Kreis Bergstraße: Hilfe bei Verschuldung und ihren Folgen – Kreisbeigeordneter Krug übergibt Zuwendungsbescheid an AWO Schuldnerberatung
Kreis Bergstraße (kb) – Die AWO Schuldnerberatung gibt es bereits seit 25 Jahren in Bürstadt. Seit 1997 finanziert der Kreis Bergstraße das Angebot mit. Bei seinem Besuch überreichte Karsten Krug vor Kurzem dem Geschäftsführer der AWO Bergstraße, Sebastian Parker, den Zuwendungsbescheid für das Jahr 2020 über insgesamt 151.500 Euro – davon sind 45.000 Euro Landesmittel und 106.500 Euro Kreismittel.
„Der Kreis Bergstraße ist eine prosperierende Region mit sehr guten Lebensverhältnissen und einer geringen Arbeitslosigkeit“, betonte der Kreisbeigeordnete Karsten Krug bei einem Vororttermin bei der Schuldnerberatung der Arbeiterwohlfahrt (AWO) in Bürstadt. „Es gibt in unserem Kreis aber auch Menschen, denen es nicht so gut geht. Darum ist es wichtig, dass wir auch eine starke soziale Infrastruktur haben – ein Netz, mit dem wir diese Menschen auffangen und ihnen wieder auf die Beine helfen können.“ Ein Angebot dieser sozialen Infrastruktur ist die AWO Schuldnerberatung.
Die Schuldnerberatung bietet Bergsträßer Bürgerinnen und Bürgern seit Jahren wertvolle Unterstützung. Sie hilft dabei die Verschuldungssituation aufzuarbeiten, überprüft offene Forderungen, verhandelt und unterstützt bei der Kommunikation mit Gläubigern und hilft beim Aufstellen eines Budgetplans. Die Beratungsstelle hilft aber nicht nur bei der Verschuldung selbst, sondern auch bei den oft mit der Verschuldung einhergehenden psychosozialen Folgen. Darüber hinaus arbeitet die Schuldnerberatung auch präventiv: Seit 2009 veranstaltet sie regelmäßig Projekte mit Jugendlichen zum Thema Schulden. „Es handelt sich also um gut investiertes Geld“, hob Kreisbeigeordneter Krug, der auch Kämmerer ist, hervor.
Allein 2018 wurden in Bürstadt 522 Klientinnen und Klienten intensiv beraten. Diese kommen nicht nur aus dem Ried, sondern aus dem gesamten Landkreis – sogar aus Neckarsteinach. Zwei Mal pro Woche bietet die Beratungsstelle Telefonsprechstunden an, in denen auch meist der Erstkontakt erfolgt. Während der Telefonate werden die aktuelle Problemlage erfasst und ein Termin in der Schuldnerberatung vereinbart. Manchmal reiche aber auch schon der erste, telefonische Kontakt, berichtete Peter Kellermann von der Schuldnerberatung. Für akute Krisen, wie drohende Energiesperren oder Wohnungslosigkeit, vergibt die AWO aber auch kurzfristige Kriseninterventionstermin, sodass die Betroffenen innerhalb von zwei bis drei Tagen einen Termin in Bürstadt erhalten.
„Schulden sind viel zu oft noch ein Tabuthema und das, obwohl alle Schulden machen – selbst der Staat“, merkte Kellermann an. Dabei seien nur knapp ein Viertel der Personen, die die Schuldnerberatung aufsuchen, Menschen, die nicht mit Geld umgehen können. Viel häufiger sind Lebenskrisen und Schicksalsschläge, wie plötzliche Arbeitslosigkeit, eine Trennung oder Krankheit, Ursachen für eine Verschuldung. „Die Schuldnerberatung ist ein wichtiges Beratungsangebot im Kreis Bergstraße“, hob Krug abschließend hervor.