Geflüchtete Familien können in zehn Einheiten des neuen Programms von Lernmobil Viernheim e.V. Familie als Ressource erleben, um das Leben in Deutschland selbstbestimmt zu gestalten

Obere Reihe, von links: Ulrich Kuther (Hessenstiftung), Dietmar Haller (Trainer), Muzzafer Karagöz (Trainer), Gerd Baltes (Lernmobil); untere Reihe, von links: Cathrin Brinzing (Trainerin), Brigitta Eckert (Lernmobil).
Foto: © Hessenstiftung

Viernheim (hessenstiftung) – Im Kreis Bergstraße startet ein neues Integrationsprogramm, das neben den Spracherwerb und die Erwerbsarbeit einen dritten Erfolgsfaktor stellt: die Familie, die durch alle Lebenslagen hindurch begleitet und Kraft gibt.

Der Verein Lernmobil Viernheim und die hessenstiftung – familie hat zukunft stellten am Dienstag (23.10.2018) vor Bürgermeistern und Integrationsbeauftragten das neue Programm für geflüchtete Familien vor. Es ist im Oktober in Viernheim angelaufen und soll auf weitere Städte des Kreises Bergstraße ausgedehnt werden. Bürstadt soll als nächstes folgen.

Brigitta Eckert von Lernmobil Viernheim e.V. wies darauf hin, dass bereits der Titel des Programms das Programm enthalte: „Als Familie sind wir stark!“. Eckert sagte: „Nach drei Jahren unzähliger Hilfen der ersten Aufnahme und vielen Sprachkursen, braucht es jetzt Integrationsmaßnahmen, die helfen sich in der neuen Umgebung zurechtzufinden und sich im besten Fall sogar ‚beheimatet’ zu fühlen.“ Das Programm ist in zehn Einheiten aufgeteilt, deren Themen von Erziehungsstilen und Familienkompetenzen über Kinderrechte hin zu Lernbegleitung durch Eltern und Familiengesundheit reichen. Bei der Beschreibung der Module machte sie deutlich, dass in diesem Kurs die zugewanderten Menschen nicht bemutternd „an“ die Hand genommen werden. Vielmehr soll ihnen das vermittelt werden, was sie brauchen, damit sie ihr Leben in Deutschland selbst „in“ die Hand nehmen können. Mit ihrer Familie bringen die Menschen viele Ressourcen und Kompetenzen mit.

Das Familien-Programm wurde von der pädagogischen Leitung des Vereins Lernmobil Viernheim, Gerd Baltes und Brigitta Eckert, in Kooperation mit Frau Prof. Birkalan-Gedik entwickelt. Gefördert wird es durch das Hessische Ministerium für Soziales und Integration und die hessenstiftung – familie hat zukunft. Die Zielgruppe sind geflüchtete Familien mit Kindern im Schulalter. Für die Hessenstiftung wies deren Geschäftsführer Ulrich Kuther auf die inhaltliche Zusammenarbeit mit Lernmobil Viernheim bei der interkulturellen Väterarbeit hin, auf deren Erfahrung man jetzt aufbauen könne.

Muzzafer Karagöz stellte als einer der Trainer das Team vor, zu dem noch Dietmar Haller zählt und Cathrin Brinzing, die im Tandem mit jeweils einem der beiden arbeitet. Die Herausforderung besteht laut Karagöz darin, die kulturellen Identitäten der zugewanderten Menschen zu achten und zugleich die Werte und Normen der Aufnahmegesellschaft aufzuzeigen.