Informationsveranstaltung der Arbeitsgemeinschaft Viernheimer Hilfsorganisationen am kommenden Samstag (30. März) auf dem Wochenmarkt

Foto: Stadt Viernheim

Viernheim (Stadt Viernheim) – Lebensretter kann jeder sein! Es sind nur ein paar Handgriffe, die man beim Einsatz von Defibrillatoren beherrschen muss. Dies möchten Mitglieder der Arbeitsgemeinschaft Viernheimer Hilfsorganisationen zusammen mit dem Viernheimer Arzt Marc Häffner an einer Reanimationspuppe anschaulich verdeutlichen: am kommenden Samstag, 30. März 2019 von 9:00 bis 12:00 Uhr auf dem Wochenmarkt in der Schulstraße. Zu dieser Informationsveranstaltung im Rahmen der Aktion „Viernheimer retten Leben!“ sind alle interessierten Bürgerinnen und Bürger herzlich eingeladen. Bürgermeister und Schirmherr Matthias Baaß würde sich freuen, wenn möglichst viele Mitbürger – Alt und Jung – dieses Angebot nutzen würden, um im Notfall schnell und lebensrettend helfen zu können. „Man kann nichts falsch machen“, betont Marc Häffner.

Defibrillatoren konnten früher nur von geschulten Personen angewendet werden. Heute ist dies anders: Moderne automatische Defibrillatoren können auch von Laien bedient werden. Automatische Defis erklären den Ersthelfern Schritt für Schritt, wie sie das Gerät bedienen müssen. Sobald die Elektroden am Oberkörper des Patienten angebracht sind, analysiert das Gerät den Herzrhythmus. Es erkennt in Sekundenschnelle, ob ein Kammerflimmern vorliegt und weist den Ersthelfer bei Bedarf an, einen elektrischen Schock auszulösen, der das Flimmern unterbricht.

Aktion „Viernheimer retten Leben!“

In unserer Stadt gibt es zu wenig öffentlich zugängliche Defibrillatoren, die bei Notfällen Menschenleben retten könnten. Aus diesem Grunde startete die „Arbeitsgemeinschaft Viernheimer Hilfsorganisationen (AVH)“ Anfang November letzten Jahres in Zusammenarbeit mit der Stadt Viernheim das Projekt „Viernheimer retten Leben“, bei dem es im Kern um verbesserte Lebensrettung durch Defibrillatoren (Defis) mittels Elektroschock, um einen „Neustart für das Herz“ bei lebensgefährlichen Herzrhythmusstörungen, Kammerflimmern oder Herzstillstand geht.

Ziel ist es, die Dichte von Defis in städtischen Einrichtungen bzw. im öffentlichen Raum insgesamt zu verstärken. Denn Defis können Leben retten! Und Leben retten können neben Ärzten und Sanitätern auch Ersthelfer, allerdings nur solche, die über notwendige Kenntnisse verfügen. Deshalb will die AVH zum einen entsprechende Kurse zur richtigen Anwendung von Defis (Reanimationstraining) durchführen, zum anderen in diesem Kontext das Interesse der Bevölkerung insgesamt an „Erster Hilfe“ neu wecken, die Bürgerschaft für Gesundheitsprävention sensibilisieren und dadurch auch Nachwuchskräfte für die AVH gewinnen.

Die AVH betont die Notwendigkeit der Unterstützung durch geschulte Ersthelfer in Notfällen mit Defis, denn die professionellen Systeme der Gesundheitsvorsorge (Hausärzte, Ärztlicher Bereitschaftsdienst, Krankenhäuser, Rettungsdienst) könnten dies – auch aufgrund des Fachkräftemangels – in Zukunft nur bedingt ausgleichen.

Unter Erster Hilfe versteht man lebensrettende und gesundheitserhaltende Sofortmaßnahmen, die von jedermann erlernt und bei medizinischen Notfällen, etwa bei Atem- oder Kreislaufstillstand, angewendet werden können. Bedauerlich ist, dass viele Menschen zwar schon einen Erste-Hilfe-Kurs absolviert haben, sich im Notfall aber scheuen, Erste Hilfe zu leisten. Viel Wissen ist in Vergessenheit geraten, bedarf einer Auffrischung, um in Notsituationen schnell und richtig helfen zu können, Leben zu retten! Etwa bei Herzstillstand, mit 90.000 Fällen pro Jahr die häufigste Todesursache. Dabei zählt jede Minute, denn jede Minute verringern sich die Überlebenschancen um 10 %. Dann ist es entscheidend, ob Ersthelfer die Herz-Lungen-Wiederbelebung (HLW) beherrschen und auch mit einem Defibrillator sicher umgehen können.