OB Manuel Just.
Foto: Kreutzer

Weinheim (Stadt Weinheim)-  „Wir alle sind erschüttert über die Szenen auf den Videos und können es kaum fassen, dass so etwas in Weinheim passieren kann“, blickt Weinheims Oberbürgermeister Manuel Just nochmals auf die „Prügel-Videos“ zurück, die in den vergangenen Tagen für Aufsehen und Entsetzen gesorgt hatten. „Umso mehr“, so der OB, „bin ich froh, dass die Polizei so schnell und erfolgreich gearbeitet hat, um die Vorfälle aufzuklären und die Schuldigen festzustellen“.

Die Polizei Mannheim meldete am Freitagmittag auf ihrer Facebookseite, dass alle Täter identifiziert wurden und schon vernommen worden sind. Es seien daher keine weiteren Hinweise mehr nötig. Der OB dankte der Polizei ausdrücklich für „die gute Polizeiarbeit“, die den Bürgerinnen und Bürgern ein Gefühl der Sicherheit zurückgebe.

Man werde, so Just, nach diesen Vorfällen dennoch nicht zur Tagesordnung übergehen, sondern die Vorgeschichte des aggressiven Verhaltens analysieren, gemeinsam mit den betroffenen Schulen, den Sozialarbeitern, der Polizei und dem Jugendamt. „So etwas hätte eigentlich nicht vorkommen dürfen“, findet Just.

Er verwies auf ein dicht verwobenes Netz von Akteuren, die sich in Weinheim um Jugendsoziarbeit und Gewaltprävention kümmern – innerhalb der Stadtverwaltung aber auch in den Schulen, beim Stadtjugendring und bei der Polizei. Die Zahl der Schulsozialarbeiter sei wegen Corona sogar noch einmal aufgestockt worden. „Aber der Vorfall zeigt, dass noch mehr Menschen in unserer Stadtgesellschaft aufmerksamer hinschauen müssen, wenn sie den Eindruck haben, es läuft etwas schief“, appelliert der OB. Sei es in der Nachbarschaft, im Bekanntenkreis oder

im Sportverein – wegschauen sei keine Lösung.

Just verwies darauf, dass sein Amt für Bildung und Sport schon diese Woche begonnen hat, einen „Runden Tisch“ mit den Akteuren aus Jugend- und Schularbeit zusammenzustellen. Dort sollen die Vorfälle nochmals genau analysiert werden, um künftig ein „Frühwarnsystem“ aufzubauen, das solche Szenen möglichst nicht entstehen lässt.