Viernheim (UP) – Die Erde ist in Not, Umweltschutz tut deshalb Not wie nie zuvor. Viele Folgen schädlicher Umweltauswirkungen kumulieren sich in unserer Gegenwart, vom Klimawandel und zunehmenden Wetterextremen über Plastik in den Ozeanen bis hin zum Artensterben. Dem gilt es überall entgegenzuwirken. In Viernheim tut dies der Vogelpark Viernheim mit einem hervorragenden Programm an Vorträgen am Samstag, den 22.4 und Sonntag den 23.4.2023.

Der BUND Viernheim beteiligt sich an dieser Vortragsreihe am Samstag, den 22.4.2023 um 17-19h mit einer Präsentation und Diskussion zum Thema „Verne vorne – Energiewende mit Bürgerbeteiligung endlich voranbringen“. Vortragender ist BUND-Mitglied Prof. Dr. Uwe Pfenning, dessen Projekte zur nachhaltigen Bürgerbeteiligung und lokalen Energiewende Auszeichnungen des Landes Baden-Württemberg erhielten. Während seines politischen Engagements im Viernheimer Stadtparlament initiierte er einige Projekte zur Bürgerbeteiligung. Die Energiewende ist eine Gesellschafstechnik, d.h. technisch möglich, ökonomisch sinnvoll, ökologisch nachhaltig, von der Gesellschaft mehrheitlich gewünscht, von der Politik gefördert und von den Bürger*innen mit umgesetzt.

So wäre es ideal. In der Realität jedoch verzagt und versagt die Politik an vielen Stellen, auch in der Brundtlandstadt Viernheim. Und dies ist auch eine Folge der Komplexität der Energiewende mit vielen alternativen technischen Lösungen und verschiedenen Ausbaupfaden. Um diese abzuwägen und Konventionen zu finden für konkrete Lösungen ist eine Bürgerbeteiligung unumgänglich. Inzwischen sind über 1500 Bürgerenergiegenossenschaften ein maßgeblicher Investor für die Energiewende. So auch in Viernheim durch gemeinsame Initiativen u.a. für Balkon-PV-Anlagen. Neben diesen kollektiven technischen Projekten sind aber auch Verhaltensänderungen von Nöten, um Energie einzusparen oder effizienter zu nutzen. Die von uns Menschen meistgenutzten Energieformen sind Wärme, Treibstoffe und Elektrizität. Bei allen bestehen hohe Einsparungsmöglichkeiten: Häuser besser dämmen, Heizungen drosseln, weniger Auto fahren, die Ökobilanz von Nahrungsmitteln berücksichtigen, PV-Anlagen installieren, Windanlagen an geeigneten Standorten akzeptieren, Flächen begrünen und entsiegeln u.v.a.

Die Energiewende ist ein wesentlicher Teil konkreten Umweltschutzes. Die Wissenschaft bietet der Gesellschaft inzwischen eine Vielzahl serienreifer Technologien für Erneuerbare Energien und deren Speicherung oder Transformation von Elektrizität in andere Energieformen, in wissenschaftlicher Sprache Sektorenkopplung genannt. Um die geeigneten Technologien passend zu den kommunalen Rahmenbedingungen zu finden, bedarf es wiederum der Mitwirkung der Bürger*innen. Denn es bedarf dazu auch des Abwägens von Natur- und Landschaftsschutz. Mit ihrem Status als neue Systemtechnologien sind nämlich auch erneuerbare Energien mit negativen Umweltfolgen konfrontiert. Auch dies wird Thema des BUND-Vortrages sein.

Alle interessierten Bürger*innen sind herzlichst eingeladen zu Vortrag und Diskussion am Samstag, den 22.4.2023 um 17h im Vereinssaal auf dem Areal des Vogelparks.