Bei der Jahreshauptversammlung der Abteilung Ritschweier wurden verdiente und engagierte Feuerwehrangehörige geehrt und befördert. Die Freiwillige Feuerwehr hatte im vergangenen Jahr viel zu tun und musste auch einen Großbrand löschen.

Über 150 Einsatzkräfte bei Gebäudebrand im Einsatz 1
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Jahreshauptversammlung Ritschweier mit Geehrten und Beförderten
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Weinheim [RM] – Bei der Jahreshauptversammlung der Freiwilligen Feuerwehr Weinheim Abteilung Ritschweier wurden die Zahlen, Daten und Fakten auf den Tisch gelegt. Dass die kleinste Weinheimer Feuerwehrabteilung keinen Dornröschenschlaf hält, sondern eine wichtige und verlässliche Säule des Weinheimer Brandschutz sicherstellt, wurde einmal mehr deutlich. Weit über das Stadtgebiet hinaus sorgte im vergangenen August der Großbrand des „Rhiannon Hof“ für Aufsehen. „Mir stockte der Atem, bei der Schnelligkeit des Brandverlaufs“, so Abteilungskommandant Ralph Seiberling der mit seiner Mannschaft als erste vor Ort war und die Brandbekämpfung mit Menschenrettung einleitete. Mit Unterstützung der Einsatzkräfte aller Weinheimer Feuerwehrabteilungen, sowie den Feuerwehren aus dem Gorxheimertal, Hemsbach, Hirschberg, Ladenburg und Kräften der Polizei, des THW und des Rettungsdienstes beschäftigte der Gebäudebrand die Feuerwehr die ganze Nacht. Trotz des schnellen Einsatzes brannte das Gebäude vollständig aus. Auch wenn die Feuerwehrabteilung jedes Jahr viel zu tun hat, so war dieser Brand kein alltäglicher. Der letzte große Brand war ein Dachstuhlbrand in der Frühlingsstraße im Jahre 1993. Mit diesem Einsatz hatte die Feuerwehrabteilung insgesamt 24 Feuerwehreinsätze vom Verkehrsunfall, über den Gasgeruch bis zur technischen Hilfeleistung abzuarbeiten. Viele Einsatzstunden mussten auch Anfang April von den ehrenamtlichen Kräften gebracht werden, nachdem plötzlich einsetzender schwerer nasser Schnee für zahlreiche umgestürzte Bäume gesorgt hatte. Auch wenn die meisten froh über die Hilfe waren, so kam diese nicht überall gut an, wie Abteilungskommandant Ralph Seiberling berichtete. Nachdem die Hauptzufahrt für Ritschweier und somit für Winterdienst und Rettungskräfte versperrt, war, musste von einem Anwesen ein Baum teilweise eingekürzt werden. Die Anwohner hatten dafür kein Verständnis und waren der Meinung, dass die Freiwillige Feuerwehr hier willkürlich gehandelt hätte. Auch bei einem anderen Einsatz kam es zu Problemen. Nachdem eine Person von einer Leiter gestürzt und einen Abhang heruntergefallen war, blieb diese schwerverletzt auf der Hohensachsener Straße liegen. Da auch der Rettungshubschrauber landen musste, sicherte die Feuerwehrabteilung die Unfallstelle für die Feuerwehrsanitäter aus Oberflockenbach und den Rettungsdienst. Auch hier hatten Autofahrer kein Verständnis und drängten sich rücksichtslos an der Einsatzstelle vorbei. Seiberling zeigte sich enttäuscht darüber, dass die Feuerwehr inzwischen auch in Ritschweier mit solchen Problemen zu kämpfen hat, die man sonst eher aus größeren Gemeinden und Städten kennt.

 

Ortsvorsteher Karl Friedrich Kippenhan, selbst aktiver Feuerwehrmann sah die Probleme auch und hatte in seinem Grußwort, dass dabei, was die Mannschaft bei den genannten Einsätzen vermisst hatte. Nämlich Verständnis und ein Dankeschön der Bürgerschaft für die Mitglieder der Freiwilligen Feuerwehr, die viel Zeit und Engagement in ihr Hobby stecken. Tag und Nacht für andere im Dienst zu sein, ist in der heutigen Zeit, wo viele durch Beruf und Familie stark eingespannt sind, keine Selbstverständlichkeit. Diesem Dank schloss sich auch Erster Bürgermeister und Feuerwehrdezernent Dr. Torsten Fetzner. Auch er dankte der Mannschaft für ihren Einsatz und Übungsdienst. Die Feuerwehrabteilung ist eine wichtige Einrichtung für den Ort und ein kleines Kulturgut, um die Aktivitäten und das Leben nicht nur sicherer zu machen, sondern auch mit Veranstaltungen und Festivitäten zu bereichern.

 

Auch Feuerwehrkommandant Bernd Meyer dankte mit seinen Stellvertretern Volker Jäger und Matthias Bente der 29 Mann starken Wehr. Mit Blick auf die Gesamtwehr bescheinigte Meyer den 16 aktiven Einsatzkräften ihre Schlagkraft, die allen Abteilungen als wichtige Ergänzung dient. Denn nicht nur im Ausrückebereich 5 den Ritschweier gemeinsam mit den Feuerwehrabteilungen Oberflockenbach und Rippenweier bildet, wird die einsatzstärke gebraucht. So war Ritschweier im Berichtsjahr auch mit dem Tanklöschfahrzeug bei Brandsicherheitswachen wie der Weinheimer Studententagung oder dem Segelflugtag vertreten und sorgte für den notwendigen Brandschutz. Aber auch bei weiteren Einsätzen im Stadtgebiet leistet die Abteilung unverzichtbare Hilfe.

 

Bernd Meyer dankte dem Abteilungskommando für die gute, vertrauensvolle Zusammenarbeit und verabschiedete Sven Ballas als stellvertretenden Abteilungskommandant. Für ihn rückte Christof Schäfer nach. Im Anschluss ehrte und beförderte der Feuerwehrkommandant verdiente Feuerwehrangehörige. Hier erhielt Heinrich Weigod für 50 Jahre aktive Mitgliedschaft die höchste Ehrung des Abends.

 

Zum Schluss der Versammlung bedankte sich auch die Vorsitzende des Fördervereins der Abteilung Ritschweier für den Einsatz der Feuerwehrabteilung und gab noch den Termin fürs Frühlingsfeuer bekannt. Hier werden die gesammelten Christbäume aus dem Ort am 18. März ab 18 Uhr verbrannt. Der Förderverein kümmert sich um die Bewirtung und lädt alle dazu ein, vorbeizukommen.

 

 

Beförderungen:

 

Peter Kippenhan                                Oberfeuerwehrmann

 

Markus Drabant                                 Hauptfeuerwehrmann

                       

 

Ehrungen:

 

30 Jahre         Markus Scholl                       

30 Jahre         Michael Weigold                               

40 Jahre         Peter Schork                         

50 Jahre         Heinrich Weigold