Kommunale Entwicklungszusammenarbeit zwischen Viernheim und Silly ist beispielhaft

Bundestagsabgeordnete Dr. Michael Meister und Christine Lambrecht von jahrelangem Wirken des Vereins FOCUS tief beeindruckt

Plakatausstellung im Rhein-Neckar-Zentrum fand großes Interesse

Foto: Stadt Viernheim
Foto: Stadt Viernheim

Viernheim (Stadt Viernheim) – Die 25-jähre Städtepartnerschaft und Entwicklungszusammenarbeit zwischen Viernheim und Silly (Burkina Faso) ist eine Erfolgsgeschichte. Im Laufe dieser Zeit hat sich eine sehr bemerkenswerte Entwicklungskooperation zwischen beiden Städten ergeben. Insbesondere durch die Arbeit des Vereins FOCUS ist es mittlerweile möglich, erhebliche Fördermittel aus dem Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung zu erhalten. „Hiermit kann die Wirkung der im Haushalt der Stadt Viernheim eingestellten Mittel und der Spenden durch die Bevölkerung erheblich potenziert werden“, betont Bürgermeister Matthias Baaß. „Für mich ist diese Entwicklungszusammenarbeit, gerade heute im Zusammenhang mit den Diskussionen um Migrationsbewegungen, überaus bedeutungsvoll und deutschlandweit ein großes Vorbild.“

Die Plakatausstellung aus Anlass des 25-jähirgen Bestehens von FOCUS Mitte Mai im Rhein-Neckar-Zentrum verdeutlichte auf eindrucksvolle Weise die Notwendigkeit und Herausforderungen einer nachhaltigen kommunalen Entwicklungspolitik. Die Bundestagsabgeordneten Dr. Michael Meister und Christine Lambrecht waren der Einladung des Viernheimer Bürgermeisters zum Besuch dieser Ausstellung gerne gefolgt. Dabei fanden sie nicht nur Dankesworte für das bislang Geleistete, sondern zeigten sich angenehm überrascht über den Erfolg gezielter Hilfsprojekte in den Bereichen Wasser, Gesundheit, Schulbildung, Berufsbildung und Weisenkinder. Dieser Erfolg städtischer Entwicklungsarbeit beruht zum einen auf  beispielhaftem eh Engagement des Vereins FOCUS, zum anderen auf einer hohen Spendenbereitschaft Viernheimer Bürgerinnen und Bürger sowie finanziellen Mitteln aus dem Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit. Dr. Michael Meister und Christine Lambrecht sprachen dabei anerkennend von einer überaus erfolgreichen Viernheimer Entwicklungshilfearbeit, die ein Modell für andere Städte sein könnte.

Finanzielle Unterstützung durch das Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit

Für das Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (früher Entwicklungshilfeministerium) ist die Begleitung und Förderung der wirtschaftlichen und  politischen Entwicklung von Afrika ein Schwerpunktthema. Es geht dabei verstärkt um die Unterstützung und (finanzielle) Förderung von kleineren Einheiten, z. B. Städtepartnerschaften oder Verschwisterungen von Landkreisen.

Die Stadt Viernheim und der Verein Focus e. V. arbeiten schon seit Jahren mit dem Bundesministerium im Rahmen unterschiedlichster Projekte zusammen, z. B. dem Bau von Schulen, dem Bau und Betrieb eines Ausbildungszentrums für Landwirtschaft, Viehzucht und der Weiterverarbeitung von Nahrungsmitteln sowie  dem Aufbau einer ländlichen Wasserversorgung mit Tiefbrunnen.
Neuestes Projekt ist der Start in eine Klimapartnerschaft zwischen Viernheim und dem Departement Silly. Dabei geht es darum, die akuten Probleme der Klimaveränderungen und des Klimaschutzes gemeinsam anzugehen. Mit im Boot sind dabei eine Vielzahl von Städten wie Köln, Würzburg und Brühl.

Erste konkrete Ausgestaltung für die Klimapartnerschaft ist das Projekt „1 Kind – 1 Baum“, bei dem in den nächsten Jahren die Schülerinnen und Schüler der Schulen von Silly über 10.000 Obstbäume pflanzen werden. Jedes Kind ist dabei für die Pflege seines Baums verantwortlich. Das dient der Bindung von CO2 und der Versorgung der Schülerinnen und Schüler  mit wertvollen Vitaminen und Mineralien als Ergänzung zu der einseitigen kohlehydratreichen Nahrung.

FOCUS seit 25 Jahren aktiv

Der in Viernheim unter dem geläufigen Begriff „Afrikaverein“ hochgeschätzte Verein FOCUS erfüllt seit 25 Jahren im Auftrag der Stadt Viernheim die Städtepartnerschaft mit Leben. Und dies mit bewundernswerter Einsatzfreude und Selbstlosigkeit, heißt es in einer Pressemitteilung der städtischen Presse- und Informationsstelle.

„Es war kein Strohfeuer, als man vor 25 Jahren mit großer Begeisterung und bemerkenswertem Tatendrang den Verein FOCUS gegründet hat. Die gesteckten Ziele wurden mit Bedacht angegangen und konsequent in die Tat umgesetzt. Über viele Jahre hinweg! Ganzjährige Versorgung der Bevölkerung mit Trinkwasser und Stabilisierung der Grundwasser-Situation durch den Bau von Wasserrückhaltebecken war eines seiner Ziele. Vor allem auch die gesundheitliche Grundversorgung der Bevölkerung von Satonévri und Umgebung. Auch den Bereich Bildung hatten die Verantwortlichen fest im Blick: Ausbau der Grundschule und der weiterführenden Schulen, Angebote für Erwachsenenbildung und handwerkliche Ausbildung. Maßgeblich verbessert wurde auch die Situation der AIDS-Waisen in Fara und Umgebung durch einheimische Projektbetreuer in Kooperation mit der Initiative von Abé Eduard“, zieht Bürgermeister Matthias Baaß ein überaus positives Resümee.

Das Fazit nach 25 Jahren FOCUS: Die materielle und inhaltliche Förderung von Projekten zur Verbesserung der Lebensgrundlagen war genauso erfolgreich wie die Bemühungen zur Verbesserung der Gesundheitsversorgung sowie der Bildungs- und Ausbildungssituation.

Alle in Angriff genommenen Entwicklungsprojekte haben die Lebensbedingungen in Satonévri und Umgebung nachhaltig verbessert! Dabei ging man nicht „besserwisserisch“ zur Sache. Alle Aktivitäten standen und stehen unter der Prämisse des gegenseitigen Respekts und des voneinander „Lernenwollens“ im Sinne einer gleichberechtigten Zusammenarbeit.