Bergstraße/ Bensheim (ots/Polizeipräsidium Südhessen) – Ein Bensheimer, der offensichtlich eine überteuerte Rechnung bezahlte, hat sich am Freitag (1.3) an die Polizei gewandt. Ohne Schlüssel stand der Mann am Donnerstagabend (28.2) vor seiner Tür in der Fehlheimer Straße. Über Recherchen im Internet suchte er sich einen Schlüsseldienst aus, der einen 24-Stunden-Notdienst anbietet.

In dem Telefongespräch erhielt er die Auskunft, dass ein Monteur in kurzer Zeit bei ihm wäre, obwohl der Firmensitz in Nordrhein-Westfalen ist. Die Kosten sollten neben der üblichen Anfahrtspauschale den tatsächlichen Arbeits- und Materialaufwand beinhalten. Der Bensheimer staunte nicht schlecht, als er nach getaner Arbeit die Rechnung in Höhe von 592,50 Euro präsentiert bekam. Zähneknirschend bezahlte er vor Ort mit der Bankkarte. Seine Zweifel über den hohen Betrag meldete er erst am Folgetag der Polizei.

Ähnliche Erfahrungen machte eine Frau aus Zwingenberg, die die überteuerte Rechnung eines Schlüsseldienstes am Mittwoch (27.2.2019) der Bensheimer Polizei meldete. In dem Fall zahlte die Frau über 900 Euro. Weil es immer wieder vorkommt, dass dubiose Firmen auch andere Dienstleistungen, wie Elektro-Notdienste oder Rohrreinigung anbieten und dann auffällig hohe Summen von Kunden verlangen, weist die Polizei auf Folgendes hin:

Zunächst gilt

  • Bitte vorausschauend handeln!
  • Die Hinterlegung eines Zweitschlüssels bei einem Nachbarn oder bei Verwandten/Bekannten kann sinnvoll sein.
  • Am besten auch für den Fall der Fälle einen seriösen, ortsansässigen Schlüsseldienst aussuchen und sich dessen Erreichbarkeit im Handy speichern.

Sollte man einen Schlüsseldienst benötigen

  • Kühlen Kopf bewahren und nicht sofort den erstbesten Anbieter aus dem Branchenbuch oder der Telefonvermittlung anrufen.
  • Zum Teil wird auch nur suggeriert, dass der Schlüsseldienst aus der Umgebung sei.
  • Vorsicht ist geboten bei Firmen, die sich mit „AAA“ in die ersten Zeilen der Branchenbücher eintragen lassen.
  • Ortsansässige Firmen bevorzugen, um die Fahrtkosten gering zu halten.
  • Anbieter fragen, woher der Monteur anfahren wird und möglichst noch vor der Auftragsvergabe einen Festpreis vereinbaren
  • Genau definieren, was vor Ort gemacht werden soll. Gespräche am besten unter Zeugen führen.
  • Nicht unter Druck setzen lassen.
  • Bei Drohungen (z.B. die Tür wieder zu verschließen) die Polizei unter Notruf 110 rufen und Nachbarn zu Hilfe bitten.
  • Nur den Rechnungsbetrag zahlen, der vereinbart wurde.
  • Seriöse Anbieter stellen grundsätzlich eine Rechnung aus, die später überwiesen werden kann.
  • Entsteht der Eindruck, betrogen worden zu sein, wenden Sie sich an die nächste Polizeidienststelle.