Foto: Stadt Weinheim

Weinheim (Stadt Weinheim) – Es war Punkt 4.30 Uhr am Dienstagmorgen (1.12.2020) , als sich das große Tor des städtischen Bauhofs in der Viernheimer Straße öffnete. Stockdunkle Nacht, schneeweiße Straßen. Ein Auto nach dem anderen rollte vom Hof, jeder Fahrer wusste sein Ziel und genau, was er zu tun hatte.

„Es war ein Großeinsatz, aber von Kleinigkeiten abgesehen hat alles gut funktioniert“, fasste Bauhofleiter Kay Zimmer mittags zusammen. Der weiße Winter-Einbruch an der Bergstraße hat am Dienstag natürlich den Winterdienst des städtischen Bauhofs aktiviert. Es war gleich ein großer Räum- und Streueinsatz, denn überall im Stadtgebiet schneite es in der Nacht auf Dienstag. Der Bauhof war vorbereitet, so dass über 60 Mitarbeiter auf den Punkt ihre Tätigkeit aufnahmen: Entweder in einem Streufahrzeug oder mit Schaufel und Besen. Winterdienst ist überall eine anstrengende Sache. Im hügeligen Weinheim mit seinen teilweise mehrere Kilometer entfernten Odenwaldortsteilen, stellt er stets eine besondere Aufgabe dar. Aber alles ist gut eingespielt, der Bauhof gerüstet. Auch am Dienstag ist ein Schneechaos ausgeblieben.

Rund 30 Fahrzeuge sind im Einsatz, wenn Schnee und Eis kommen. Rund ein Dutzend davon sind Räumfahrzeuge. Die Straßen werden nach einem Prioritätenplan geräumt und gestreut, so dass bis 7 Uhr die Menschen möglichst ohne Probleme an ihren Arbeitsplatz fahren können. Auch die Busstrecken haben Vorrang. Seit 6 Uhr arbeiten dann schon zwei Dutzend Leute mit Besen und Handgeräten an den öffentlichen Gehwegen.

Der Weinheimer Winterdienst gilt in der Region aber auch als besonders leistungsfähig und flexibel. Das liegt vor allem daran, dass die Fahrer der Räumfahrzeuge seit vielen Jahren erfahren und ortskundig sind, während andere Kommunen nicht selten auf gewerbliche Dienstleister zurückgreifen, bei denen das Personal öfter wechselt.

Ein Salzsilo und ein Räumfahrzeug steht auch in Oberflockenbach, um schnell einsatzbereit zu sein. Rund 570 Tonnen Salz befinden sich auch jetzt wieder Anfang des Winters im Vorrat, das entspricht einem Durchschnittsbedarf der letzten Jahre, in dem sich der Winterdienst von November bis März erstrecken musste.

Bis in die Mittagsstunden dauerte der Großeinsatz am Dienstag, erst dann könnten die Bauhofmitarbeiter eine kurze Pause einlegen. Weil das Wetter aber kalt und nass bleibt, galt ab 15.30 Uhr für die Mannschaft schon wieder eine Rufbereitschaft. Und für die nächsten Tage zumindest ist wieder Dienstbeginn 4 Uhr angeordnet, damit um 4.30 Uhr – während der Rest von Weinheim noch schläft – wieder das große Ausrücken beginnt. Und wenn es erforderlich ist, geht das Tage und Wochen so weiter.