Stolpersteinverlegung – gegen das Vergessen- an vier Stellen wurden Gedenksteine verlegt
Viernheim (Vo) – Gestern (14.3.23) hatte die Stadt Viernheim Interessierte eingeladen bei der Stolpersteinverlegung der Gedenkveranstaltung dabei zu sein. „Ein Mensch ist erst vergessen, wenn sein Name vergessen ist“, heißt es im Talmud, einem der bedeutendsten Schriftwerke des Judentums. Erinnerung an die Millionen Menschen, die Nationalsozialisten zu Nummern degradiert und ermordet wurden, ihre Namen und somit die Erinnerung steht auf den Steinen, das ist die Botschaft des Projekts Stolpersteine vom Künstler Gunter Demning.
2013 hat die Stadt Viernheim sich erstmals daran beteiligt. Fünf Aktionen gab es seither, insgesamt wurden 69 Gedenksteine in Viernheim verlegt. Die Steine erinnern an die Schicksale von Viernheimer Bürger, die verfolgt, ermordet, deporiert, vertrieben oder in den Suizif getrieben wurden in der Zeit des Nationalsozialismus.
Gunter Demning verlegte gestern an vier Stellen im Stadtgebiet die Stolpersteine. Um 11 Uhr war Treffpunkt an der „Alten Waage“ in der Wasserstraße, der Gedenkweg dauerte circa zwei Stunden. Bürgermeister Matthias Baaß begrüßte die Anwesenden und begann den Rundgang. In der Waldstraße 31 (Familie Mayer), in der Lorscherstraße 32 (Familien Lublin und Rosenthal), in der Luisenstraße 24 (Familie Lublin) und in der Wasserstraße 24 (Peter Bischoff) wurden Stolpersteine zur Erinnerung verlegt. Zahlreiche Interessierte begleiteten den Gedenkweg.
Erstmals engagiert sich die Friedrich-Fröbel-Schule bei dem pädagogischen Gemeinschaftsprojekt der Abteilung Stadtgeschichte des Kultur- und Sportamts. Gemeinsam mit ihrer Lehrerin Caroline Rahm und dem Historiker Dr. Peter Bilhöfer erforschten Jugendliche der achten Jahrgangsstufe die Schicksale von fünf jüdischen Mitbürgerinnen und neun Mitbürgern. Die Ergebnisse werden bei der Verlegung an den jeweiligen Stationen präsentiert.
Die Stolpersten sind zehn mal zehn Zentimeter groß, die Steien werden in den Gehweg eingelassen. Auf der Oberseite ist eine Messingplatte auf der steht der Name, biografischen Daten und das Schicksal der Opfer, an die erinnert wird.
Finanziert werden die Erinnerungsmale durch Spenden und Patenschaften. Informationen zur Übernahme einer Patenschaft für Stolpersteine gibt es unter www.museum.viernheim.de. Für Rückfragen steht die Abteilung Stadtgeschichte telefonisch unter 06204 929 2073 zur Verfügung.
Foto: Vo