Viernheim (D.Riehm) – In dem neuen „Integrierten Klimaschutzkonzept 2.0 der Brundtlandstadt Viernheim“, das im Herbst dieses Jahres in der Stadtverordnetenversammlung verabschiedet werden soll, finden sich in dem Kapitel zu dem „Handlungsfeld nachhaltige und klimafreundliche Mobilität“ eine zutreffende Analyse der heutigen Verkehrssituation in unserer Stadt und beachtenswerte Aussagen, wie nicht nur die verkehrliche, sondern auch die klimatische Situation (CO2-Ausstoß und Feinstaub) durch eine erhebliche Steigerung des Fahrradverkehrs verbessert werden könnte. Selbstverständlich bedarf es dazu der Schaffung entsprechender Rahmenbedingungen in unserer Stadt.

Die Autoren des neuen Klimaschutzkonzeptes machen deutlich, dass derzeit das Auto das Verkehrsgeschehen in Viernheim dominiert und die Verkehrsflächen, der öffentliche Raum, auf ruhenden und fahrenden Autoverkehr ausgerichtet sind. Auch durch den ruhenden Verkehr seien viele Gehwege und Fahrradspuren eingeengt oder versperrt. Der öffentliche Raum vor der Haustür werde selbstverständlich für das private Parken beansprucht. Der Entzug von Parkfläche für andere für das Gemeinwohl hochwertigere Nutzungsarten (Entsiegelung, Begrünung, Fahrrad, Fußgänger etc.) werde nicht verstanden und, wenn überhaupt, dann nur mit großem Unwillen hingenommen.

Fazit der Autoren: Der motorisierte Verkehr werde in Viernheim übermäßig bevorzugt – Fahrrad fahren und andere klimafreundliche Mobilitätsarten hingegen erheblich benachteiligt.

Dies muss sich ändern, wenn wir unserer Verantwortung für eine nachhaltige Entwicklung unserer Stadt, unseres Gemeinwesens, in Zukunft gerecht werden wollen. Dabei geht es nicht nur, aber doch schwerpunktmäßig um eine ökologische Weiterentwicklung unserer Stadt und damit auch um einen sehr wichtigen Beitrag zum Klimaschutz.

Eine Reduzierung des motorisierten Verkehrs zugunsten klimafreundlicher Mobilität wie dem Fahrrad könnte dabei einen erheblichen Beitrag leisten. Bauliche Veränderungen werden auch in unserer Stadt notwendig sein, um den Autoverkehr zum Wohle der Menschen und ihrer Umwelt auf ein Minimum zu begrenzen.

Selbstverständlich ist der Umbau unserer Stadt zu einer Fahrradstadt nicht alleine durch technische Maßnahmen zu erreichen. Es bedarf einer Vielzahl von Akteuren, Bürgerinnen und Bürgern aus allen politischen und gesellschaftlichen Bereichen, die die Verkehrswende mittragen und mitgestalten wollen. Ein Bewusstseinswandel bei uns allen und die Bereitschaft, mit den Veränderungen sofort zu beginnen, sind erforderlich. Denn nur so werden wir die Lebensqualität unserer Stadt auf Dauer erhalten bzw. verbessern können.

Und dafür bietet das neue Klimaschutzkonzept gerade auch mit den Ausführungen zum Handlungsfeld Nachhaltige Mobilität durch klimafreundlichen Fahrradverkehr eine sehr gute Grundlage. Wir sollten die Chance nutzen.