Foto: Stadt Weinheim

Weinheim (Stadt Weinheim) 2003, 2018, 2022 – zum dritten Mal in ihrem fast 190 Jahre alten Leben hat die altehrwürdige Zeder im kleinen Weinheimer Schlosspark von der Weinheimer Feuerwehr am Donnerstag eine Jungbrunnen-Kur erhalten. Die Trockenheit der letzten Tage und Wochen hat eine Bewässerung der knorrigen Baumdame am Schloss nötig gemacht. Zwar sieht ihre Grün im Moment noch vital und voll aus, aber bei dem wertvollen Baum, der fast schon ein Wahrzeichen Weinheims ist, gehe man auf Nummer sicher, beschreibt Weinheims Pressesprecher Roland Kern. Er verwies darauf, wie stark sich viele Weinheimerinnen und Weinheimer mit diesem Baum eng verwurzelt sind.

Die Feuerwehr rückte am Vormittag mit einem Tankfahrzeug an, das 8000 Liter fasst. Damit wurde zunächst einmal das Umfeld prachtvollen Naturdenkmals gewässert. Dann platzierten die Feuerwehrleute drei jeweils 1000 Liter fassende Tanks unter den Zweigen, die in den nächsten Tagen (und Nächten) tropfenweise aber permanent Wasser abgeben, das dann langsam den Boden bis zu den Wurzeln durchfeuchtet. So hängt die vermutlich zweitälteste Zeder auf deutschem Boden über die Trockenheit am Tropf.

Übrigens, so lange es erforderlich ist. 2018, im Jahr der schlimmen Trockenheit, standen die Tanks auch bis weit in den Herbst hinein.

Kern verwies darauf, dass sich die Stadt überhaupt sehr emsig um ihren berühmtesten Baum kümmert. Im Abstand von wenigen Jahren wird das Wurzelwerk der Zeder mit langen Lanzen belüftet und gedüngt. Schließlich wolle man die alte Dame hegen und pflegen. Kern: „Sie sollte wenigstens das Alter erreichen, das man ihr bereits zugeschrieben hat.“

Weitere Bewässerungscontainer brachte die Feuerwehr am Ginkgo-Baum im Schlosspark an. Der nicht viel weniger prachtvolle Baum ist im Vergleich zur Zeder mit rund 130 Jahren noch ein Jungspund. Durst hat er trotzdem.