Systemrelevante Ernährungsindustrie: Gewerkschaft NGG fordert höhere Löhne

Sorgen dafür, dass Lebensmittel in der Krise nicht knapp werden: Für die Beschäftigten in der Ernährungsindustrie fordert die Gewerkschaft NGG im neuen Jahr höhere Löhne.
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Darmstadt (NGG) – Mehr Geld für Ernährer: Die Löhne der rund 1.800 Menschen, die im Landkreis Bergstraße in der Lebensmittelbranche arbeiten, sollen im neuen Jahr deutlich steigen. Das fordert die Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG). „Wer Obst und Gemüse verarbeitet, Nudeln herstellt oder Getränke abfüllt, macht gerade in Pandemiezeiten einen unverzichtbaren Job. Dafür sollen die Beschäftigten eine faire Anerkennung bekommen“, sagt Guido Noll, Geschäftsführer der NGG-Region Darmstadt und Mainz.

Seit Beginn der Coronakrise gilt die Ernährungsindustrie offiziell als systemrelevant. Die Arbeitsbelastung hat nach Beobachtung der Gewerkschaft deutlich zugenommen. „Ob beim Backwarenhersteller oder beim Produzenten von Tiefkühlkost – Überstunden und Extra-Schichten sind in vielen Werken seit Monaten an der Tagesordnung, um die Grundversorgung an Lebensmitteln sicherzustellen. Ohne den Einsatz der Beschäftigten gäbe es längst wieder leere Supermarktregale“, betont Noll. Für sie fordert die NGG je nach Betrieb und Wirtschaftslage Lohnerhöhungen zwischen 3,5 und 5,5 Prozent.

Die Ernährungswirtschaft gilt als viertgrößter Industriezweig Deutschlands. In Hessen beschäftigt die Branche laut Arbeitsagentur rund 45.000 Menschen in 1.700 Betrieben.