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Foto: Peter Dresen

Viernheim (KOMPASS-Umweltberatung/Peter Dresen) -Nur wenige Viernheimer kennen sie und doch leben sie in großer Zahl bei uns im Wald und im nahen Naturschutzgebiet „Glockenbuckel“ vor den Toren der Stadt, die Kreuzkröten. Im April bis Juni haben sich hier, nach kräftigen Regenfällen und einer im trockenen Frühjahr vorangegangenen Wasserspende der von Naturfreunden herbeigerufenen Viernheimer Feuerwehr, große Pfützen gebildet. Sie werden – bei hoffentlich günstiger Witterung – einige Zeit mit
Wasser gefüllt bleiben und bald die Kröten zur jährlichen Hochzeits- Wanderung anlocken. Sobald die Nacht kommt, ist dann ein weithin laut schallendes „Ärr-Ärr-Ärr“ des dort versammelten Krötenchors zu hören: die Krötenmänner gehen im Dunkel auf Brautschau!

In diesen, an besonnten Stellen befindlichen Pfützen sind am folgenden Tag lange Samenstränge zu sehen, aus denen in kürzester Zeit hunderte, winzige Kaulquappen schlüpfen. Bei der Kreuzkröte muss alles besonders schnell gehen, da die Zeit oft nur kurz ist, bis ihr Laichgewässer austrocknet und die Larven dann verdursten würden. Schon nach 4 oder 5 Wochen haben sie sich zu kleinen Kröten verwandelt und suchen nun Deckung und Schatten im nahen Gebüsch. Darum aber heißt diese kleine Kröte „Kreuzkröte“? Auf dem Rücken, ihrem Kreuz also, ist ein langer heller Strich zu sehen und er ist das beste Erkennungszeichen für das Tier. Aber auch an ihrem Gang ist sie leicht von allen anderen Kröten zu unterscheiden, denn sie hüpft nicht wie diese, sondern läuft auf allen Vieren fast so flink wie eine Maus.

Zum Schluss noch eine Bitte: Die in Deutschland an vielen Stellen selten gewordene Kröte braucht unseren besonderen Schutz, denn ihre Laichgewässer liegen oft an den von vielen Menschen besuchten Stellen (wie im NSGGlockenbuckel) und dann ist es wichtig, dass sie dort nicht als Hundebadewanne oder Kinderplanschbecken missbraucht werden. Wir Viernheimer können stolz auf diese bei uns noch vorkommenden, interessanten Tiere sein!