Lampertheim-Hüttenfeld (ZAKB)-  Am 22. März 2022 kamen die Mitglieder der Verbandsversammlung des ZAKB zu ihrer ersten Sitzung im laufenden Jahr zusammen. Tagesordnungspunkte waren unter anderem die Sammlung von Verpackungsabfällen, das Vermeiden von Rückwärtsfahrten bei der Abfalleinsammlung und die Entsorgung freigemessener Abfälle aus dem stillgelegten Kernkraftwerk Biblis.

Mehr Sicherheit bei der Abfallsammlung

Die deutsche gesetzliche Unfallversicherung (DGUV) hat eine Branchenregel erlassen, die den ZAKB unter anderem dazu verpflichtet, risikoreiche Rückwärtsfahrten von Sammelfahrzeugen zu vermeiden. In der Vergangenheit kam es hierbei bundesweit leider immer wieder zu schwersten, teilweise tödlichen Unfällen. Durch die bindenden Vorgaben sollen die Gefahren für Anwohner und Müllwerker bei der Abfallsammlung verringert und die Sicherheit im öffentlichen Raum erhöht werden.

Damit der ZAKB seine Dienstleistungen auch angesichts der bestehenden Gesetze und der darüber hinaus geltenden Regelungen und Verordnungen rechtssicher erbringen kann, hat der Zweckverband mithilfe eines renommierten Beratungsinstituts Gefährdungsbeurteilungen für kritische Verkehrssituationen im Kreis Bergstraße erarbeitet, die in Zusammenarbeit mit den zuständigen Kommunen zukünftig durch geeignete Maßnahmen entschärft werden müssen. Begleitet wurde das Thema von einer Arbeitsgruppe, bestehend aus Mitgliedern des Vorstandes, der Verbandsversammlung und der Verwaltung des ZAKB.

Beseitigung freigemessener Abfälle aus dem KKW Biblis

Beim Rückbau des Kernkraftwerks in Biblis fallen sogenannte spezifisch freigemessene Abfälle an. Sie sind aufgrund ihrer geringen Strahlenlast per Definition als nicht gefährlich eingestuft und müssen daher gesetzlich über den im Kreis zuständigen kommunalen Entsorger beseitigt werden.

Da der ZAKB über keine eigene Beseitigungsmöglichkeit verfügt und eine bundesweite Anfrage bei Deponiebetreibern keine Lösung ergab, hat der Zweckverband in Kooperation mit dem Anlagenbetreiber RWE beim zuständigen Regierungspräsidium Darmstadt einen Antrag auf Mitbenutzung einer Entsorgungseinrichtung für die Beseitigung der Abfälle gestellt.

 

 

Hohe Wertstofferfassungsquote im Kreis Bergstraße

Gelbe Säcke oder die Einführung einer Gelben bzw. Wertstofftonne? Die Frage wird auch in den Gremien des ZAKB diskutiert. Neben Aspekten der Aufbewahrung, der Menge der eigenen Abfälle und des Sammelturnus spielen dabei auch langfristige Investitions-, Personal- und Entsorgungsplanungen eine entscheidende Rolle. Auch die abfallwirtschaftliche Perspektive ist zu berücksichtigen, aus der hervorgeht, dass die derzeitige Sammlung von Kunststoffabfällen über die Gelben Säcke in Verbindung mit den kostenlosen Abgabemöglichkeiten an den ZAKB-Wertstoffhöfen zu einer sehr guten Wertstofferfassungsquote im Kreis Bergstraße führt.

Vor diesem Hintergrund und der mehrheitlich positiven Erfahrungen in Bezug auf die Sammlung der Verpackungsabfälle mittels Gelben Säcken ist eine Systemumstellung zum aktuellen Zeitpunkt nicht empfehlenswert.

Jubiläum: 20 Jahre ZAKB

Der ZAKB wird dieses Jahr 20! Zu seinem Jubiläum veranstaltet der Zweckverband am Sonntag, 3. Juli 2022 von 10:00 bis 16:00 Uhr einen Tag der offenen Tür im Energiepark in Hüttenfeld. Ein buntes Programm aus Führungen, Info-Ständen und Mitmach-Aktionen ermöglicht den Besucherinnen und Besuchern einen spannenden Blick hinter die Kulissen der Abfallwirtschaft im Kreis Bergstraße, während Speisen, Getränke und Kuchen zu familienfreundlichen Preisen für die passende Verpflegung sorgen.

Über den Zweckverband Abfallwirtschaft Kreis Bergstraße (ZAKB)

Als kommunaler Entsorger sammelt, verwertet und beseitigt der ZAKB alle Abfälle aus privaten Haushalten im Kreis Bergstraße. Gemeinsam mit seiner Tochtergesellschaft, der ZAKB Energie und Dienstleistungs GmbH, beschäftigt er rund 240 Mitarbeitende und betreibt zahlreiche eigene Anlagen an mehreren Standorten in der Region – von einem Abfallwirtschaftszentrum, über Wertstoffhöfe und Sammelstellen bis hin zu einem Energiepark. Durch die Nutzung von Sonne, Biomasse und Deponiegas versorgt der ZAKB jährlich mehrere hundert Haushalte mit Wärme und Strom aus erneuerbaren Energieträgern. So leistet der Zweckverband einen Beitrag zur Energiewende im Kreis Bergstraße.