Weinheim: Wenn Schule zum Erlebnisraum wird
Drei Weinheimer Grundschulen bekommen mehr Platz für die Betreuung außerhalb des Unterrichts – Landesförderung bewilligt


Weinheim (Stadt Weinheim) – Schule ändert sich. Für die Kommunen als Schulträger bedeutet dies mehr Aufgaben und mehr Ausgaben. Vor diesem Hintergrund wurden jetzt im Weinheimer Rathaus die Bewilligung von Landeszuschüssen für erforderliche Baumaßnahmen mit Erleichterung und Freude aufgenommen. Es geht um die Grundschulbetreuung, also die Betreuung der Schülerinnen und Schüler außerhalb des Unterrichts in einer ganztägigen „Kernzeit“; diese ist im Gegensatz zum Unterricht die Aufgabe des Schulträgers. Zwar ist es am Schulstandort Weinheim für die Eltern schon eine Weile möglich, dieses kommunale Betreuungsangebot wahrzunehmen – aber mit dem Schuljahr 2026/27 besteht für die Familien in Baden-Württemberg ein Rechtsanspruch auf das Angebot; ähnlich wie bei einem Kindergartenplatz.
An einigen Schulen, auch in Weinheim, muss für eine solche Ganztagesbetreuung erst Platz geschaffen werden. Und die Zeit drängt. Schon in den zurückliegenden Ferien wurde daher an der Theodor-Heuss-Grundschule in Oberflockenbach mit einem Anbau begonnen. Zwei weitere Erweiterungen – in der Friedrich-Schule und der Hans-Joachim-Gelberg-Grundschule in Lützelsachsen – sind in der Planung schon weit; auch sie müssen bis zum Schuljahr 2026/27 nutzbar sein.
So gibt der Zuschussbescheid aus Stuttgart jetzt Rückenwind und spendet einen „warmen Regen“ – dies verschafft der Stadt in der angespannten Haushaltslage eine gewisse Entspannung. Denn das Amt für Bildung und Sport will auch bei der erweiterten Ganztagesbetreuung eine hohe Qualität bewahren. Dazu gehören die passenden Räume. „Damit können wir die räumliche Situation für die Betreuung der Kinder an diesen Grundschulen endlich verbessern“, freut sich Bildungsamtsleiterin Carmen Harmand. Sie beschreibt: „Das ist ein wichtiger Baustein in der Umsetzung des Rechtsanspruchs Ganztag.“
In Oberflockenbach entsteht in einem Anbau ein etwa 78 Quadratmeter großer Betreuungsraum und ein erweiterter Flurbereich für die Betreuung der Schulkinder nach dem Schulunterricht. Die Arbeiten kommen gut voran, berichtet das Amt für Immobilienwirtschaft. Die Rohbauarbeiten wurde zum Schuljahresbeginn fertiggestellt. Jetzt startet der Heizungsbau- und die Sanitärarbeiten im Anbau. Im Haushalt der Stadt stehen 625 000 Euro zur Verfügung – der jetzt erfolgte Zuwendungsbescheid sagt Landesmittel in Höhe von rund 327 000 Euro vor.
In der Friedrich-Grundschule wird die ehemalige Hausmeisterwohnung saniert, um die Räumlichkeiten für die Ganztagsbetreuung der Grundschulkinder nutzen zu können. Die neu entstehenden Räume könnten darüber hinaus für außerunterrichtliche AG-Angebote im Rahmen der Ganztagsschule und bei Bedarf auch für Betreuungsangebote während der Schulferien genutzt werden. Die Fertigstellung der Maßnahme soll bis Schuljahr 2026/2027 erfolgen. Im Haushalt stehen dafür 230 000 Euro zur Verfügung. Der Zuwendungsbescheid lautet auf rund 151 000 Euro.
In der Hans-Joachim-Gelberg-Grundschule wird die Mensa, die ehemalige Aula, umgebaut, damit wird die Ausgabe der Essen viel einfacher und schneller. Rund 140 Mittagessen werden dort jeden Tag an die Schülerinnen und Schüler ausgegeben. Auch im Essensraum selbst sind einige Umbauarbeiten erforderlich, um den Anforderungen an eine Mensa gerecht zu werden. Der Raum soll zukünftig sowohl technisch als auch atmosphärisch so hergestellt werden, dass eine zeitgemäße Schulverpflegung sichergestellt werden kann. Der neu gestaltete Raum ist auch für Betreuungsangebote während der Schulferien nutzbar.Die Fertigstellung der Maßnahme soll bis Schuljahr 2026/2027 erfolgen. Im Haushalt stehen dafür aktuell 250 000 Euro zur Verfügung. Der Zuwendungsbescheid über 161 000 Euro liegt vor.