Mitglieder der SPD-Fraktion und des SPD-Vorstands informierten sich bei den Leitungskräften der Internationalen AWO-Kita Am Kapellenberg und des AWO-Kindergartens im Alten Rathaus
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Viernheim (SPD) – Am 14. Oktober 2025 informierten sich Mitglieder der SPD-Fraktion und des SPD-Vorstands bei den Leitungskräften der Internationalen AWO-Kita Am Kapellenberg und des AWO-Kindergartens im Alten Rathaus. Im Zentrum des gut einstündigen Austauschs stand die Frage, welche Auswirkungen die Baumaßnahme auf den laufenden Betrieb und die Arbeitsbedingungen der Beschäftigten hat.

 

„Im Juni 2021 standen wir vor der Kita Am Kapellenberg dort, wo sich heute die Baustelle befindet, und informierten uns über die Planungen für einen Erweiterungsbau. Mehr als vier Jahre sind seitdem vergangen. Das zeigt, wie lange solche Bauvorhaben heutzutage dauern.“ Mit diesen Worten führte Peter Lichtenthäler, Mitglied des Sozial- und Kulturausschusses (Integration, Sport, Bildung, Jugend und Familie), in die Thematik ein. „Unser damaliger Besuch stand unter dem Motto ‚Für Familien am Ball bleiben‘. Hintergrund waren 137 fehlende Kindergartenplätze im Jahr 2021, heute sind es rund 200.“

 

Grund genug für die SPD, mit ihren Anstrengungen nicht nachzulassen und sich weiterhin mit Nachdruck für Familien und die Beschäftigten einzusetzen: „Wir machen uns stark für eine Kita-Offensive ‚Gute Plätze für alle Kinder‘. Wir meinen damit ein zahlenmäßig ausreichendes Angebot ohne Wartelisten, wie es der Rechtsanspruch vorsieht, aber auch mit guter Qualität – für die Kinder ebenso wie für die Arbeitsplätze der Beschäftigten“, führte Peter Lichtenthäler weiter aus. „Im Juli 2023 haben wir mit unserem Antrag ‚Durch Stärkung von Ausbildung, Qualifizierung und Betriebsbindung die Personalsituation in Viernheimer Kindertagesstätten verbessern‘ den Grundstein für die erfolgreiche Kampagne ‚Fachkräfte für Viernheimer Kitas‘ gelegt.“

 

Myriam Keller, die Leiterin der Kita Am Kapellenberg, berichtete, dass mit dem Erweiterungsbau neben 50 zusätzlichen Plätzen auch eine qualitative Verbesserung des Raumangebots erreicht werden soll. Damit gehören die beengten Verhältnisse im Bestandsgebäude aus den 1970er Jahren hoffentlich bald der Vergangenheit an. Geplant wurden drei neue Gruppenräume, eine zusätzliche Mensa, Intensivräume und ein Personalbereich im Keller der Kinderkrippe im Nebengebäude. Die Mensa kommt aufgrund der Haushaltslage der Stadt Viernheim nun doch nicht. „Das ist am Bedarf vorbeigeplant“, meinte Myriam Keller, „weil die Nachfrage nach Ganztagsplätzen mit Mittagessen stetig steigt“.

 

Jasmin Beiner, die Leiterin des Kindergartens im Alten Rathaus, hatte Erfreuliches zu berichten: „Die Kinder kommen gerne zu uns ins Rathaus. Es ist eine kleine, übersichtliche Einrichtung. Die Eltern sind sehr dankbar für einen Platz und helfen, wo sie können. Am Anfang war es nicht einfach, geeignete Fachkräfte zu finden, aber inzwischen konnten wir mit der zweiten Kindergruppe starten.“ Ende 2026, nach Fertigstellung des Erweiterungsbaus der Kita Am Kapellenberg, werden die 50 Kinder zusammen mit dem Fachpersonal vom Rathaus in die neuen Räume umziehen. Die pädagogischen Teams beider Häuser arbeiten deshalb schon heute eng zusammen.

 

In beiden Einrichtungen läuft im Hinblick auf die parallel stattfindenden Baumaßnahmen jedoch noch nicht alles rund, erfuhren die Besucherinnen und Besucher der SPD. „Unser Außengelände, der Pfarrgarten an der Apostelkirche, sah am Anfang noch aus wie ein Acker. Inzwischen wurden dort Spielgeräte aufgestellt und wir können das Gelände mit den Kindern sehr gut nutzen“, berichtete Jasmin Beiner. Komplizierter stellt sich die Sachlage in der Kita am Kapellenberg dar: „Wir müssen wegen der Baustelle ständig improvisieren“, meint Yasemin Akyürekli, die stellvertretende Einrichtungsleiterin. „Beispielsweise kann die Köchin ihre Einkäufe nicht mehr bis zur Küche bringen, weil ein Baucontainer auf dem Parkplatz steht. Für die Kinderkrippe mussten wir das Verpflegungskonzept komplett umstellen – wir können ja nicht mit den Essenswagen mitten durch die Baustelle fahren. Der Baulärm und der Schmutz fordern uns in der ohnehin schon anstrengenden Arbeit mit den Kindern zusätzlich heraus.“

 

Letztere finden das mit der Baustelle gar nicht so schlimm. Vom Rollenspielzimmer aus können sie durch die großen, bodentiefen Fenster die Bauarbeiter beobachten. Die Kindergartenkinder stellten einfach ein paar Stühle auf – und schon war das Baustellen-Kino fertig.