Foto: Stadt Weinheim

Weinheim (Stadt Weinheim) –  „Jeder und jede  Einzelne ist eine Bereicherung für unsere Stadt.“ Mit diesem Satz hat Weinheims Oberbürgermeister Manuel Just am Samstag im Rathaus Menschen begrüßt, die in den vergangenen Jahren die deutschen Staatsbürgerschaft erlangt haben und in Weinheim leben.  Ein Einbürgerungsempfang gehört in Weinheim zur Kultur einer weltoffenen und gastfreundlichen Stadt, wie der OB betonte. Pandemiebedingt waren die Empfänge in den vergangenen beiden Jahren ausgefallen. 215 Personen waren es, die in den zurückliegende Jahren nach einem meistens anspruchsvollen Weg einen deutschen Pass bekommen haben.

Die Gründe hierfür können ganz unterschiedlich sein, erklärte Just. Etliche Menschen entscheiden sich aus beruflichen Gründen dafür, in Deutschland zu bleiben, andere weil sie hier ihren Partner fürs Leben gefunden haben. Einige neudeutsche Staatsbürger sind hier geboren, weil ihre Eltern nach Deutschland umgesiedelt sind – manchen überlegen dennoch lange, ob sie auch auf dem Papier Deutsche sein wollen. So erklärt es sich, dass jedes Jahr die Herkunftsländer Türkei, Italien und Spanien bei den Einbürgerungen ziemlich stark vertreten sind.

Aber auch, wie der OB beschrieb: „Einige von Ihnen sind nach Deutschland gekommen, weil Sie vor Krieg, vor Verfolgung und ausweglosen Situationen geflohen sind. Sie haben alles Vertraute hinter sich gelassen und sind in eine neue Zukunft aufgebrochen.“  Fast 30 Personen, die einen deutschen Pass bekommen haben, sind in Syrien geboren.

Aus aktuellem Anlass erklärte Manuel Just: „Unsere Gedanken sind derzeit auch bei den Menschen in der Ukraine und anderen Ländern, die weiterhin unter kriegerischen Konflikten leiden. Auch das Leid, das durch die Erdbebenkatastrophe in der Türkei und Syrien entstanden ist, ruft in manchen von Ihnen vielleicht Erinnerungen an das eigene Schicksal hervor.“

Der OB betonte, Weinheim sei eine weltoffene und tolerante Stadt mit einer großen kulturellen Vielfalt. Und er erklärte: „Menschen anderer Nationen oder Herkunft, anderer Religion oder Kultur sehen wir als Gewinn für unsere Stadt und die dazugehörige Stadtgesellschaft.“ Er appellierte: „Bringen Sie sich ein; nutzen Sie die Rechte zur politischen Beteiligung, die Sie jetzt mit dem deutschen Pass erhalten haben; helfen Sie mit, unsere Gesellschaft gemeinsam so  zu gestalten, dass es sich in dieser auch in Zukunft noch gut leben lässt. Und ganz bewusst sollen Sie dabei all das mitbringen, was Ihr bisheriges Leben geprägt hat.“ Nach dem offiziellen Teil des Programms, das von Andy Botz an der Gitarre umrahmt wurde, kamen die Neubürger mit dem OB sowie Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Stadtverwaltung und Mitgliedern des Gemeinderates ins Gespräch.