Gegenstände, die noch funktionieren, aber nicht mehr gebraucht werden, können am Verschenktag vor die Haustür gestellt werden.
Foto: Stadt Viernheim

Viernheim (Stadt Viernheim) Verschenken ja – wegwerfen nein! Viele Dinge sind zu schade für die Mülltonne oder den Recyclinghof. Aus diesem Grund hat die Stadt Viernheim vor zwei Jahren den Verschenktag ins Leben gerufen, der auch in diesem Jahr wieder vom städtischen Brutlandbüro organisiert wird. Am 4. Mai sind alle Bürgerinnen und Bürger dazu aufgerufen, gut erhaltene und funktionstüchtige Gegenstände in einer Kiste oder einem Karton mit der Aufschrift „zu verschenken“ vor ihre Haustüre zu stellen. Wer die Sachen gebrauchen kann, darf sie gerne mit nach Hause nehmen. Am Abend muss alles, was keine Abnehmerin oder keinen Abnehmer gefunden hat, wieder vom Bürgersteig geräumt werden. Mit der Aktion will die Stadt Viernheim auf den bevorstehenden deutschen Erdüberlastungstag, der dieses Jahr auf den 2. Mai fällt, aufmerksam machen und ein Zeichen gegen die Wegwerfmentalität, für Klimaschutz und respektvollen Umgang mit Gütern setzen.

 

Die Organisation „Global Footprint Network“ hat für diesen Zeitpunkt den Tag ausgerechnet, an dem die nachhaltig nutzbaren Ressourcen eines Jahres bereits verbraucht sind. Die reichen Länder der Welt erreichen den Tag früher im Jahr. Die ersten waren Katar am 11. Februar und Luxemburg am 19. Februar. Deutschland erreicht den Tag am 2. Mai, zwei Tage früher als in den beiden Vorjahren, In der Schweiz ist es der 27. Mai. In ärmeren Ländern mit geringerem Konsum wie Ghana liegt er am 10. November und in Guinea am 27. Dezember. Ab diesem Tag und bis zum Ende des Jahres lebt das jeweilige Land quasi „auf Pump“ und verbraucht Ressourcen, die nicht in dem Ausmaß vorhanden sind und auch nicht so schnell wiederhergestellt werden. Um weltweit einer Rohstoffnachfrage auf deutschem Niveau gerecht werden zu können, bräuchte es knapp drei Erden.

 

Zum Ressourcenverbrauch zählen die Energieerzeugung aus fossilen Rohstoffen und Baumaterial jeglicher Art. Das können zum Beispiel Sand, Erdöl, Holz oder verschiedene Metalle und Mineralien sein, sei es für die Bauwirtschaft oder für die Herstellung von Geräten oder anderen Produkten. Im privaten Bereich ist der Konsum ein wichtiger Faktor. Jeder Kauf von Gegenständen trägt zum Ressourcenverbrauch bei.

 

Auf Dachböden und in Kellern finden sich ungenutzte Schätze, die anderen Menschen noch Freude bereiten können. Um den persönlichen Ressourcenverbrauch zu verringern, kann nun der Verschenktag genutzt werden.

 

Das Brundtlandbüro freut sich auf den Aktionstag sowie zahlreiche Teilnehmende und weist darauf hin, dass beim Verschenktag darauf zu achten ist, dass der Fuß-, Rad- und Autoverkehr nicht durch Gegenstände behindert wird.

 

Annahmestellen von Warenspenden

Zudem gibt es neben dem Verschenktag auch das ganze Jahr über in Viernheim zahlreiche Möglichkeiten, Warenspenden abzugeben.

 

Das Katholische Sozialzentrum Viernheim nimmt dienstags von 14 bis 16 Uhr und freitags von 12 bis 15 Uhr in der Stadionstraße 17 Kinderkleidung an. Die Abgabe von Haushaltsgegenständen wie Geschirr, Kochgeschirr und Spielwaren ist freitags von 9 bis 11 Uhr möglich. Bei Fragen zu Warenspenden kann sich vorher per E-Mail an Ladenmitherz@sozialzentrum-viernheim.de gewandt werden.

 

Die AWO in der Wasserstraße 18 nimmt dienstags und freitags von 8.30 bis 12 Uhr Kleidungsstücke an.

 

Auch der Jacken-Sharing-Raum in den Räumlichkeiten der Volkshochschule und Musikschule ist eine Anlaufstelle, um Gutes zu tun. Hier können von September bis einschließlich März guterhaltene Winterjacken und von April bis Juni Outdoorbekleidung wie zum Beispiel Matschhosen, dünne Jacken, Fleece-Jacken, Westen und Fahrradhelme abgegeben werden. Die Räumlichkeiten im Untergeschoss sind während des Betriebs montags bis freitags von 9 bis 19 Uhr geöffnet.

 

Das soziale Möbelkaufhaus ist umgezogen und ab dem 22. April in der Franconvillestraße 1/Ecke August-Bebel-Straße zu finden. Auch hier werden unter dem Motto „Spenden statt Sperrmüll“ Warenspenden angenommen, die dann zu einem kleinen Preis weiterverkauft werden. Aktuelle Öffnungszeiten sind montags bis mittwochs von 10 bis 15 Uhr, donnerstags und freitags von 10 bis 17 Uhr sowie samstags von 10 bis 14 Uhr.

 

Alte oder defekte Fahrräder können jeden Dienstag in der Zeit von 15 bis 17 Uhr bei der Fahrradwerkstatt der städtischen Jugendförderung im Treff im Bahnhof (Friedrich-Ebert-Straße 8a) abgeben werden. Diese werden dann von den Jugendlichen wieder hergerichtet und gegen eine kleine Spende verkauft. Nach Terminvereinbarung werden diese sogar kostenfrei zu Hause abgeholt. Ansprechpartner ist Lars Prechtl unter 06204 – 929 863 oder per E-Mail unter Lars.Prechtl@viernheim.de.