Weinheimer Ausschuss empfiehlt dem Gemeinderat daher eine maßvolle Erhöhung der Gebühren

Weinheim (Stadt Weinheim) – Die Stadt Weinheim hat in den vergangenen Jahren kräftig in ihre Kanäle und in die Schmutzwasserentsorgung investiert. Die „Unterwelt“ des Stadtgebietes wird Zug um Zug modernisiert. Daraus resultiert aber auch, dass die Investitionen auf die Gebührenzahler umgelegt werden – aber moderat.

Für die Entsorgung ihres Abwassers müssen die Weinheimer künftig ein bisschen tiefer in die Taschen greifen. Aber die Erhöhung, die der Gemeinderat am 2. Dezember im Zuge des Wirtschaftsplanes des kommunalen Betriebs Stadtentwässerung beschließen soll, ist überschaubar. Der Ausschuss für Technik, Umwelt und Stadtentwicklung (ATUS) gab am Mittwoch eine klare Empfehlung zur Zustimmung. Die Abwassergebühr schlüsselt sich in Weinheim wie andernorts seit 2011 auf eine Schmutzwassergebühr und einen Gebührensatz für Niederschlagswasser auf, das über versiegelte Flächen in den Kanal läuft.

In Weinheim soll sich die Schmutzwassergebühr um 7,7 Prozent oder zwölf Cent pro Kubikmeter erhöhen; das entspricht rund 19 Euro im Jahr bei einem Vier-Personen-Haushalt mit einem durchschnittlichen Verbrauch. Die Gebühren für die versiegelte Fläche steigen um 3,75 Prozent – das entspricht bei einem Einfamilienhaus mit einer versiegelten Fläche von 100 Quadratmeter Mehrkosten in Höhe von 3 Euro pro Jahr.

„Hohe Investitionen in unsere Infrastruktur sind eben nicht zum Nulltarif zu haben“, erklärte Oberbürgermeister Manuel Just und ging dabei auf zurückliegende und bevorstehende Investitionen ein. Die Kommunen sind dazu verpflichtet, eine Unterdeckung des Abwasser-Wirtschaftsplanes über Gebühren auszugleichen.

Im Wirtschaftsplan, die der Gemeinderat ebenfalls am 2. Dezember verabschieden soll, sind die kräftigen Investitionen ausgewiesen, zum Beispiel stehen dort fünf Millionen Euro für die komplette Kanalerneuerung in Oberflockenbach, dazu kommt ein Erdbecken gegen Hochwasser am Hammerweg, aber auch vorausschauend 2,5 Millionen für das Neubaugebiet Allmendäcker, 2,6 Millionen für das Gewerbegebiet Hintere Mult und 1,1 Millionen für den Kanalaustausch in der Sommergasse in Lützelsachsen. Der Ausschuss empfahl auch gleich eine Arbeitsvergabe für eine anstehende Maßnahme: Für rund 2.9 Millionen Euro wird die Firma Wolff und Müller aus Heidelberg den Kanalaustausch und den Straßenbau in Oberflockenbach in der Großsachsener Straße in einem weiteren Abschnitt vorzunehmen. Die Stadt hatte höhere Kosten erwartet. Anfang nächsten Jahres geht es los.