Wie die Schule zum sicheren Lern-Ort wird und bleibt – Veranstaltung der Weinheimer Bildungskette und der Freudenberg Stiftung

Foto: Stadt Weinheim

Weinheim (Stadt Weinheim) – Die Schule ist nicht nur zum Lernen da. Sie ist auch ein Ort der Persönlichkeitsentwicklung, der Kultur der Achtsamkeit – in der Weinheimer Bildungskette, dem gemeinsamen Projekt der Weinheimer Bildungsakteure und der Freudenberg Stiftung, ist diese Erkenntnis eine Botschaft. Bei einer hochrangig besetzten Fachtagung in der Stadthalle tauschten sich jetzt Pädagogen, Sozialarbeiter und andere Bildungspraktiker darüber aus, wie die Schule von den Jugendlichen als sicherer Lern-Ort wahrgenommen wird. Dabei zeigte sich die Bildungsregion Weinheim wieder einmal als starkes Netzwerk, wie Jürgen Ripplinger abschließend betonte. Der Mitarbeiter am Übergangsmanagement Schule-Beruf und Geschäftsführer der Regionalen Jugendagentur „Job Central“ führt als Moderator durch das ganztägige Programm. Er fasste zusammen: „Gut, dass es Gelegenheiten gibt, Themen wie Mobbing, mentale Gesundheit, Achtsamkeitskultur und soziales Lernen an der Schule zu thematisieren.“ Der Bildungsstandort Weinheim gehe dabei mit gutem Beispiel voran. Allerdings, so die Forderung, müssen möglichst viele Kräfte der Bildungslandschaft an einem Strang ziehen.

 

Die Bildungsexperten aus der Praxis waren sich am Ende in ihrer Schlussfolgerung einig: Um Schule als sicheren Lernort zu gestalten, um neben Wissensvermittlung auch Persönlichkeitsentwicklung zu thematisieren, um eine Kultur der Achtsamkeit zu entwickeln, braucht es sowohl eine Aufnahme in die Bildungspläne und entsprechenden Personalressourcen vor Ort. Also auch außerschulische Kräfte und multiprofessionelle Teams (wie beispielsweise Lehrer, Schulsozialarbeiter und Medienpädagogen), aber auch Schulleitungen, die hinter dem Thema stehen.

Bei der Tagung gab es ausreichend Zeit für fachlichen Austausch aber auch Vortrags-Input durch Experten, einige direkt vom Bildungsstandort Weinheim. Dr. Pia Gerber, Geschäftsführerin der Freudenberg Stiftung, empfing die Teilnehmer mit einem Grußwort und schätzte es besonders, dass von der sprichwörtlichen Weinheimer Bildungskette immer wieder Impulse ausgehen – wie mit dieser Fachtagung, der die Erkenntnis zugrunde lag, dass immer mehr Schüler die Schule verlassen, wenn sie dieses nicht als sicheren Lern-Ort empfinden. Zusätzliche Brisanz erhielt das Thema durch eine aktuelle Nachricht des Bundes-Bildungsministeriums, dass die Zahl der Schulabbrecher in Deutschland dramatisch angestiegen sei. Rund 80 Teilnehmerinnen und Teilnehmer nahmen Tipps und Ratschläge für ihre Arbeit mit.

Dr. Katrin Hamid, Fachstellenleiterin bei der Jugendagentur „Job Central“, stellte einige ausgewählte Ergebnisse ihrer Studie zum Thema „Mobbing, Schulabsentismus, Entkopplung“ vor. Norman Wolf, Autor und Berater, konnte von seinen eigenen Erfahrungen mit Mobbing in der Schule berichten und darüber, was Schülerinnen und Schüler dagegen tun können. Dr. Anne Seifert, Mitarbeiterin an der Uni Frankfurt und Lehrerin, referierte zum Thema Resilienzförderung an der Schule. Katja Hoger, geschäftsführende Schulleiterin der Weinheimer Schulen und selbst Leiterin der Waldschule, berichtete von „Achtsamkeitskultur und Schulentwicklung“. In einer offenen Podiumsdiskussion diskutierten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer dann die gewonnenen Erkenntnisse.