Viernheim (Stadt Viernheim) – Seit nun schon fast vier Jahrzehnten gibt es in Viernheim die Seniorenberatung. Die Stadt Viernheim hat damit sehr früh die Notwendigkeit einer umfassenden Beratung ihrer älteren Bürgerinnen und Bürger erkannt und war im Jahr 1983 bei der Eröffnung den meisten Kommunen einen guten Schritt voraus. Seitdem haben nicht nur die Senioren selbst, sondern auch die Angehörigen die Möglichkeit, sich über alle Themen beraten zu lassen, die das Älterwerden mit sich bringt.

Im Laufe der Zeit hat sich die Lebenswelt der Generation ab 60 deutlich verändert. Vor allem die Menschen zwischen 60 und 80 führen heute ein aktiveres und mobileres Leben, als dies vor 25 Jahren der Fall war. Damit hat sich auch die gesellschaftliche Wahrnehmung der Senioren und auch das Altersbild verändert. Vor allem die sogenannten „jungen Alten“ sind weit weg von dem Klischee der pflegebedürftigen Senioren. Dennoch gibt es durch die steigende Lebenserwartung auch immer mehr hochaltrige Menschen. Bei dieser Personengruppe steigt dann der Unterstützungsbedarf und auch die Anzahl der Pflegebedürftigen deutlich an. Durch diese Entwicklungen und den demografischen Wandel sind im Laufe der Jahre neue Aufgaben und Zuständigkeiten entstanden, die die ursprüngliche Kernaufgabe der Beratung bei weitem übersteigen. Mit der Umbenennung der Seniorenberatung zum SeniorenBüro soll dieser Weiterentwicklung Rechnung getragen und somit die inneren Veränderungen nach außen sichtbar gemacht werden.

Die Vielfalt der Aufgaben und Arbeitsbereiche des SeniorenBüros lassen sich in drei große Bereiche aufgliedern:

Beratung und Information aller Bürgerinnen und Bürger ab 60

Das Team des städtischen SeniorenBüros, bestehend aus Beate Preuss und Eberhard Schmitt-Helfferich, berät Betroffene und deren Angehörige vor allem bei Fragen rund um das Thema Versorgung und Pflege. Aber auch der Bereich Wohnen im Alter spielt eine große Rolle, weshalb beide Mitarbeitende zusätzlich über eine Fortbildung zum Thema Wohnraumanpassung verfügen. Zudem gibt es Beratungen zur Vorsorgevollmacht und Patientenverfügung. Aber auch für die Sorgen und Nöte in Umbruchsituationen haben beide ein offenes Ohr. Die Beratungen finden telefonisch, per E-Mail oder selbstverständlich persönlich in den Räumen des SeniorenBüros statt. Bei Bedarf sind auch Hausbesuche möglich.

Das Ziel ist immer, gemeinsam mit den Betroffenen eine gute Lösung zu finden. Ganz wichtig ist auch, dass die Unterstützung nicht mit der Beratung endet, sondern konkrete Hilfen und Lösungen vermittelt werden können, die durch Kooperationspartner erbracht werden.

Um schnellen und unkomplizierten Zugang zu Informationen zu gewährleisten, ist das Team des SeniorenBüros aktuell dabei, die Homepage der Stadt Viernheim auszubauen und dort alle relevanten Informationen zur Verfügung zu stellen. Die neue Seite befindet sich derzeit noch im Aufbau, doch es lohnt sich auch jetzt schon, auf der Seite unter www.viernheim.de/seniorenbuero vorbeizuschauen. Zum Beispiel gibt es hier bereits seit einigen Wochen den Bereich „Aktuelle Neuigkeiten für Senioren“ mit wichtigen Informationen zu Neuerungen und Veranstaltungen. Wer noch bequemer informiert werden möchte, kann sich zum Infoverteiler des SeniorenBüro anmelden. Hierfür ist lediglich eine E-Mail mit dem Betreff „Anmeldung zum Infoverteiler“ an seniorenbuero@viernheim.de erforderlich.

Darüber hinaus organsiert das SeniorenBüro immer wieder Infoveranstaltungen zu den unterschiedlichsten Themen. Ganz aktuell wird es nun zwei Termine geben, bei denen sich Interessierte über den Einsatz der digitalen Medien im Alltag informieren können.

Begegnung und Teilhabe

Der zweite große Bereich des SeniorenBüros in der täglichen Arbeit ist die Begleitung der Ehrenamtlichen in der Selbstverwalteten-Begegnungs-Stätte 55+ (SBS 55+). Die offene Begegungsstätte ist seit fast vier Jahrzehnten ein fester Bestandteil im Angebot für ältere Menschen in und auch um Viernheim. Möglich ist dies durch den großen Einsatz vieler ehrenamtlich engagierter Bürgerinnen und Bürger. Dabei hat jede Generation ihren eigenen Einfluss auf die Gestaltung des Programms und die Ausrichtung der SBS 55+. Durch gesellschaftliche Veränderungen und neue Sichtweisen ist die SBS immer einem Wandel ausgesetzt, daher ist es hierbei auch die Aufgabe des SeniorenBüros, die Ehrenamtlichen zu beraten und zu unterstützen und dadurch die Selbstverwaltung dauerhaft zu ermöglichen. Denn gerade in schwierigen Zeiten ist es wichtig, dass die Ehrenamtlichen nicht alleine gelassen werden und ihre Freude an dem Dienst nicht verlieren. So zeigt die aktuelle Situation durch die Corona-Krise deutlich, dass es auch Grenzen des Ehrenamtes gibt und die SBS 55+ nur durch das Zusammenwirken aller Akteure gut durch diese Zeit kommen kann. Denn wie wichtig ein Ort ist, an dem Menschen sich begegnen und gemeinsam tanzen, singen, lachen und Zeit verbringen können, hat das vergangene Jahr deutlich gezeigt. Gemeinsam geht es besser als allein. Aus diesem Grund ist es wichtig, dass dieser Aufgabenschwerpunkt stärker nach außen getragen wird und das SeniorenBüro auch als Anlaufstelle für Senioren wahrgenommen wird, die sich einbringen möchten oder selbst Anschluss suchen.

Eine weiteres Aufgabenfeld ist im vergangenen Jahr sehr stark in den Vordergrund gerückt, nämlich der Bereich der digitalen Teilhabe der älteren Bürgerinnen und Bürger. Ganz egal, ob für ein geselliges Plauderstündchen per Videoschalte, Onlineanmeldung für diverse Termine oder die Einholung von Informationen. Viele Menschen haben gemerkt, dass sie sich trotz des höheren Alters mit der modernen Technik und deren Möglichkeiten, aber auch mit Fallstricken auseinandersetzen müssen. Dem SeniorenBüro ist es ein Anliegen, die Menschen dabei zu unterstützen und die Berührungsängste zu nehmen. Hierbei werden die beiden Seniorenberater Beate Preuss und Eberhard Schmitt-Helfferich tatkräftig von Tobias Mandel, einem Kollegen aus der städtischen Jugendförderung unterstützt. Dieser verfügt über ein kleines Stundenkontingent im SeniorenBüro, welches ausschließlich für den digitalen Bereich eingesetzt wird.

Vernetzung und Koordination

Ein weiterer Aufgabenschwerpunkt des SeniorenBüro ist die Vernetzung mit den einzelnen Akteuren und Dienstleistern in Viernheim, aber auch im Kreis Bergstraße sowie in der Metropolregion Rhein-Neckar. Um gut beraten und Hilfen vermitteln zu können ist es notwendig, die Angebote vor Ort zu kennen und sich regelmäßig auszutauschen.

Daher koordiniert das SeniorenBüro den Arbeitskreis Seniorenhilfe Viernheim und einmal im Jahr, gemeinsam mit dem Bürgermeister, den Runden Tisch „Älter werden in Viernheim“. Zusätzlich verantwortet das SeniorenBüro, gemeinsam mit dem Fachbereich Bürgerengagement, das Demenznetz Viernheim. Darüber hinaus bringen sich die beiden Seniorenberater im Arbeitskreis „Soziales Netzwerk“ und im Arbeitskreis der Seniorenberatungen und des Pflegestützpunkt Kreis Bergstraße ein.

Damit Viernheim auch in Zukunft gut aufgestellt bleibt und der demografische Wandel gelingt, gehört die Koordination des Prozesses „Älter werden in Viernheim – Herausforderungen und Gestaltungsmöglichkeiten“ seit Herbst 2020 zu den Aufgaben des SeniorenBüros. Hierbei geht es darum, die Versorgung der Hochbetagten und Pflegebedürftigen sicherzustellen, aber auch die Strukturen für eine gute Lebensqualität für alle Bürgerinnen und Bürger ab 60 in Viernheim zu schaffen. Ganz besonderes Augenmerk liegt dabei auf den Bereichen Mobilität, Versorgung, Teilhabe, Wohnen, Pflege und das Miteinander der Generationen.

Viernheim Gemeinsam bilden

Das SeniorenBüro ist neben der Volkshochschule, Musikschule, Bürgerkommune und Jugendförderung als weiterer Fachbereich dem Amt für Kultur, Bildung und Soziales (KuBuS) angesiedelt und somit ideal in die generationsübergreifende Arbeit in Viernheim eingebunden.

Für Fragen oder Anregungen steht das SeniorenBüro gerne zur Verfügung: Beate Preuss telefonisch unter (06204) 988 236 oder per E-Mail unter bpreuss@viernheim.de, Eberhard Schmitt-Helfferich unter (06204) 988 336 oder per E-Mail unter eschmitt-helfferich@viernheim.de. Zusätzlich sind beide Mitarbeitende unter der allgemeinen E-Mail-Adresse seniorenbuero@viernheim.de erreichbar.

Weitere Informationen gibt es unter www.viernheim.de/seniorenbuero.