Foto: Stadt Weinheim

Weinheim (Stadt Weinheim) –  „Ein ganz besonderer Saft“ sei das menschliche Blut, so ließ Johann Wolfgang von Goethe die Teufelsfigur Mephisto in seinem Drama „Faust“ schon vor über 200 Jahren sagen. Das ist bis heute so geblieben. Weinheims Oberbürgermeister Manuel Just unternahm diesen Ausflug in die Literaturgeschichte, als er jetzt rund zwei Dutzend von mehrfachen Blutspenderinnen und Blutspendern ehrte. Der OB bedankte sich im Namen der Stadt ebenso wie für das Deutsche Rote Kreuz, das für die Blutspendeaktionen zuständig ist. Just nahm die Ehrung gemeinsam mit dem DRK-Ortsvereinsvorsitzenden Robin Stockmann vor.

„Wir würdigen Menschen aus der Mitte unserer Stadtgesellschaft, die dazu beigetragen haben, dass andere Menschen ein zweites Leben geschenkt bekommen haben“, so spitzte es der OB zu.  

Trotz aller medizinischer Verbesserungen und Entwicklungen, so Just, sei das menschliche Blut einzigartig. Denn noch immer kann Blut eben nicht künstlich geschaffen oder ersetzt werden, Blut kann man eben nicht wie Verbandszeug im Supermarkt oder wie Pillen in der Apotheke kaufen – wer Blut braucht, ist darauf angewiesen, dass ein anderer Mensch bereit war, seines zu spenden. „Und so sind Sie mit Ihren regelmäßigen Spenden zu Lebensrettern ganz besonderer Art geworden“, bescheinigte Just.

Er verwies auch darauf, dass der Blutspender nie weiß, wer sein Blut erhält. Spender und Empfänger stehen sich in der Regel nicht gegenüber. Daher, so der Rathauschef, „Ihre Hilfe ist anonym, vorbehaltlos gegenüber jeglichen Mitmenschen – und das ist auch gut so.“

Er betonte, dass täglich in Deutschland über 15 000 Blutspenden für die medizinische Versorgung benötigt werden. Unzählige Operationen, Transplantationen und die Behandlung von Patienten – beispielsweise mit bösartigen Tumoren sind nur dank Blutspenden und moderner Transfusionsmedizin möglich.

Statistisch gesehen wird das meiste Blut zur Behandlung von Krebspatienten (19 Prozent) benötigt, es folgen Erkrankungen des Herzens (16 Prozent),  Magen- und Darmerkrankungen (16 Prozent), sowie Sport- und Verkehrsunfälle (12 Prozent). Just: „Allesamt Situationen, in die jeder Einzelne von uns ebenso geraten kann.“

Er verhehlte auch nicht, dass Blutspenden immer gebraucht werden. „Wir wären froh, wenn sich noch mehr Menschen zum Blutspenden entschließen würden. Oder um es noch pointierter zu sagen: Von Blutspenden können wir niemals genug haben“, spornte Just an.

 

Die mit Ehrennadeln ausgezeichneten Weinheimerinnen und Weinheimer musste er nicht mehr motivieren, sie sind treue und wertvolle Blutspender. Für zehnmaliges Spenden wurden geehrt: Marco Franken, Linda Fritz, Andrea Häuser, Frank Jessen, Fabienne Rathmann, Christina Schmidt, Xenia Schneider, Laura Wagner, Patrick Weber und Sabine Weygoldt. Für 25 Mal: Michael Hofmann, Gabriela Kozma, Claudia Meyer, Nina Schmitt, Hans –Heinrich Wenzel, Anette Wolß. Für 50 Mal: Steffen Frank und Dirk Kraft. Für 100 Mal: Erika Brauch-Weber.