Im neuen Flyer des Arbeitskreises Seniorenhilfe sind viele Hilfsangebote für ältere oder hilfsbedürftige Menschen zu finden.
Foto: Stadt Viernheim

Viernheim (Stadt Viernheim) – Gut informiert zu sein, ist eine der wichtigsten Voraussetzungen, um die Herausforderungen zu meistern, welche der Alltag mit zunehmendem Alter mit sich bringt. Die meisten Menschen wissen nicht, welche Möglichkeiten der Unterstützung ihnen zustehen, beziehungsweise welche Angebote es in der Nähe gibt. Um hier einen schnellen Überblick zu schaffen, hat der Arbeitskreis Seniorenhilfe sein Info-Blatt (heute „Flyer“ genannt) neu aufgelegt.

Der Arbeitskreis wurde ursprünglich in den 90er Jahren als „Arbeitskreis Altenhilfe“ gegründet. Mit dem aktuellen Flyer hat sich der Arbeitskreis nun auch umbenannt: mit dem Titel „Arbeitskreis Seniorenhilfe“ hat man sich an den allgemeinen Sprachgebrauch angepasst.

Ziel war und ist es bis heute, die örtlichen Akteure aus dem Bereich der Pflege, der Beratung und zusätzlicher Dienstleistungsangebote für Menschen ab 60 an einen Tisch zu bringen und ein möglichst umfassendes Hilfesystem für die Bürgerinnen und Bürger in Viernheim sicherzustellen. Aktuell besteht der Arbeitskreis aus zehn unterschiedlichen Akteuren. Die Arbeitsbereiche sind hierbei ganz unterschiedlich und werden letztendlich durch die gemeinsame Zielgruppe miteinander verbunden.

So stehen das Forum der Senioren und das St. Josef Krankenhaus für die stationäre Versorgung in Viernheim. Die örtlichen Pflegedienste hingegen sind durch die Sozialstation des Caritas-Verbandes, den privaten Dienstleister Seniormed 24 sowie die Johanniter Unfall-Hilfe vertreten. Diese drei Dienste zeichnen sich vor allem auch dadurch aus, dass sie ihre Leistungen mit der Pflegekasse abrechnen können. Ein weiterer privater Dienst, der das Netzwerk unterstützt, ist der Seniorenservice Schneider. Dieses Angebot ist eine hilfreiche Ergänzung im örtlichen Gesamtangebot. Die beiden Berufsbetreuer Steffen Tischler und Timm Weidner bereichern den Arbeitskreis nochmals mit einer ganz anderen Perspektive (gesetzliche Betreuungen).

Ein weiterer wichtiger Akteur im Viernheimer Versorgungnetz ist der Ortsverband der Arbeiterwohlfahrt (AWO). Die AWO ergänzt das örtliche Angebot mit dem Menüservice und mit einem mobilen Hilfsdienst. Als eines der jüngsten Mitglieder im Arbeitskreis gehört seit gut einem Jahr der Viernheimer Hospizverein e.V. zum Netzwerk und bringt seine Erfahrungen aus dem Themenfeld der ambulanten Hospizhilfe mit ein.

Abgerundet wird der Teilnehmerkreis durch die Seniorenberatung der Stadt Viernheim. In der Beratungsstelle tauchen durch die Anfragen der Bürgerinnen und Bürger nahezu alle Themen auf, die die Menschen ab 60 Jahren beschäftigen und für die es letztendlich kommunale Lösungen benötigt. So sitzt, mit den zehn Organisationen, die derzeit der Arbeitskreis Seniorenhilfe umfasst, nahezu die komplette Angebotsvielfalt Viernheims gemeinsam an einem Tisch. Durch den regelmäßigen Austausch und eine gute Vernetzung ist es schon oftmals gelungen, schnelle und unkomplizierte Lösungen zu finden. Zudem hat sich der Arbeitskreis als Aufgabe gesetzt, die Strukturen in Viernheim immer wieder zu prüfen und bei Bedarf auch an die politischen Türen zu klopfen, um auf Missstände in der Versorgung älterer Menschen aufmerksam zu machen.

So gab es beispielsweise letztes Jahr auf Anregung des Arbeitskreises gemeinsam mit Bürgermeister Matthias Baaß einen Brief an die politischen Verantwortlichen auf Kreis-, Landes- und Bundesebene, um auf die Probleme bei der hauswirtschaftlichen Versorgung älterer Menschen aufmerksam zu machen. Selbstverständlich sind auch die Herausforderungen durch den demografischen Wandel und die zukünftigen Versorgungslücken im Bereich der Pflege und der aktuelle Wohnungsmarkt ein großes Thema. Die Mitglieder des Arbeitsbereiches sind sich bewusst, dass sie zwar teilweise als Konkurrenten agieren, aber letztendlich die Versorgung der Bürgerinnen und Bürger in Zukunft nur möglich sein wird, wenn die örtlichen Netzwerke stabil sind und sich auch gemeinsam trauen, über den Tellerrand zu blicken und sich auf neue innovative Versorgungsmodelle einlassen.

Matthias Baaß: „Der Arbeitskreis ist seit vielen Jahren eine tragende Säule des Miteinanders in unserer Stadt und jetzt noch einmal neu konstituiert. Es handelt sich dabei nicht um alle Anbieter, die es in Viernheim gibt, auch alle anderen können dem Arbeitskreis beitreten, wenn sie dies möchten und bereit sind zu einer kontinuierlichen Mitarbeit.“ Baaß weist auch auf weitere Netzwerke hin, die sich in Viernheim mit dem Thema beschäftigen, so zum Beispiel das Netzwerk Demenz.

Der neue Flyer ist ab sofort bei der Seniorenberatung der Stadt Viernheim erhältlich. Zusätzlich liegt er in der SBS-55+, im Rathaus und in der Stadtbibliothek aus.