Mannheim: „In den Sommerferien wurde intensiv gearbeitet“
Stadt und BBS stellen aktuelle Schulbaumaßnahmen in Mannheim vor
Mannhiem (Stadt Mannheim) – Die Stadt Mannheim legt bereits seit vielen Jahren einen besonderen Fokus auf den Schulbau. In einem Pressegespräch informierten heute Bildungsbürgermeister Dirk Grunert, der Geschäftsführer der BBS Bau- und Betriebsservice GmbH, Peter Doberass, sowie der Leiter und stellvertretende Leiter des städtischen Fachbereichs Bildung, Lutz Jahre und Hans-Jürgen Heißner, darüber, an welchen Projekten gearbeitet wurde sowie über die aktuell laufenden und im neuen Schuljahr 21/22 geplanten Schulbaumaßnahmen.
Mit dem Masterplan Schulbau hat die Stadt 2017 eine detaillierte Betrachtung der Gebäudezustände Mannheimer Schulen mit einer Ausweisung baulicher Prioritäten vorgelegt und damit eine valide Grundlage für Entscheidungen der Politik über Investitionen für die nächsten zehn Jahre geschaffen. Auf Basis dieser Planungsentscheidungen werden die Sanierungs-, Neu- und Ausbaubedarfe in Mannheim im Rahmen des Investitionspakets aktuell sukzessive abgearbeitet. Das Kommunalinvestitionsförderungsgesetz bietet hierbei zusätzliche Möglichkeiten: Die Stadt Mannheim investiert insgesamt mehr als 124 Millionen Euro in ihre Schulen. Dies ist möglich, da die Sonderprogramme des Bundes und des Landes die Sanierung von Schulen fördern. Das städtische Schulbauprogramm ist so entwickelt, dass die größtmögliche Fördersumme aus verschiedenen Förderinstrumenten von Bund und Land generiert werden kann. Die Investitionen kommen sämtlichen Schularten zugute – vom weiteren Ausbau des Ganztagsbetriebs an Grundschulen bis zu den beruflichen Schulen. Die Maßnahmen reichen von Brandschutzsanierungen über Ersatzneubauten bis hin zur Neugründung einer Schule.
„Aktuell werden unter anderem die Maßnahmen aus dem im Jahr 2018 vom Gemeinderat geschnürten Investitionspakets abgearbeitet. Insgesamt wird derzeit an 23 Maßnahmen weitergearbeitet mit einem Gesamtbudget von 215,4 Millionen Euro. Die Anlässe und Inhalte der Baumaßnahmen sind vielfältig: Fachraumsanierungen beispielsweise tragen dazu bei, Schulen zu moderne Lernorten zu machen, an denen sich Schüler*innen mit aktuellen Fragestellungen der Wirtschaft und Wissenschaft auseinandersetzen können“, erläuterte Bildungsbürgermeister Dirk Grunert. Beispielhaft hob er die Heinrich-Lanz-Schule, die Max-Hachenburg-Schule, das Moll-Gymnasium und die Wilhelm-Wundt-Schule (Fachraumsanierungen) sowie das Elisabeth-Gymnasium, die Johannes-Kepler-Schule und das Ludwig-Frank-Gymnasium (Brandschutzsanierungen) hervor.
Für ein weiteres Schulbauprojekt erfolgte kürzlich der Spatenstich: die Sanierung der Freisportflächen und der Ersatzneubau der Sporthalle der Integrierten Gesamtschule Mannheim-Herzogenried (IGMH) wird im Rahmen des Zuwendungsprogramms „Sanierung kommunaler Einrichtungen in den Bereichen Sport, Jugend und Kultur“ des Bundesministeriums des Innern, für Bau und Heimat gefördert. „Für die Stadt Mannheim ist die Bundesförderung von großer Bedeutung“, betonte Grunert.
Ein weiteres großes Thema im Schulbau ist der Ausbau des Ganztagsbetriebs an Grundschulen. Ziel der Stadt Mannheim ist es Ganztagsschulen weitestgehend als Regelform zu etablieren. Lutz Jahre, Leiter des Fachbereichs Bildung erklärt: „Ganztagsschulen ermöglichen eine hochwertige und zuverlässige Bildungs- und Betreuungsstruktur sowie die Förderung der Bildungsgerechtigkeit aller Kinder unabhängig von herkunftsbedingten Unterschiedlichkeiten. Darüber hinaus ist im Ganztagsbetrieb eine individuelle Förderung sowie die Entwicklung von Fähigkeiten und Fertigkeiten in allen Kompetenzbereichen für Schüler*innen möglich“. Beispielhaft benennt er die beiden neu entstehenden Grundschulen auf den ehemaligen Konversionsflächen Franklin und Spinelli.
Über die einzelnen Maßnahmen, die der Liste hier entnommen werden können, berichtete BBS-Geschäftsführer Peter Doberass ausführlich. So kann etwa die Dachsanierung der Carl-Benz-Schule in den Ferien abgeschlossen werden, ebenso wie die Sporthalle und Mensa der Gretje-Ahlrichs-Schule. Außerdem wird der Ausbau der Kerschensteinerschule zur Gemeinschaftsschule inklusive neuen Fachräumen beendet. Die Sanierung der Friedrich-Ebert-Schule geht in den zweiten Bauabschnitt über, hier werden die Klassenräume erneuert. In der Friedrich-List-Schule schreitet die Sanierung der Gebäudehülle voran und es werden Vorbereitungen für die Umsetzung der Sanierung der Fachräume getroffen. Auch in der Schillerschule wird der erste Bauabschnitt bald abgeschlossen. Dann stehen der dritte Abschnitt des großen Klassengebäudes und die bauliche Erweiterung durch eine Mensa an. Während der Umbau des Johanna-Geissmar-Gymnasiums so gut wie abgeschlossen ist, haben die Rohbaumaßnahmen zur Grundschule auf FRANKLIN in den Ferien begonnen. Auch der Bau der Grundschule auf SPINELLI soll im Herbst starten.
„Alle Schülerinnen und Schüler Mannheims sollen für ihre schulische Bildung gute Rahmenbedingungen vorfinden. Dazu setzt die BBS dringende Sanierungen, Neu- und Erweiterungs-bauten um. Ich freue mich, dass wir planmäßig erste Bauabschnitte fertigstellen konnten und in die nächste Phase einiger Sanierungen kommen. Außerdem wird es spannend zu sehen, wie die beiden neuen Grundschulen auf Franklin und Spinelli Form annehmen“, erläutert Peter Doberass.
„Auch nach der Abarbeitung des aktuellen Investitionspakets bleiben die Herausforderungen groß und eine Fortschreibung der Förderprogramme von Bund und Land werden auch in Zukunft dringend benötigt. Daher würden wir uns wünschen, dass das Land, mit dem wir in einem guten Austausch stehen, die Kommunen hinsichtlich der Bewältigung dieser enormen Aufgabe noch konsequenter unterstützt – zum Beispiel durch eine Anpassung der Förderung an die reale Baukostensteigerung oder eine Flexibilisierung der administrativen Prozesse“, bilanzierte der Bürgermeister.