beitragen. Es ist uns dabei ein wichtiges Anliegen, mit dem neuen Nahverkehrsplan ein zuverlässiges und vor allem auch langfristiges Angebot zu schaffen.“

Im Rahmen der Bürgerbeteiligung gab es zudem ein Gewinnspiel mit attraktiven Preisen. Aus allen Einsendungen wurden vier Gewinnerinnen und Gewinner ausgelost. Den Hauptpreis, einen Gutschein von der Buchhandlung Mai, überreichte Karsten Krug kürzlich der Gewinnerin Anett Schmidt. Die Rimbacherin pendelt jeden Tag zu ihrer Arbeit nach Heppenheim. Dabei ist sie auf den ÖPNV angewiesen – sie selbst besitzt kein Auto. „Für die Zukunft wünsche ich mir vor allem, dass alle Busse und Bahnen pünktlich fahren“, erklärte Schmidt bei dem Treffen mit dem Kreisbeigeordneten. „Ich fahre jeden Tag mit dem Zug von Rimbach nach Fürth und dabei ist mir aufgefallen, dass schon der erste Zug oftmals zu spät ist.“ Bei dem Gespräch zeigte Anett Schmidt, dass sie die Zeiten der verschiedenen Züge und Busse auf ihrer Strecke zur Arbeit perfekt im Kopf hat und beschrieb, wie kreativ man sein muss, um pünktlich bei der Arbeit anzukommen. Dabei sieht sie auch in der Taktung ein großes Problem. Auch der Leiter der Abteilung ÖPNV des Kreises Bergstraße, Reinhold Bickelhaupt, sieht hier eine große Herausforderung: „Die Fahrpläne sind aufgrund der geforderten Verknüpfungen oft zu stark ‚auf Kante genäht‘. Das ist zwar einerseits nötig, um möglichst viele Anschlüsse zu ermöglichen, allerdings kommt es dann auch aufgrund hoher Verkehrsbelastung einzelner Streckenabschnitte insbesondere in den Hauptverkehrszeiten, aber auch wegen der aktuell vielen Baustellen immer wieder zu Verspätungen.“

Mit Hilfe des neuen Nahverkehrsplans sollen diese und weitere Herausforderungen in Angriff genommen und der ÖPNV optimiert werden. Gegenwärtig befindet sich das erste kommunale Beteiligungsverfahren der Fortschreibung des Nahverkehrsplans in der Endphase – es bleibt abzuwarten, wie sich die Gemeinden und Städte hier positionieren. Das mit der Fortschreibung des Nahverkehrsplans beauftragte Planungsbüro wird unter Berücksichtigung der ihm vorliegenden Strukturdaten, wie Pendlerdaten und Verkehrsmenge, demnächst eine erste Bewertung der Wünsche und Anregungen der Bergsträßer Bürger vornehmen. Im weiteren Planungsverlauf werden unter anderem im Sommer drei Regionalkonferenzen stattfinden, bei denen die Bürgerinnen und Bürger erneut in die Planung des ÖPNVs einbezogen werden sollen.