Foto: Yaa Soma

Viernheim (WS) – Vergangene Woche war ein Teil des Vorstands des Freundeskreises Yaa Soma im Kino. Es lief der Film „Schulen dieser Welt“. Die Dokumentation begleitet drei Lehrerinnen, deren Beruf Berufung ist. Die eine unterrichtet Nomadenkinder im tiefsten Sibirien. Die zweite, eine einundzwanzigjährige junge Frau, fährt in einem Schulboot durch die Überschwemmungsgebiete Bangladeshs. Die dritte muss als junge Lehrerin zunächst 6 Jahre im abgeschiedenen Buschland Burkina Fasos unterrichten, bevor sie an eine größere Schule in einer Stadt versetzt werden kann. Die selbstbewussten Frauen unterrichten an kaum zugänglichen Orten und teilen das Ziel, Kindern durch Bildung einen Weg in eine selbstbestimmte, bessere Zukunft zu ermöglichen. Mit viel Liebe zum Beruf, mit Entschlossenheit und Einfühlungsvermögen bringen sie Kindern Lesen, Schreiben und Rechnen bei.

Der Film mit seinen wunderbaren, authentischen Bildern führte den Yaa Soma Frauen mal wieder die globale Ungerechtigkeit vor Augen und zeigt auf, wie schwer es Kinder in den entlegensten und ärmsten Orten dieser Welt haben, überhaupt eine Chance auf eine Schulbildung zu bekommen.

Svetlana fährt mit einem Schlitten von einer Nomadenfamilie zur nächsten und unterrichtet deren Kinder immer zehn Tage lang. Ihr ist es wichtig, dass die Kinder in ihrer gewohnten Umgebung bleiben können und nicht in ein Internat müssen. Neben der allgemeinen Schulbildung vermittelt sie viel Kultur des Nomadenvolkes um diese zu bewahren.

Taslima in Bangladesh liegt es besonders am Herzen, dass gerade Mädchen eine gute Ausbildung bekommen, um sich selbst ernähren zu können. Intensiv und selbstbewusst diskutiert die junge Frau mit Eltern, damit diese ihre Töchter nicht zu früh zu verheiraten.

Besonders angetan waren die Frauen natürlich von Sandrine Zongo aus Burkina Faso. Für ihre erste Stelle muss sie weit weg von der Hauptstadt Ouagadougou, weit weg von ihren eigenen Kindern. Sie findet sich nach langer Busfahrt ganz allein mitten im Busch wieder, wo sie unterrichten soll. Eine karge Lehrerwohnung ohne Brunnen und mit schlechtem Handynetz ist jetzt ihr zu Hause. Die Strohdachhütte nebenan mit ein paar Bänken und einer kleinen Tafel bilden das Schulhaus. Rund fünfzig Kinder aus den weitverstreuten Gehöften soll sie unterrichten. Französisch spricht hier niemand. Mòoré und andere indigene Sprachen der ländlichen Bevölkerung werden hier für die gemeinsamen Aktivitäten genutzt. Eine große Herausforderung für Sandrine!

„Wir haben uns wiedergefunden in der Farbenfreude Burkina Fasos, im Lachen und Eifer der Kinder im Unterricht und in den Pausen, wenn ihre Lehrerin ihnen unermüdlich Mut macht weiter zu lernen. Wenn sie losgeht und einen Sonnenkollektor anschafft damit sie selbst aber auch die Kinder abends noch Lernen können. Wir konnten tief eintauchen und uns erinnern an die Erlebnisse und Begegnungen auf unserer Delegationsreise 2019,“ so Christina Feifer, die den Kinobesuch organisiert hat.

„Und wir haben das Kino verlassen mit einem weinenden und einem lachenden Auge. Traurig sind wir über die Tatsache, dass Schulbildung auch im 21.Jahrhundert vielerorts abseits der Städte noch immer keine Selbstverständlichkeit ist. Aber wir sind auch positiv gestimmt, denn wir sind uns einig, dass wir im Freundeskreis Yaa Soma genau das richtige tun. Wir glauben daran, dass gebildete Kinder Wahlmöglichkeiten haben, selbstbewusster sind, gerechter behandelt werden und die Welt verändern können. Und sei es nur ihre eigene kleine Welt in Burkina Faso, Bangladesh, Sibirien oder anderswo,“ ergänzt Wencke Stülpner, Vorsitzende vom Freundeskreis Yaa Soma, die Eindrücke nach dem Filmerlebnis. Die meisten Menschen möchten in ihren Herkunftsländern und in der ihnen vertrauten Kultur lebenswert leben. Dazu ist Bildung der Schlüssel, den Yaa Soma den Lehrern, Eltern und Kindern mit seinen zahlreichen Schulprojekten täglich an die Hand gibt. Auch in diesem Jahr wurden schon hunderte Schulbänke angeschafft und Schulbücher verteilt. Auch die Schulspeisung soll für das ganze Schuljahr für möglichst viele Schulen gewährleistet bleiben. Eine besondere Herausforderung stellt die Versorgung der Binnenflüchtlingskinder dar, die zum Beispiel in Wendpanga in einem Zelt neben der Schule unterrichtet werden, oder sich mit den Kindern aus dem Dorf im Klassenzimmer abwechseln, wenn es im Zelt zu heiß wird. Um diese Kinder mit dem nötigsten auszustatten werden die 500 € verwendet, die der Moscheeverein der Sultan Ahmet Moschee an Yaa Soma gespendet hat und wofür sich der Freundeskreis noch einmal ganz herzlich bedankt.

 

Zu Gunsten der Yaa Soma Schulprojekte findet am 02. Juni ein besonderer Verkauf statt. Yaa Soma bietet Ihnen Taschen, Dekorationsartikel, Handarbeiten, kleine Geschenke, Kinderspielzeug, Schmuck und Metallfiguren aus Burkina an.

Freitag, 02.Juni, 11.00 – 17.00 Uhr, Raumausstattung Blaess, Rathausstraße 78, Viernheim

Außerdem schon vormerken:

Kuchen- und Marmeladenverkauf für Ihren gemütlichen Kaffeeplausch und das Sonntagsfrühstück. Auch hier fließt der Erlös zu 100 % in die Yaa Soma Schulprojekte.

Samstag, 8.Juli, von 8.30 -12.30 Uhr, vor der Metzgerei Kühner, Kettelerstraße 3b, Viernheim

 

Wenn Sie die Schulprojekte unterstützen möchten, spenden Sie an:

Yaa Soma Freundeskreis Burkina Faso e.V.

Volksbank Darmstadt Südhessen IBAN DE58508900000059963201 BIC GENODEF1VBD

Sparkasse Starkenburg IBAN DE78509514690003096169          BIC HELADEF1HEP

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