Viernheim (Vo) – Die Kinder der AWO-Kita in der Kirschenstraße hatten eine Projektwoche zum Thema Erntedank, in der Woche waren auch die Eltern miteingebunden. Am Montag fing es an mit Äpfel pflücken, daraus entstanden viele leckere Köstlichkeiten rund um den Apfel, von Apfelkuchen, Apfelküchle und Apfelkomott war alles dabei. Jeden Tag wurde mit viel Freude und Begeisterung fleißig gebastelt, wunderschöne Igel mit Materialen aus der Natur, Windgläser mit Blätter geschmückt, selbstgemachte Stofftaschen und vieles mehr entstanden.

Den Abschluss der Erntedank Projektwoche bildete der heutige (11.10.2019) Markttag auf dem Gelände des AWO-Familienzentrum in der Kirschenstraße, hier konnten die vielen Besucher all diese Dinge käuflich erwerben, es gab auch selbstgekochte frische Gemüsesuppe und Waffeln, Äpfel wurden ausgepresst und frischer Apfelsaft zum Verkauf angeboten.

Justizministerin Christine Lambrecht besuchte heute ihre Heimatstadt, nicht nur um sich den tollen Markt anzuschauen. Der Bund beteiligt sich mit drei Millionen Euro an der Ausbildung zum Erzieherberuf, und auch die AWO-Kita profitiert von diesem Geld, darüber wollte sie sich informieren. Erstmalig gibt es bei AWO einen Erzieher in der Pia – Ausbildung, dies ist eine Praxisintegrierte Ausbildung, das heißt drei Tage in der Woche ganztags Schule und zwei komplette Tage in der Kita. Diese Art von Ausbildung hat den Vorteil, die Azubis erhalten vom ersten Tag an ein Gehalt. Gefördert wird das ganze vom Bund im 1.Jahr werden die Personalkosten zu 100 %, im 2.Jahr zu 70% und im 3.Jahr zu 30% übernommen. Für den Träger ist es aufwendig bis die Föderung genehmigt wird, es gibt drei Schritte, im ersten Schritt muss die Einrichtung Interesse bekunden die Basisdaten der Kita inklusive den Daten für den Azubi einreichen, dann kommt es zu einem Auswahlverfahren, wird die Einrichtung ausgewählt muss ein Antrag gestellt werden dann heißt es wochenlang warten ob die Förderung genehmigt wird, all das hat das AWO – Familienzentrum geschafft und erhält für ihren Azubi die Fördermittel. Das ganze ist ein Bundesprogramm, es gibt nicht nur Fördermittel für die Praxisorentierte Ausbildung, es können auch Fördermittel für Personal das in die Praxiseinleitung involviert ist und für Fortbildungen für Fachkräfte beantragt werden.

Das Programm wird in Hessen und auch im Kreis Bergstraße von allen Beteiligten gut angenommen, bisher kann fast nur positiv berichtet werden, gleich von Anfang an erhalten die  Auszubildenden ein Gehalt, so ist der Beruf Erzieher nicht nur für junge Menschen, die gerade von der Schule kommen interessant, auch für Menschen mit mehr Lebenserfahrung die schon selbst für ihren Lebensunterhalt aufkommen müssen. Positiv für die Träger ist das immer zwei Tage in der Woche eine zusätzliche Kraft da ist und die Personalkosten sind verringert, allerdings gibt es einen kleinen Nachteil, der Anspruch von 30 Urlaubstagen im Jahr, muss in den Ferien genommen werden und das muss alles organisiert werden. Auch die Kinder profitieren davon, sie sehen die Azubis auch zweimal wöchentlich, dies ist ein großer Vorteil, da gerade Kinder oftmals länger brauchen um Vertrauen zu einer Person aufzubauen.

„Kinder sollen auf hohen Niveau betreut werden, das ist wichtig für ihre weitere Ausbildung“, so Christine Lambrecht.

Die Mitarbeiter der AWO waren sich alle einig, das diese Art von Ausbildung einen positive Sache ist für alle, Erzieher gibt es viel zu wenig, und mit diesem Projekt wird der Beruf interessanter.