Nach einer Festveranstaltung und einem Tag der offenen Tür richtete der Zweckverband Abfallwirtschaft Kreis Bergstraße (ZAKB) anlässlich seines 20-jährigen Jubiläums den Blick nun einmal nach vorne. Bei einem Symposium unter dem Titel „Zukunft der Kommunalwirtschaft“ am 19. Juli im Bürgerhaus in Bensheim diskutierte der Zweckverband gemeinsam mit Vertreterinnen und Vertretern aus Wissenschaft, Wirtschaft und Politik die Chancen, Herausforderungen und technologischen Trends der nächsten Jahre.

Foto: ®ZAKB

Lampertheim-Hüttenfeld (ZAKB) – Ob Digitalisierung, Erneuerbare Energien oder Mobilität – die Welt, wie wir sie bisher kannten, wandelt sich rasant. Sein 20-jähriges Jubiläum nutzte der ZAKB daher auch, um bei einem Symposium im Bürgerhaus in Bensheim gemeinsam mit Vertreterinnen und Vertretern aus Unternehmen, Parteien und Forschungsinstituten einmal einen Blick in die Zukunft zu werfen.

Im Fokus stand die Frage: Welche Chancen und Herausforderungen bringt die digitale Transformation für die Kommunalwirtschaft? Die Antworten gaben renommierte Referentinnen und Referenten wie Zukunftsforscher Norbert Hillinger, Steffi Brauer und Tobias Küfner von der Fujitsu Services GmbH sowie Dr. Heinz-Josef Dornbusch und Dr. Nico Schulte aus dem INFA Institut. Sie präsentierten aktuelle Megatrends, beleuchteten neuste Entwicklungen und spannten einen Bogen in die Praxis. Für die Beratung von innovative Lösungen aus der Informations- und Telekommunikationstechnologie war die COM plan + service GmbH aus Viernheim im einem Stand vor Ort.

Perspektivwechsel nach vorne

„Der ZAKB ist in diesem Jahr 20 Jahre alt geworden. Im Rahmen unserer großen Jubiläumsfeier Anfang des Monats wurde die so ereignis- wie erfolgreiche Geschichte unseres Zweckverbands bereits von verschiedenen Seiten gewürdigt. Heute werden wir den Blick nun nach vorne richten und gemeinsam über die Zukunft der Kommunalwirtschaft nachdenken“, begrüßte Jonas Thiede, Geschäftsführer des ZAKB die rund 100 Gäste im großen Saal des Bürgerhauses.

In der anschließenden Eröffnungsrede stellte Christian Engelhardt, Landrat und Verbandsvorsitzender des ZAKB, das große Potenzial der Digitalisierung für Kommunen sowie die Region heraus und stimmte das Publikum auf den thematischen Schwerpunkt der Veranstaltung ein.

Zukunftsforscher zeigte globale Megatrends auf

Doch bevor die Teilnehmerinnen und Teilnehmer ihren Fokus auf die Praxis lenkten, zeichnete Norbert Hillinger, Zukunftsforscher und Trendscout aus Berlin, ein großes Bild aus globalen Megatrends, technologischen Entwicklungen und innovativen Neuerungen. Neben den übergeordneten Themen wie Mobilität, Gesundheit, Konsum und Kommunikation thematisierte Hillinger auch Anwendungen, die in absehbarer Zukunft bereits im Einsatz sein könnten: Gebäude und Nahrung aus dem 3D-Drucker, autonome Fahrzeuge und eigenständige Roboter sowie künstliche Intelligenz, die Abläufe optimiert, Organisation verbessert und Entscheidungen blitzschnell trifft.

Digitaler Wandel in Städten und Kommunen

Steffi Brauer und Tobias Küfner von der Fujitsu Services GmbH rückten die Perspektive in ihrem Vortrag auf die Städte der Zukunft, sogenannte Smart Cities, die unter anderem mithilfe vernetzter Systeme und Maschinen den Alltag der Bewohnerinnen und Bewohner und die Steuerung durch die kommunale Verwaltung prägen werden. Auch die Abfallentsorgung ist Teil dieses Fortschritts: Abfallcontainer melden eigenständig, ob sie geleert werden müssen; Sammelfahrzeuge nehmen Straßenschäden auf und melden Funklöcher; während die „intelligente Ampel“ automatisch dafür sorgt, dass die Müllwerker schnellstmöglich die Haustüren der Bürgerinnen und Bürger erreichen.

Damit dieser digitale Wandel gelingt, müssen Kommunen und Entsorger an einem Strang ziehen und die richtigen Entscheidungen treffen. Was es dabei zu beachten gibt, welche technischen Lösungen geeignet sind und wie man diesen Prozess bestmöglich steuert, beantworteten Dr. Heinz-Josef Dornbusch und Dr. Nico Schulte aus dem INFA Institut.

Moderne Technik als Unterstützung für die Beschäftigten

Anschließend fiel das Rampenlicht auf die Abfallwirtschaft im Kreis Bergstraße. In seinem Vortrag glich Sascha Bocksnick, Geschäftsführer des ZAKB, die Zukunftsvisionen aus den vorangegangenen Vorträgen mit der Wirklichkeit ab, gab einen Ausblick auf die Erweiterung des Abfallwirtschaftszentrums in Heppenheim und zeigte auf, wo sich der ZAKB schon heute auf den Weg gemacht hat, die Abfallwirtschaft von Morgen zu gestalten.

Dabei räumte er auch mit einem häufig in der Debatte um die Digitalisierung hervorgebrachten Vorurteil auf. „Das Ziel unseres Technikeinsatzes ist es nicht, Beschäftigte einzusparen, sondern Abläufe zu vereinfachen und die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zu unterstützen. So entstehen eher Freiräume für weitere Tätigkeiten. Auch helfen technische Lösungen dabei, die Fähigkeiten von Beschäftigten gezielter einzusetzen und die Arbeit besser an die Bedürfnisse der Menschen anzupassen“, so Bocksnick.

Über den Zweckverband Abfallwirtschaft Kreis Bergstraße (ZAKB)

Als kommunaler Entsorger sammelt, verwertet und beseitigt der ZAKB alle Abfälle aus privaten Haushalten im Kreis Bergstraße. Gemeinsam mit seiner Tochtergesellschaft, der ZAKB Energie und Dienstleistungs GmbH, beschäftigt er rund 240 Mitarbeitende und betreibt zahlreiche eigene Anlagen an mehreren Standorten in der Region – von einem Abfallwirtschaftszentrum, über Wertstoffhöfe und Sammelstellen bis hin zu einem Energiepark. Durch die Nutzung von Sonne, Biomasse und Deponiegas versorgt der ZAKB jährlich mehrere hundert Haushalte mit Wärme und Strom aus erneuerbaren Energieträgern. So leistet der Zweckverband einen Beitrag zur Energiewende im Kreis Bergstraße.