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Weinheim-Lützelsachsen (Stadt Weinheim)  Was so ein richtiges „Saasemer Mädel“ oder ein „Saasemer Bu“ ist, der lässt seinen Winzerfest-Umzug nicht so einfach ins Wasser fallen. Tradition ist schließlich Tradition. Nach der Absage des diesjährigen Umzuges wegen des starken Regens am Sonntag, war an der Lützelsachsener Hans-Joachim-Gelberg-Grundschule die Sache schnell klar: Man wollte den Umzug zumindest im kleinen Kreis nachholen. Schließlich waren Kostüme und Requisiten schon fertig, die Lieder einstudiert.

Die Lützelsachsener Grundschule ist ein eng geknüpftes Netzwerk, man kennt sich. So kam es, dass sich die ABC-Schützen mit Lehrkräften und Eltern am Dienstagmorgen im Schulhof trafen, um von dort eine kleine improvisierte Zugstrecke anzutreten. Rektorin Petra Waible ging, wie soft, mit ansteckender Laune voran, ausgerüstet mit Gitarre und „Saasemer Liedgut“. Brauchtumspflege und Heimatkunde gehören im Weinheimer Weinort Lützelsachsen gewissermaßen zum Lehrplan – und die Schulleiterin wollte „ihren“ Kindern den Spaß auch nicht nehmen.

Ehrengäste und Teilnehmerinnen waren auch Lützelsachsens Ortsvorsteherin Doris Falter und ihre Tochter Caroline Messelhäußer, beide winzerfesterfahrene ehemalige Weinhoheiten im Original-Dirndl. Vom Schulhof aus zogen die Schülerinnen und Schüler einmal singend ums Quadrat und priesen die Natur, die im Herbst den Tisch reich deckt. Irgendwie hatte sich die spontane Aktion herumgesprochen, so dass zahlreiche Bürgerinnen und Bürger sogar am Straßenrand standen und winkten. „Es war herrlich“, strahlte Doris Falter und bedankte sich bei den Akteuren der Schule für die Aktion und das Engagement. Im nächsten Jahr, wenn das Wetter mitspielt, ist die Schule dann wieder ein Teil des großen Umzuges. So sind die Kleinen aber in Übung geblieben.