Fachstelle „Leben im Alter“ informiert Seniorenberatungsstellen zum Thema LSBTIQ – Landrat Engelhardt: „Auch im Alter und in Pflegesituationen offen und tolerant miteinander umgehen.“

Kreis Bergstraße (KB) – Der Juni 2021 steht ganz im Zeichen von Vielfalt und Gleichberechtigung. Er ist der sogenannte „Pride Month“. Jedes Jahr finden in diesem Monat zahlreiche sogenannte „Pride Parades“ (also Umzüge, Paraden) statt – unter anderem auch der bekannte „Christopher Street“-Day am 28. Juni. Diese werden von der LSBTIQ-Community veranstaltet. LSBTIQ steht dabei für lesbisch, schwul, bisexuell, transsexuell, intersexuell, queer. Mit diesen Aktionen feiern die Mitglieder der LSBTIQ-Bewegung, was sich bereits alles für sie in der Welt verbessert hat. Dabei machen sie gleichzeitig auf Missstände in diesem Bereich aufmerksam, die es auch heute noch gibt. Zum Beispiel bei der Aufklärung älterer Menschen zu diesen Themen derzeit noch mancherorts Nachholbedarf.

 

Darum informierte die Fachstelle „Leben im Alter“ Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter von Seniorenberatungsstellen und vom Pflegestützpunkt Bergstraße vor Kurzem zu diesem Thema. Ziel war es dabei, für die Bedürfnisse von LSBTIQ-Personen zu sensibilisieren. Denn: Besonders ältere homosexuelle Menschen haben in ihrem Leben in erheblichem Ausmaß Diskriminierung und Ausgrenzung in Deutschland erfahren. Diese Erfahrungen machen es für sie oft schwierig, nach professioneller Hilfe zu fragen oder in einer Pflegesituation offen mit ihrer Sexualität umzugehen.

 

Für die Beraterinnen und Berater der Seniorenberatungsstellen im Kreis Bergstraße und des Pflegestützpunktes Bergstraße ist es selbstverständlich, dass unsere Gesellschaft bunt und vielfältig ist. Sie beraten ihre Kundinnen und Kunden unabhängig von sexueller Orientierung, Geschlecht, Religionszugehörigkeit, Behinderung oder Hautfarbe.

 

„Es ist sehr wichtig, im Bereich der Seniorenberatung mehr für das Thema LSBTIQ zu sensibilisieren. Denn: Auch im Alter sollte offen und tolerant miteinander umgegangen werden. Niemand sollte sich für seine oder ihre sexuelle Orientierung rechtfertigen müssen“, betonte Landrat Christian Engelhardt. „Alle Klientinnen und Klienten in der ambulanten und stationären Pflege sollten ein diskriminierungsfreies Umfeld erleben und sich wohlfühlen können. Ich werde die Fachstelle ‚Leben im Alter‘ des Kreises Bergstraße daher auch in Zukunft bei ihren Bestrebungen in diesem Bereich unterstützen.“

 

Auch mit dem Bildungszentrum für Gesundheitsberufe in Bensheim hat die Fachstelle „Leben im Alter“ bereits zu diesem Thema Kontakt aufgenommen. Denn: Für die Ausbildung zukünftiger Pflegefachkräfte ist der offene und tolerante Umgang essentiell. Daher wird das Thema LSBTIQ im Alter auch in der Ausbildung besprochen.