Viernheim (Stadt Viernheim) – Die ersten allgemeinen, gleichen, geheimen und direkten Wahlen zur verfassungsgebenden Deutschen Nationalversammlung, an denen Frauen aktiv in Deutschland teilnehmen durften, fanden am 19. Januar 1919 statt. Die weibliche Wahlbeteiligung lag bei über 80%. 300 Frauen kandidierten. 37 Frauen (fast 10%) wurden schließlich gewählt.

Als erste Frau in der Weimarer Nationalversammlung spricht am 19. Februar 1919 die Sozialdemokratin Marie Juchacz aus Berlin:
„Meine Herren und Damen! Es ist das erste Mal, dass in Deutschland die Frau als freie und gleiche im Parlament zum Volke sprechen kann […]. Was diese Regierung getan hat, das war eine Selbstverständlichkeit: Sie hat den Frauen gegeben, was ihnen bis dahin zu Unrecht vorenthalten worden ist.“

Das Frauenwahlrecht, das uns heute so selbstverständlich ist, musste sich damals gegen viele Vorurteile von Männern und Frauen durchsetzen.
Das Zahlenverhältnis von Männern und Frauen in den Parlamenten hat sich über die Jahre hinweg verbessert. Dennoch liegt der Anteil weiblicher Parlamentarierinnen mit 30,9% im aktuellen Bundestag so niedrig wie zuletzt 1998.