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Viernheim (MW) – Bouma Bazié hat uns in den letzten Tagen einen aktuellen Bericht zum Terrorismus und zu Corona in Burkina Faso zugesandt. Er ist vielen Viernheimern bekannt durch seine authentischen und stets spannenden Vorträge zu den Lebensverhältnissen der Menschen in Viernheims Partnergemeinde Silly.
Bouma Bazié ist Lehrer für Metalltechnik und Deutsch in Koudougou.

 

„Von Corona ist keine Rede mehr in Burkina Faso. Das Land ist durch den Terrorismus so geschüttelt, dass von Corona seit einem Jahr keine Rede mehr ist. Das heißt nicht, dass die Corona nicht in Burkina existiert hat, oder keine Opfer gemacht hat. Die Menschen hier versuchen wie immer seit Jahrzehnten einfach zu überleben. Die Risiken werden kaum berücksichtigt. Der Mundschutz wird nicht mehr getragen, außer in Krankenstationen und Banken oder in bestimmten hochplatzierten Behörden. Aber diese Orte sind nicht für alle Burkinabè.

Vor ein paar Monaten ist der Impfstoff vom Staat der Bevölkerung zur Verfügung gestellt worden, aber nur wenige lassen sich impfen. Die Leute fürchten, Versuchskaninchen für einen gefährlichen oder für einen Test-Impfstoff für andere Länder zu sein. Die Pandemie hat zwar nicht so viele Menschen getötet wie in anderen Ländern der Welt, aber die verschiedenen Folgen der Coronakrise sind deutlich zu sehen.

Das Land ist mit den beiden schlimmsten Situationen konfrontiert, die sind Corona und Terrorismus. Die Lebensmittel und alle importierten Waren sind teurer geworden wegen der Sperrung der Grenzen zu Nachbarküstenländern und auch zu westlichen Ländern.

Die Zahl der internen Flüchtlinge ist heute ca. 1.300.000 Menschen. Seit einem Jahr ist Terrorismus die größte Sorge der ganzen Bevölkerung wegen der Attentate im Sahel, im Norden und im Osten. Das hat dazu geführt, dass es Demonstrationen von Oppositionsparteien und der Zivilgesellschaft in einigen Städten gab. Unsere größte Sorge im Moment in Burkina ist die Unsicherheit.“