Weinheimer Kindergärten entwickeln in Corona-Zeiten viele kreative Ideen und Projekte – „Rasselbande“ als Vorreiter

Foto: Stadt Weinheim

Weinheim (Stadt Weinheim) – Ada-Liana strahlt einfach gute Laune aus, wenn sie das Lied vom Apfelbaum singt. Wenn sie zuhause in der Küche steht und zum Gesang die Hände bewegt, leuchten Kinderaugen vor Handys, Tablets und Computern. Die Kleinen lächeln abwechselnd auf den Monitor und der Mama zu, denn sie kennen Ada-Lina, ihre Erzieherin aus dem „Kindi“, die sie natürlich nicht „Erzieherin“ nennen, sondern einfach nur Ada.

Die junge Fachkraft arbeitet in der Kita „Rasselbande“ im Weinheimer Ortsteil Rippenweier – ganz in präsent und in echt. Jetzt können die Kinder das Lied vom Apfelbaum und andere Geschichten auch im Internet über einen Link auf einer internen Plattform abrufen (lassen). Von Kinder- oder Wohnzimmer aus sogar. Ebenso Adas Kollegin Stephanie, die online die Geschichte vom kleinen Igel vorliest. Oder sie bauen gemeinsam mit dem Papa und Erzieherin Helene einen Kastanienflieger.

So geht heute frühe Pädagogik 2.0. Die „Rasselbande“ war vor ein paar Wochen eine der ersten KiTas in Weinheim, die nach einem Corona-Verdacht vorübergehend ihre Kinder heimschicken musste. Aber Langeweile kam dabei nicht auf. Die Einrichtung war super vorbereitet, bescheinigte auch Andreas Haller, der im Weinheimer Amt für Bildung und Sport für die KiTas zuständig ist.

Das liegt auch daran, dass „Rasselbande“-Leiterin Regina Rilling ein durchaus versiertes Verhältnis zu Computerthemen pflegt. Schon eine Weile bevor sich das Virus auf ihre Einrichtung auswirkte, hatte sie recherchiert, den Internet-Dienst „Padlet“ kennengelernt, sich eingearbeitet und im Internet eine „Rasselbande“-Erlebnisseite gebaut, die sie dann mit ihren Mitarbeiterinnen füllte. Dort sind jetzt kleine Videos zu sehen, auf denen Lieder gesungen (und mitgesungen) werden können, Geschichten werden vorgelesen, Basteleien und sogar kindgerechte Experimente werden online erklärt. Das ganze Programm gibt es über einen Link zu sehen, den die Eltern per Mail geschickt bekommen.

„Ich bin sehr stolz auf mein Team, dass wir das gemeinsam geschafft haben“, freut sich Regina Rilling, die Kinder und Eltern glücklich gemacht hat.

Ausgerechnet die kleinste kommunale Weinheimer KiTa ist mit gutem Beispiel vorangegangen. „Aber ganz grundsätzlich gehen unsere Einrichtungen mit Corona-Schließungen sehr kreativ und professionell um“, bescheinigt Andreas Haller. Andere Kitas haben ähnliche Online-Angebote für die Kleinen entwickelt, wenn sie wirklich einmal zuhause bleiben müssen. Nicht weniger kreativ seien aber auch althergebrachte Angebote, wie Spiel – und Bastelanleitungen, die Erzieherinnen den Familien sogar nach Hause bringen. „Das läuft in Weinheim sehr gut“, freut sich Haller.

Die Leiterinnen wie Regina Rilling sind top motiviert und haben weitere Ideen – auch wenn die KiTa normal geöffnet hat. Im Moment bereiten sie in Rippenweier das Thema Martinszug vor, man denkt über wöchentliche Rück- und Ausblicke nach. Corona wird irgendwann vorbei sein – die Digitalisierung bleibt.