Landrat Christian Engelhardt (2.v.l.) und die Erste Kreisbeigeordnete Diana Stolz (rechts) verabschiedeten gemeinsam mit Kreisbrandinspektor Steffen Lutter (links) und der stellvertretende Ärztliche Leiter des Rettungsdienstes des Kreises Bergstraße, Marc Häffner (Mitte), den ehemaligen Ärztlichen Leiter des Rettungsdienstes des Kreises Bergstraße, Dr. Manfred Scheuer (2.v.r.) in den Ruhestand.
Fotp: KB

Kreis Bergstraße (KB) – „Für eine Verwaltung ist es immer eine große Herausforderung, wenn ein langjähriger Mitarbeitender mit all seinem Können, Wissen und Erfahrungsschatz in den Ruhestand geht“, betonte Landrat Christian Engelhardt bei der Verabschiedung von Dr. Manfred Scheuer aus dem Dienst in der Kreisverwaltung. „Sie haben Großartiges geleistet, an einer Stelle bei der es um Menschenleben geht.“

Mehr als 1.500 Notarzteinsätze in rund 18 Jahren: So sieht eine Teilbilanz von Dr. Scheuer als Leitender Notarzt des Kreises Bergstraße aus. Neben diesem Ehrenamt war er zudem ab dem 1. Januar 2006 der Ärztliche Leiter des Rettungsdienstes des Kreises Bergstraße. „In diesen anderthalb Jahrzehnten haben Sie in unserem Landkreis viel in Sachen Notarztwesen bewegt. Dadurch, dass Sie mit Leib und Seele Notfallmediziner sind und gleichzeitig mit den hiesigen Kliniken und Ärzten sehr gut vernetzt sind, konnten Sie viele Ihrer Kolleginnen und Kollegen für den Notarztdienst und damit für und als Kreis gewinnen“, lobte Landrat Engelhardt. Darüber hinaus habe Scheuer viele sinnvolle Vorreiterprojekte angestoßen – etwa den Versuch, den Ärztlichen Bereitschaftsdienst in die Leitstelle zu integrieren oder die erweiterten Versorgungsmaßnahmen im Rettungsdienstbereich. Letzteres bedeutet, dass das Rettungsdienstpersonal in patientenversorgenden Maßnahmen, die dem Arzt vorbehalten waren, ausgebildet und geprüft wurden und diese Maßnahmen auch vor Eintreffen des jeweiligen Notarztes umsetzen können und dürfen. „Für Ihren unermüdlichen Einsatz und Ihr beispielhaftes Engagement möchte ich Ihnen von Herzen danken“, so Engelhardt.

Auch die Erste Kreisbeigeordnete Diana Stolz bedankte sich bei Dr. Scheuer. „Sie waren bei unseren YOLO-Days immer mit dabei und haben zum Beispiel Teenager im Takt zu ‚Atemlos‘ beim Reanimieren zum Schwitzen gebracht“, erinnert sich die Gesundheitsdezernentin. „Sie waren ein starker Unterstützer unserer Präventionsarbeit und immer bereit, andere zu schulen – egal wann oder wo. Vielen Dank dafür!“

Dr. Manfred Scheuer ist ein echtes Kind der Region: Geboren und aufgewachsen in Laudenbach, verließ er die Bergstraße im Rahmen seiner medizinischen Ausbildung nur für ein paar Jahre. Von 1973 bis 1980 studierte er Medizin an der Johann-Wolfgang-Goethe-Universität in Frankfurt, wo er auch promovierte. Nach seinem Studium verrichtete Scheuer eineinhalb Jahren seinen Wehrdienst als Stabsarzt, bevor er in Mannheim und Goslar verschiedene Stationen als Assistenzarzt durchlief. Seit Mai 1985 war er dann Allgemeinmediziner in Laudenbach. Auch ehrenamtlich engagierte Scheuer sich: 1989 trat er in die DLRG ein und absolvierte seitdem diverse Lehrgänge im Katastrophenschutz und eine Ausbildung als Bootsführer und Rettungstaucher.

Bei seiner offiziellen Verabschiedung betonte Manfred Scheuer, dass er den Rettungsdienst nicht vollkommen verlässt und sich bei der Präventionsarbeit des Kreises auch in Zukunft gerne ehrenamtlich weiter engagiert. Das hörte die Gesundheitsdezernentin Diana Stolz natürlich gerne.