Kreisbeigeordneter Karsten Krug und Alexandra Kleiné, Leiterin des Ordnungs- und Gewerbewesens im Kreis Bergstraße, im Gespräch mit Vertretern der Presse.
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Kreis Bergstraße (kb). – Die Jagd ist ein Thema, das viele Emotionen auslöst. Gemeinsam mit Vertretern der Jägerschaft sprach Karsten Krug, Hauptamtlicher Kreisbeigeordneter des Kreises Bergstraße, mit Pressevertretern über die Notwendigkeit zur Jagd. Von Seiten der Jägerschaft nahmen am Gespräch teil Rolf Burckhardt, Kreisjagdberater, Joachim Kilian, Vorsitzender Jagdklub St. Hubertus, Udo Pfeil, Vorsitzender Kreisjagdbeirat, und Ralf Schepp, Leiter des Forstamts Lampertheim.

In Deutschland haben größere Wildtiere kaum natürliche Feinde. Ihr heute größter Feind, der Mensch, hat ihre natürlichen Feinde nahezu überall vertrieben. Das führt dazu, dass die Wildbestände stetig ansteigen. Der Mensch trägt deshalb auch heute die Verantwortung dafür, im Wildtierbestand für die Hege zu sorgen, das heißt, einen artenreichen und gesunden Wildtierbestand zu ermöglichen. Dafür muss er auch die Rolle des natürlichen Feinds der Wildtiere, die Funktion des Jagenden, übernehmen.

Wie viele Wildtiere im Kreis Bergstraße leben, können selbst die Experten nur schwer schätzen. Im Jagdjahr 2017/18 waren rund 2.900 Stück Schwarzwild erlegt worden. „Der Bestand ist um ein vielfaches größer“, sagte dazu Ralf Schepp, Leiter des Forstamts Lampertheim. Eine unkontrollierte Vermehrung der Wildbestände hätte aber gravierende Folgen. Nicht nur gäbe es Beeinträchtigungen in der ordnungsgemäßen land-, forst- und fischereiwirtschaftlichen Nutzung, auch die Gefährdung durch Tierseuchen würde erheblich steigen und die Gefahr von Wildunfällen deutlich zunehmen.

Um dem vorzubeugen, ist die Jagd unerlässlich. „Jäger tragen dabei eine große Verantwortung“, betonte Kreisbeigeordneter Karsten Krug in diesem Zusammenhang. Die Anforderungen an Jäger sind entsprechend hoch. Der Jagdschein setzt unter anderem voraus, dass ein entsprechender Nachweis über die Waffen- und Schießtauglichkeit vorliegt. „Für Jäger gilt zudem die 0,0-Promille-Grenze: Alkohol und Jagd schließen einander aus“, erklärte Udo Pfeil, Vorsitzender des Kreisjagdbeirats.

Joachim Kilian, als Vorsitzender des Jagdklubs St. Hubertus, ergänzte hierzu: „Die ethischen Grundsätze der Jägerschaft basieren auf dem respektvollen Umgang mit Natur und Wild. Unser Ziel ist ein artenreicher und gesunder Bestand unseres heimischen Wildes.“

„Der Jägerschaft gilt ein großer Dank für deren Bereitschaft, nicht nur zu ihren Pflichten und Aufgaben zu stehen, sondern diese auch konsequent in unserem Kreis Jahr für Jahr und Tag für Tag umzusetzen“, so Jagddezernent Krug zum Abschluss des Gesprächs.

Im Kreis Bergstraße umfasst die bejagbare Fläche rund 71.000 Hektar, das sind rund 98% der Fläche des Kreises. Das Gebiet ist aufgeteilt in acht Hegegemeinschaften (Ried Nord, Ried Süd, Bergstraße, Lautertal/Lindenfels, Weschnitztal, Birkenau, Überwald, Neckartal), die sich in 137 Jagdbezirke mit derzeit 235 Jagdpächtern unterteilen. 973 Personen des Kreises haben einen Jagdschein, davon 88 Frauen.