Weinheim: Wie geht es nach der Schule weiter?
Elterninfocafés des Weinheimer Bildungsbüros geben Orientierung und bieten Austausch für Familien aus anderen Sprach- und Kulturkreisen
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Weinheim (Stadt Weinheim) – Wie geht es nach der Schule weiter? Vor dieser Frage stehen viele Jugendliche und ihre Eltern. Informationen zur Berufswahl gibt es an vielen Stellen. Was aber tun, wenn diese aufgrund sprachlicher oder kultureller Barrieren nicht verstanden werden? Genau hierfür bieten die Elterninfocafés des Weinheimer Bildungsbüros gezielte mehrsprachige Unterstützung.
Ein großes, mehrsprachiges Elterninfocafé fand jetzt an der Friedrich Realschule statt. In Tischgruppen informierten sich Eltern und Kinder gleicher Sprachgemeinschaften (Türkisch, Ukrainisch, Arabisch/Kurdisch) über berufliche Möglichkeiten.
Für die Dietrich-Bonhoeffer-Werkrealschule wurden drei kleinere Elterninfocafés organisiert: ein internationales, ein türkisches und ein ukrainisches. In allen Formaten hatten die Teilnehmenden Gelegenheit, ihre Fragen zu stellen und sich mit den eingeladenen Expertenteams auszutauschen.
Die Expertenteams setzten sich aus Beratern und Beraterinnen der Arbeitsagentur und von Lehrkräften aus der Berufsorientierung von Job Central zusammen sowie einer Schulsozialarbeiterin. An der Friedrich-Realschule war der Beitrag eines Geflüchteten aus dem Iran, der eine Ausbildung bei Freudenberg absolviert, eine besondere Bereicherung. Eindrucksvoll berichtete er über seine persönlichen Erfahrungen mit sprachlichen und kulturellen Herausforderungen und hob die Bedeutung von Eigeninitiative hervor.
Brücke zur individuellen Beratung
Die Elterninfocafés wurden von Eltern, Jugendlichen und Fachkräften sehr positiv aufgenommen und aktiv genutzt. Mit Hilfe der Sprach- und Kulturmittlerinnen konnten alle Eltern Gespräche mit den Expertinnen und Experten führen, dabei kulturell geprägte Vorstellungen ansprechen und zusätzliche berufliche Chancen für ihre Kinder kennenlernen. „Die praxisnahen Tipps und Informationen helfen uns, den Übergang unserer Kinder von der Schule in Ausbildung oder Beruf gezielt anzugehen“, fasste eine türkische Mutter stellvertretend für viele andere Eltern zusammen.
Elterninfocafés richten sich an Eltern von Schülerinnen und Schülern der Klassen acht bis zehn. Sie bieten Orientierung in der Vielfalt der Bildungs- und Berufsmöglichkeiten und werden von TEMA-Projekt-Mitarbeiterinnen – den Elternberaterinnen Halise Yüksel und Güller Yildiz sowie den Sprach- und Kulturmittlerinnen (SKM) Ahlam Tayyib und Iryna Eisenlohr – organisiert. Ziel ist es, Familien zu unterstützen, Sprach- und Kulturbarrieren zu überwinden und den Austausch mit Expertinnen in der Berufsorientierung zu fördern.
Maßgeschneiderte Formate und praxisnahe Inhalte
Darüber hinaus bildeten die Infocafés die Grundlage für weiterführende Beratungen: An der Friedrich Realschule folgten Familienberatungen, an der Dietrich-Bonhoeffer-Werkrealschule Berufswegeplanungsgespräche. Die Elterninfocafés tragen zur besseren Einbindung und Teilhabe von Familien mit Migrationshintergrund bei und fördern den interkulturellen Austausch. Sie leisten einen wichtigen Beitrag zur Chancengleichheit auf dem Bildungs- und Berufsweg und stärken die Zusammenarbeit zwischen Eltern, Bildungseinrichtungen und lokalen Netzwerken.
Infos zu weiteren Angeboten für Eltern und (junge) Erwachsene gibt:
Agathe Huller-Haastert
agathe.huller-haastert@bildungsbuero-weinheim.de