Tiere sind zwischen Anglersee nahe der Landesstraße 3111 und dem Biotop „An der Oberlücke“ unterwegs

In den nächsten Wochen helfen Tierschützer des NABU und weitere Freiwillige den Amphibien wieder beim Überqueren der Straße zu ihren Laichgewässern.
Foto: NABU, J. Fieber

Viernheim (Stadt Viernheim) – Jetzt sind sie wieder unterwegs; die Amphibienwanderung zu ihren Laichgewässern hat begonnen, seit die Temperaturen 6-8 Grad betragen. Dieses Jahr war der Start wegen der Klimaveränderung viel früher als sonst. Dabei ist unser dichtes Verkehrswegenetz eine tödliche Gefahr, besonders für die Kröten, die in der Viernheimer Gemarkung zwischen dem Anglersee nahe der Landesstraße 3111 und dem Biotop „An der Oberlücke“ an der Schrebergartenkolonie zur Laichablage pendeln.

Zahlreiche ehrenamtliche Helfer, insbesondere des NABU, sind deshalb an den Wanderstrecken unterwegs, um die Tiere an den Schutzzäunen einzusammeln und über die Straße zu ihren Gewässern zu bringen.

Speziell in Viernheim haben die Helfer mehrere Hundert Meter zusätzliche Zäune, insbesondere im Bereich der Lorscher Straße gestellt, um ein Queren der Fahrbahn zu verhindern. Sollte dies gelingen, ist eine Vollsperrung dieser Straße nicht erforderlich. Aber dies wird sich erst zeigen, wenn bei höheren Außentemperaturen ein Großteil der Tiere die Wanderung beginnt. Falls der voraussichtliche Weg doch anders als geplant verläuft, muss die Lorscher Straße im Waldbereich dann doch kurzfristig gesperrt werden.

Wichtig zu wissen, dass Amphibien, die auf der Fahrbahn oder am Fahrbahnrand sitzen, schon bei einer Geschwindigkeit über 30 km/h durch den abrupt veränderten Luftdruck tödlich verletzt werden, selbst, wenn sie nicht überrollt werden. Die Amphibien sterben sehr langsam und qualvoll, da die Organe platzen.

Natürlich sollten die Verkehrsteilnehmer auch auf die freiwilligen Helfer achten, die nachts bis in die frühen Morgenstunden mit Warnweste, Taschenlampe und Eimer unterwegs sind, um die Tiere umzusetzen.

Abschließend möchte sich der NABU noch einmal besonders bei der Viernheimer Verwaltungsspitze bedanken: „Der Bürgermeister und der 1.Stadtrat standen und stehen den vielfältigen Naturschutzaufgaben immer wohlwollend mit Rat und Tat zur Seite.“