Weinheim (Stadt Weinheim) –  55 Kilometer Kabel, das reicht fast von Weinheim bis nach Frankfurt. Eine beachtliche Strecke. 55 Kilometer Kabel wurden in den vergangenen Wochen seit Schuljahresbeginn durch das Dietrich-Bonhoeffer-Schulzentrum verlegt. Gewaltige Längen, denn die „Multschule“ ist groß. Fast 2000 Schülerinnen und Schüler aus drei vier Schularten werden nach den großen Ferien von der Baustelle nichts mehr spüren. Alles ist aufgeräumt und sauber.

Aber die Auswirkungen merken Schüler und Lehrer: Denn die DBS gehört zu den drei Schulen, die im Laufe der Ferien alle Voraussetzungen für eine „strukturelle Digitalisierung“ bekommen haben, so formuliert es Markus Zitron, der im Weinheimer Bildungsamt für die Digitalisierung zuständig ist. Das heißt: Alle elektro- und medientechnischen Vorrichtungen sind installiert, so dass WLAN, Netwzerkanschlüsse und Monitore funktionieren. In der Regel wurden in den Schulgebäuden – neben der DBS aktuell in der Friedrichschule und in der Pestalozzischule – von den Zugangsleitungen Glasfaserkabel bis zu den Verteiler- und Serverräumen verlegt, von dort Kupferkabel bis in die Klassenzimmer. In manchen Schulräumen fehlen noch Monitore und abschließende Installationen, aber das werde spätestens in Herbstferien nachgerüstet, versicherte Zitron, der jetzt gemeinsam mit Vertreterinnen und Vertretern des Weinheimer Amtes für Immobilienwirtschaft den Fortschritt der Arbeiten begutachtete.  

Die DBS ist fertig, in den beiden altehrwürdigen und denkmalgeschützten Schulgebäuden sind die Arbeiten ein komplizierter; da wird noch bis zum letzten Ferientag geschafft.

Denn die Schuldigitalisierung ist in Weinheim immer ein Gemeinschaftsprojekt von Bildungs- und Immobilienamt. Neben Zitron erläuterten Norbert Wecht, Hochbau-Abteilungschef Peter Zschippig und Amtsleiterin Cornelia Lauinger die Vorgänge.

Peter Zschippig betonte, dass die Stadt Weinheim im Drei-Jahres-Plan des Digitalpaktes schon recht weit ist, weil sie am Anfang schnell reagiert hat. „Uns war klar“, erläuterte er, „dass es irgendwann bei dem Thema einen Engpass an Planer und Firmen geben wird, da haben wir uns sehr früh die passenden Partner gesichert“. Deshalb laufe es jetzt reibungslos im Stil einer Punktlandung. Derzeit arbeiten die Weinheimer Elektrofirmen Amend und Steidl an den Schulen – und die kommunalen Bauherren bescheinigen einen spitzenmäßigen Einsatz.

Auch die Zusammenarbeit mit den Schulen laufe hervorragend, loben die Vertreter der Stadt.

Zwei Millionen stehen der Stadt aus dem Digitalpakt zu, davon sind 20 Prozent Eigenanteil. Aber die Förderung reicht bei Weitem nicht aus, denn in der Regel müssen andere Arbeiten parallel umgesetzt werden, zum Beispiel die Ertüchtigung der Stromversorgung. Das muss die Stadt aber alleine bezahlen.

Rund 420 000 Euro fließen in die Digitalisierung der Friedrichschule, 340 000 Euro in die Pestalozzi-Schule, 800 000 Euro in die DBS und – im nächsten Jahr dann – fast 900 000 Euro in das Werner-Heisenberg-Gymnasium. Damit geht die Stadt bei der Digitalisierung der Schulen auf die Zielgeraden; die kleineren Grundschulen wurden bereits mit Mitteln außerhalb des Digitalpaktes vernetzt. Die Ausschreibungen für das WHG sollen dieses Jahr noch veröffentlicht werden. Dann ist das Innenstadt-Gymnasium der Schluss- und Höhepunkt einer digitalen Erfolgsgeschichte.