Weinheim wendet ein Punktesystem der Nachhaltigkeit bei der Vergabe von Gewerbegrundstücken an

Gewerbe-Nord.
Foto: Stadt Weinheim

Weinheim (Stadt Weinheim) – Bauland ist knapp und kostbar. Andererseits müssen Städte und Gemeinden Gewerbegebiete ausweisen, um Arbeitsplätze, Gewerbesteuer und Wertschöpfung in der Kommune zu halten. In diesem Spannungsfeld zwischen Ökologie und Ökonomie hat die Stadt Weinheim jetzt Kriterien entwickelt, um bei der Bebauung des neuen Gewerbegebietes Nord gegenüber des Friedhofs eine nachhaltige Nutzung der Grundstücke sicherzustellen. So soll Entwicklung möglichst ökologisch, sinnvoll und sozial umgesetzt werden. Die Auswahlkriterien und die Bewertung hat der Gemeinderat in seiner Sitzung am Mittwoch festgelegt.

Jetzt können sich Interessenten – beispielsweise Handwerks- und kleine Produktionsbetriebe – in der Zeit von 3. Mai bis 1. Juli bei der Weinheimer Wirtschaftsförderung um einen oder mehrere Bauplätze bewerben. Um auch wirklich unanfechtbar zu sein, lässt sich die Stadt Weinheim bei dem Vergabeprozess juristisch begleiten. Das Ziel heißt:  Im Gewerbegebiet Nord sollen sich nur solche Unternehmen niederlassen, die zur nachhaltigen Verbesserung der Wirtschafts- und Arbeitsmarktstruktur beitragen.

Bewerber können nun so objektiv wie es geht nach fünf Kriterien eingeordnet werden. Die Firmen müssen nachweisen, dass sie auf diesen fünf Feldern für die Stadt Vorteile bringen. Diese Kriterien sind das Arbeitsplatz- und Ausbildungsangebot, die Wertschöpfung und Branchenkultur, die Ökonomische Nachhaltigkeit, die Umweltfreundlichkeit sowie positive Entwicklungen auf die Stadtentwicklung. Oberbürgermeister Manuel Just bezeichnete die Kriterien: „Am besten und am meisten ausgewogen.“

Das Gewerbegebiet Nord umfasst 31 städtische Grundstücke mit einer Gesamtfläche von knapp 50 000 Quadratmeter. Die erste Vergaberunde ist nach der Sommerpause 2021 vorgesehen.